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FC Augsburg: Beim Familienfest des FCA macht sich Ernüchterung breit

FC Augsburg

Beim Familienfest des FCA macht sich Ernüchterung breit

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    Das ging schief. Trotz einer 2:1-Führung unterlag der FCA (v. l. André Hahn, Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner) dem FC Bologna mit 2:3.
    Das ging schief. Trotz einer 2:1-Führung unterlag der FCA (v. l. André Hahn, Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner) dem FC Bologna mit 2:3.

    Florian Niederlechner erlebt dieser Tage unruhige Zeiten. Das hat nichts damit zu tun, dass der 28-Jährige im Sommer den Verein gewechselt hat und fortan für den FC Augsburg stürmt. Auch nichts damit, dass sich Niederlechner und seine Mitspieler notgedrungen mit Martin Hintereggers Wechseltheater und dessen Begleiterscheinungen konfrontiert sahen.

    Nein, Niederlechner wird in Kürze erstmals Vater. Entsprechend aufgeregt wirkt der Fußballprofi. Sekündlich könne es so weit sein, beschreibt Niederlechner, der mit Frau Melanie einen Buben erwartet.

    FCA-Stürmer Niederlechner fiebert auf die Geburt seines Sohnes hin

    Beim 2:3 gegen den FC Bologna saß Niederlechners hochschwangere Gattin in Augsburgs Arena, darüber hinaus steht die Leitung. "Irgendjemand hat immer ein Telefon dabei, ich werde informiert, wenn es losgeht", erzählt Niederlechner. Das Handy ist steter Begleiter, während der Trainingseinheiten beäugt ein Physiotherapeut das Display. Niederlechner hofft, in Kürze kommt Bewegung in die Sache. Er weiß aber auch, letztlich regelt die Angelegenheit die Natur. "Wenn er raus will, will er raus. Dann muss ich auf alle Fälle los."

    Mitunter könnte der Weg in den Kreißsaal beschwerlich, vor allem auch lang werden. Am Samstag bestreitet der FCA beim SC Verl sein erstes Pflichtspiel der Saison. Tief im Westen also, nahe Bielefeld. Niederlechner lässt keinen Zweifel daran, in der ersten Runde des DFB-Pokals seinem Beruf nachgehen zu wollen, sagt aber auch: "Es gibt wichtigere Dinge als Fußball." Gedanken, wie er aus Verl rechtzeitig nach Augsburg kommen könnte, habe er sich bisher nicht gemacht, meint er.

    Finnbogason muss seinen Trainingsrückstand aufholen

    Dass Augsburgs Trainer Martin Schmidt auf seinen Angreifer bereitwillig verzichten will, scheint ausgeschlossen. Niederlechner hat sich in der Vorbereitung in blendender Form gezeigt. Die Sommerpause hat der bullige Angreifer genutzt, um bereits in guter körperlicher Verfassung seinen Dienst in Augsburg anzutreten. Außerdem blieb er von Verletzungen verschont, konnte das komplette Vorbereitungsprogramm absolvieren.

    Weil darüber hinaus der etatmäßige Angreifer Alfred Finnbogason nach seiner Sehnenverletzung an der Wade Trainingsrückstand aufholen muss, ist Niederlechner vorerst an vorderster Front gesetzt. Gegen Bologna war Niederlechner präsent, bereitete einen Treffer vor, trat selbst aber nicht als Torschütze in Erscheinung. Niederlechner ärgerte sich über die Niederlage, wollte das Ergebnis aber nicht überbewerten. "Wir haben noch zwei Wochen Zeit bis zum Dortmund-Spiel. Wir können noch einiges machen."

    Wo Trainer Martin Schmidt ansetzen möchte, offenbarte der 52-Jährige nach der Partie. Dem Schweizer hatte gefallen, wie seine Spieler Ballgewinne nutzten und rasant in den Angriffsmodus umschalteten. In Perfektion zu beobachten beim zwischenzeitlichen 2:1, als Marco Richter am Ende einer Kombinationskette den Ball mit Übersicht ins Netz schob.

    Weit weniger gefielen Schmidt hingegen die Nachlässigkeiten in der Verteidigung. Dem ersten Treffer ging ein eklatanter Fehler von Torwart Andreas Luthe voraus; beim 2:2 gewährte die Hintermannschaft Bolognas Svanberg reichlich Raum; und vor dem Siegtreffer der Italiener durch Santander durchkreuzte der Ball nach einem Eckball unbehelligt Augsburgs Strafraum. Schmidt: "Das war das dritte Standardtor, das wir in Serie bekommen. Das darf uns nicht passieren, so verlieren wir während einer Saison Punkte."

    Großer Andrang bei den FCA-Profis. Die hatten auch nach dem Spiel noch einiges zu tun. Die Fans standen jedenfalls für Autogramme Schlange.
    Großer Andrang bei den FCA-Profis. Die hatten auch nach dem Spiel noch einiges zu tun. Die Fans standen jedenfalls für Autogramme Schlange.

    An der defensiven Stabilität will der Trainer in den kommenden Tagen arbeiten, ebenso an der körperlichen Frische und taktischen Feinheiten. Gegen Bologna war den Spielern die Kraft zehrende Vorbereitung anzumerken, nun geht es darum, die Tanks aufzufüllen. Womöglich war fehlende Kraft dafür verantwortlich, dass nicht jede Lücke im Verschieben der Mannschaftsteile geschlossen wurde.

    Auf einige Spieler muss Schmidt in Verl verzichten, darunter Alfred Finnbogason, Sergio Cordóva, Raphael Framberger, Jeffrey Gouweleeuw, Philipp Max oder Iago, andere angeschlagene Spieler kehren hingegen zurück. Mit der Mannschaft üben sollen in der kommenden Woche hingen Ruben Vargas oder Jan Moravek. Könnte sein, dass Niederlechner dann fehlt. Gibt schließlich Wichtigeres als Fußball.

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