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FC Augsburg: "Absolut überzogen": Manuel Baum verteidigt Trainer-Kollegen

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"Absolut überzogen": Manuel Baum verteidigt Trainer-Kollegen

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    Manuel Baum verteidigt seine Trainerkollegen in der Bundesliga.
    Manuel Baum verteidigt seine Trainerkollegen in der Bundesliga. Foto: Ulrich Wagner

    Wird nicht um Punkte gekämpft, zeigen sich Bundesligatrainer untereinander äußerst solidarisch. Was den einen tangiert, geht schließlich meist auch den anderen an. Vor allem, wenn es wie dieser Tage um Grundsätzliches geht. Auf Schalke und in Leverkusen sind Domenico Tedesco und Heiko Herrlich bereits nach drei Spielen in Bedrängnis geraten. Der Schnelllebigkeit des Profifußballs ist geschuldet, dass bereits im Frühstadium der Spielzeit über ihre Position diskutiert wird.

    Augsburgs Trainer Manuel Baum hat vor einigen Jahren mit Herrlich in Unterhaching zusammengearbeitet. „So früh in die Kritik zu geraten, finde ich absolut überzogen. Diese frühzeitigen Diskussionen helfen nicht“, betont Baum. Er habe aus seinem ersten halben Jahr, als er selbst in die Kritik geriet, gelernt, fügt Baum hinzu.

    Im Nachhinein sei er für diese lehrreiche Zeit dankbar, weil er Strategien entwickeln konnte. Der 39-Jährige zieht einen Vergleich heran, um die mitunter kurze Dauer auf Trainerstühlen einzuordnen. „Ich halte es wie mit dem Leben: Irgendwann muss ich sterben. Aber wenn ich die ganze Zeit daran denke, dass es mal kommt, ist das Leben nicht mehr so schön.“ Baum verdrängt daher Gedanken, was ihm in einer sportlichen Krise widerfahren könnte. „Man sollte im Hier und Jetzt leben und genießen, was man für einen tollen Job hat.“

    FC Augsburg: Unaufgeregte Vorbereitung auf Werder Bremen

    Derzeit muss sich der Trainer des FC Augsburg wenig um seinen Arbeitsplatz sorgen. Zwar verspielte der FCA in Mainz in den letzten Minuten der Partie einen Erfolg. Weil aber der Klassenerhalt im Vordergrund steht und vier Punkte nach drei Spieltagen den Klub als Tabellenachten ordentlich dastehen lassen, können sich Baum und sein Team gewohnt unaufgeregt auf das Heimspiel gegen Werder Bremen vorbereiten (Samstag, 15.30 Uhr). Die Norddeutschen sind mit anderen Vorstellungen in die Spielzeit gegangen, haben sich unter anderem mit Harnik, Klaassen, Sahin und Osako (fehlt in Augsburg wegen Magenverstimmung) verstärkt, streben einen europäischen Wettbewerb an. Die gestiegene Erwartungshaltung der Fans spiegelte sich darin wider, dass sie beim jüngsten Heimspiel gegen Nürnberg trotz Führung unzufrieden waren. Werder-Sportchef Frank Baumann ärgerte sich und mahnte, die Situation realistisch einzuschätzen.

    Während sich Baumann über die eigenen Anhänger beschwerte, kritisierten Augsburgs Trainer Baum und Sportgeschäftsführer Stefan Reuter zuletzt den Schiedsrichter. Weil Reuter gegen Mainz in der Schlussphase auf die Tribüne geschickt wurde, ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes. Für Reuter weiterhin ein Rätsel, wie er am Rande der Jahreshauptversammlung erklärte.

    Manuel Baum: "Wir wollen keinen glatten Fußball"

    Dass Trainer oder Funktionäre aus dem Innenraum verwiesen werden, kommt in der Bundesliga wiederholt vor. Auch Baum musste seinen Platz in der Coaching Zone schon unfreiwillig räumen, andererseits sieht man ihn im freundlichen Austausch mit dem vierten Offiziellen an der Seitenlinie. Baum lebt ein Spiel und sieht keinen Anlass, sein Verhalten an der Seitenlinie zu überdenken. Er begründet: „Wir wollen keinen glatten Fußball, Emotionen gehören dazu. Zieht man sie ab, ist es nur noch halb so schön.“ Er verkörpert, was er von seinen Spielern erwartet. Er nennt ein Beispiel: „Wenn ich Angriffspressing spiele und setze mich hin, dann passt das nicht zusammen.“

    Jubilar Daniel Baier, der gegen Bremen vor seinem 300. Pflichtspiel sowie seinem 250. Bundesligaspiel im Trikot des FCA steht, wünscht sich prinzipiell auf dem Rasen einen anderen Umgang zwischen Spielern und Schiedsrichtern. Er orientiert sich dabei an der englischen Premier League. „Dort dreht niemand fünf Pirouetten und lamentiert.“ Dass er selbst dazu tendiere, sich beim Schiedsrichter zu beschweren, gibt Baier zu. Der Augsburger Kapitän übt Selbstkritik: „Das ist keine gute Art. Aber du tust alles dafür, dass es nochmals geändert wird.“

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