Nach einer kämpferisch starken Leistung setzte sich der Fußball-Bundesligist FC Augsburg bei Hannover 96 vor 37.600 Zuschauer mit 2:1 durch. Allerdings am Ende durfte noch kräftig gezittert werden.
Manuel Baum warf die "Rotationsmaschine" an. So fehlte etwas überraschend Michael Gregoritsch in der Startaufstellung. Der Österreicher der in der vergangenen Saison beim 3:1-Sieg in Hannover zwei Tore erzielte saß lediglich auf der Bank. Caiuby, der in der vergangenen Saison ein Tor in Hannover schoss, stand dagegen gar nicht im Kader.
Rani Khedira sichert FC Augsburg 1:0-Führung gegen Hannover 96
Der Trainer hat ja seine Unpünktlichkeit bei der Mannschaftsbesprechung abgehakt und gesagt, für ihn "sei das kein Thema mehr". Allerdings fehlte Caiuby auch krankheitsbedingt während der Woche zweimal im Training. Oder waren es doch disziplinarische Gründe? "Das kann man jetzt interpretieren wie man will. Ich habe mich heute für diese 18 Spieler entschieden, die dabei waren", meinte Baum nach dem Spiel. Von Beginn an spielten dagegen Marco Richter und Ja-Cheol Koo.
Der FCA hatte die erste Möglichkeit. Hannover-Keeper Esser konnte nach einem Schuss nur per Faust zur Seite klären, doch der Kopfball von Koo landete neben dem Tor. Doch 90 Sekunden später dann das 1:0 für Augsburg. Nach einer Ecke von Philipp Max war Rani Khedira ein dankbarer Abnehmer und der überwand mit einem Schuss aus der Drehung Torwart Esser. Nach knapp 20 Minuten hatte es der FCA seinem Torwart Luthe zu verdanken, dass die 1:0-Führung weiter Bestand hatte, denn Luthe rettete mit einer tollen Parade nach einem Kopfball von Bebou.
Dann war es wieder der FCA. Martin Hinteregger schraubte sich nach einem Freistoß von Jonathan Schmid nach oben, doch sein Kopfball ging über das Tor. Mit den Chancen wechselten sich beide Teams nun etwas ab. Auf Hannover Seite verpasste dann Haraguchi knapp das Ziel (35.). Kurz vor der Pause bereinigte schließlich Luthe noch eine Situation, indem er weit aus dem Tor kam und klärte.
Finnbogason verwandelt Elfmeter nach Handspiel zum 2:0
In der Pause machte sich dann auf dem Rasen Michael Gregoritsch warm und der kam dann auch für Marco Richter in die Partie. Dann hätte fast Andre Hahn per Kopf das 2:0 erzielt, doch der Ball ging über Torwart Esser, aber auch über das Gestänge hinweg. Dann ging ein Schuss von Baier im Strafraum an die Hand von Haraguchi. Schiedsrichter Krampka ließ zunächst weiterspielen, doch dann bekam er ein Signal aus Köln und sah sich die Szene noch einmal auf dem Videobildschirm an. Krampka kam zurück und deutete auf den Elfmeterpunkt. Unter einem gellenden Pfeifkonzert schoss Alfred Finnbogason zum 0:2 ein (63).
Zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz kam dann Fredrik Jensen. Der Finne wurde nach 68 Minuten für Koo eingewechselt. Doch kaum stand der auf dem Platz, schlug Hannover zu. Bebou ließ dabei aus rund 18 Metern Entfernung Luthe keine Chance. Es wurde nun ein bisschen hektisch. Hannovers Muslija spielte im FCA-Strafraum den "sterbenden Schwan", doch Schiedsrichter Krampka konnte er damit nicht täuschen. Der zeigte ihm wegen dieser Schwalbe die gelbe Karte.
Der FCA wollte den knappen Sieg über die Zeit bringen. Baum nahm Finnbogason vom Platz und brachte mit Kevin Danso einen weiteren Defensivspieler. Doch Hannover wollte es jetzt wissen und Augsburg musste durchatmen, als ein Freistoß von Muslija nur wenige Zentimeter am Tor vorbeiging. Dann eine Glanzparade von Luthe nach einem Schuss von Weydandt (84.). Der FCA wackelte bedenklich. "Mit der Defensive war ich wieder absolut zufrieden, allerdings hatten wir am Ende schon auch etwas Glück", gestand FCA-Trainer Manuel Baum.