Die Fans des FC Augburg haben sich vor dem Gastspiel ihrer Mannschaft beim FSV Mainz 05 von ihrer besten Seite präsentiert. Ihr Demonstrationszug durch die Mainzer Innenstadt verlief vollkommen friedlich. Und auch beim Aufeinandertreffen mit den verfeindeten Mainzer Fans bei der Abschlusskundgebung auf dem Schillerplatz blieb alles ruhig.
Dieses Mal ohne Schlagstöcken und Pfefferspray
Es ist vermutlich ein Novum, dass Fans in einer fremden Stadt eine Demonstration anmeldeten, um gegen die aus ihrer Sicht unangemessenen Behandlung durch die Polizei zu protestieren. Grund der Demo war ein Vorfall in der Rückrunde der vergangenen Saison. Rund 100 FCA-Fans, die hauptsächlich der Ultra-Szene angehörten, waren vor dem Auswärtsspiel friedlich durch die Mainzer Innenstadt gezogen, ehe sie von der Polizei entdeckt wurden. Nachdem die FCA-Fans keine Lust hatten mit dieser zu reden, wurden sie rund zwei Stunden festgesetzt und dann noch vor dem Spiel in einer aufgeheizten Atmosphäre unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray zum Bahnhof gebracht worden und in einen Zug gesetzt, der sie nach Augsburg brachte.
Gegen diese aus Sicht der FCA-Fans unangemessene Behandlung, protestierten sie nun mit der Demo in Mainz. "Wir wollten diesen Vorgang nicht unkommentiert lassen, aber auf einer konstruktiven Weise", begründete Organisator Mario Riedel die für Fußball-Fans ungewöhnliche Form des Protests. Und so zogen am Mittag knapp 200 FCA-Fans rund 1,5 Kilometer durch die Mainzer Innenstadt. Am Ende der Strecke warteten ungefähr die gleiche Anzahl Mainzer Ultras. Doch unter den wachsamen Augen der Mainzer Polizei, die sich dezent im Hintergrund hielt, verlief auch dieses Aufeinandertreffen ohne Probleme. Beide Fan-Gruppierungen standen sich zwar gegenüber, doch von keine Seite ging eine Provokation aus.
Die FCA-Fans machten ihn ihren Abschlussreden noch einmal deutlich, dass sie mit dem Überstreifen ihres Trikots nicht ihre Menschenrechte wie Reisefreiheit etc. abgeben würden. Die FCA-Anhänger applaudierten, die Mainzer beobachten still das Geschehen. Am Ende zogen sowohl Polizeidirektor Achim Zahn, Leiter der Polizeidirektion Mainz ein positives Fazit, als auch Riedel. Zahn sagte: „Unser neues Konzept, im Hintergrund zu bleiben ist aufgegangen. Mein Respekt gilt auch beiden Fan-Lagern, die sich ruhige verhalten haben.“ Riedel sagte: „Ich denke, wir haben eindrucksvoll gezeigt, welcher Zusammenhalt unter den FCA-Fans ist und dass wir uns nicht alles gefallen lassen.“ Danach stiegen die Augsburger in ihre bereitstehende Busse und wurden diesmal zum Stadion gebracht.