DFB-U20-Nationaltrainer Manuel Baum glaubt, dass die fehlende Zuschauerkulisse bei Geisterspielen für die Bundesliga-Mannschaften ein Problem darstellt. Im Gespräch unserer Redaktion sagte der 40-Jährige zu seinen Beobachtungen bezüglich des ersten Bundesliga-Spieltags nach der Corona-Pause: "Es gab am Anfang fast überall ein Abtasten, es war eine totale Unsicherheit da, keiner hatte mit so einer Situation jemals zu tun." Wegen der Corona-Pandemie fanden alle Bundesliga-Partien ohne Zuschauer statt.
Diese Verunsicherung ist aus Baums Sicht, der von Dezember 2016 bis April 2019 den FC Augsburg trainierte, auch nachvollziehbar: "Wir reden viel über die fehlenden Zuschauer, aber auch die Rahmenbedingungen sind komplett anders. Wenn die Routinen wegfallen, dann verunsichert das." Eine neue Routine werde sich nur langsam einstellen, glaubt Baum: "Erst ab dem dritten, oder vierten Spieltag wird man sehen, in was für eine Richtung es gehen wird."
Das DFL-Hygienekonzept sieht Baum als "riesige Chance"
Das Hygienekonzept der DFL, das einen Saisonablauf mit Geisterspielen ermöglicht, begrüßt Baum: "Es hat eine unheimliche Wirkung nach außen. Hinter dem Hygiene-Konzept steckt auch eine riesige Chance für andere Sportarten."
Die in der Bundesliga damit gemachten Erfahrungen könnten letztlich auch anderen Sportarten und anderen Fußballligen zugute kommen, ist sich Baum sicher: "DFB und DFL haben bereits signalisiert, ihre Erfahrungen teilen zu wollen, auch die ausländischen Ligen schauen anerkennend auf Deutschland. Wir sind pionierartig unterwegs, da musst Du erst recht Deiner Vorbildfunktion gerecht werden und den Vertrauensvorschuss zurückzahlen." (AZ)
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