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Augsburg: Helmut Haller: Warum wir noch auf das Denkmal warten

Augsburg

Helmut Haller: Warum wir noch auf das Denkmal warten

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    Helmut Haller ist in Augsburg eine Legende.
    Helmut Haller ist in Augsburg eine Legende. Foto: Fred Schöllhorn

    Helmut Haller gilt als einer der größten Söhne der Stadt. Der ehemalige Fußballstar wird in einem Atemzug mit Bertolt Brecht oder Rudolf Diesel genannt. Eigentlich sollte seit dem August des vergangenen Jahres eine Statue an der SGL-Arena an den im Oktober 2012 verstorbenen Ballkünstler des FC Augsburg erinnern. Doch der dafür vorgesehene Platz hinter dem Bereich des Familienblocks im Stadion ist noch immer leer.

    Jetzt haben der Friedberger Bildhauermeister Wolfgang Auer, der das Denkmal herstellt, und die Verantwortlichen des FC Augsburg einen der letzten Spieltage in dieser Saison für eine offizielle Präsentation avisiert. „Ich denke, dass wir bis Mai fertig sein werden“, sagte Auer gestern.

    Haller-Denkmal ist kein Objekt von der Stange

    Der Künstler hat für die Verzögerung auch Erklärungen parat. „Das ist kein Objekt von der Stange, sondern eine Sonderanfertigung“, sagte Auer. „Gut Ding braucht Weile“, lautet seine Devise. Er will damit sagen: „Das ist ein Prestigeobjekt, das 1:1 aus einem Modell mit einer Größe von 1:5 entstehen muss.“ Das heißt: Auer lässt große Sorgfalt walten, schließlich soll die aus Bronze gegossene Figur einige hundert Jahre an den großartigen Ballkünstler erinnern. Der 50-jährige Kunstschaffende aus Friedberg erhielt im vergangenen Frühjahr von der Jury des bayernweit ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs den Zuschlag vor seinen Kollegen Andreas Krämmer (Seßlach), Thomas Hildebrand (Würzburg) und Wolfgang Sand (München).

    Insgesamt hatten sich 19 Künstler an dem Wettbewerb beteiligt, vier kamen dann in die engere Auswahl. „Ich freue mich riesig“, sagte Auer, als er damals von der Auftragsvergabe an ihn erfuhr. „Die Statue wird an einem exponierten Platz stehen, es ist etwas Außergewöhnliches, solch einen prominenten Fußballer darzustellen.“ Wolfgang Auer, der seit 25 Jahren in Friedberg lebt, wurde dort 2013 mit dem Innovationspreis „Friedberger Flügel“ ausgezeichnet.

    Die Initiatoren des Haller-Projektes kommen mit Reinhard Giestel und Mario Riedel aus der Fanszene des FC Augsburg, die Jury führte Norbert Kiening vom Berufsverband bildender Künstler an. Zur Realisierung des Projektes stehen 24000 Euro, resultierend aus Sammlungen der FCA-Anhänger, eines Verkaufs von Haller-Trikots und Spenden des Vereins und anderer Gönner, zur Verfügung.

    Helmut Haller „in den Jahren seiner Blüte“

    Die lebensgroße Skulptur zeigt Haller „in den Jahren seiner Blüte“ um die Weltmeisterschaft 1966 in England. „Die Frisur, der körperliche Duktus und Habitus lassen diese Zeit für sich sprechen“, beschrieb Auer bei der Präsentation des Modells die Figur des Fußballstars. Er trägt auf dem Rücken die Acht, seine Lieblingsnummer.

    Haller war am 11. Oktober 2012 im Alter von 73 Jahren im Kreise seiner Familie in Augsburg gestorben. Der Vize-Weltmeister von 1966 absolvierte 33 Länderspiele (13 Tore) und nahm mit der Nationalmannschaft an drei Weltmeisterschaften teil. Seine besten Fußballer-Jahre verbrachte Haller in Italien beim FC Bologna (1962–68) und Juventus Turin (1968–73), er gewann dreimal den Scudetto, die italienische Meisterschaft, und wurde 1964 als erster Ausländer zum Fußballer des Jahres in Italien gewählt. Beim FC Augsburg spielte er von 1957 bis 1962 und kehrte 1973 wieder aus Italien zurück.

    In seiner Heimatstadt Augsburg erinnern zwei Plätze an Helmut Haller. Am VIP-Einlass an der Arena ist ihm ein Fleckchen Erde gewidmet. Die Stadt Augsburg hat zudem im vergangenen Jahr einen Teil des Platzes am Oberhauser Bahnhof (nahe Hallers Elternhaus) nach dem Sportler benannt.

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