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0:0 gegen Dortmund: "Meisterleistung": Rettig erwartet LKW-Ladung aus München

0:0 gegen Dortmund

"Meisterleistung": Rettig erwartet LKW-Ladung aus München

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    Andreas Rettig hätte nichts gegen eine LKW-Ladung Würste aus München
    Andreas Rettig hätte nichts gegen eine LKW-Ladung Würste aus München Foto: Fred Schöllhorn

    Der umjubelte Augsburger Zwergenaufstand löste auch beim großen Nachbarn FC Bayern Jubel aus. Manager Andreas Rettig formulierte nach der bravourösen Nullnummer des FC Augsburg gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund forsch die Erwartung, dass nach der Schützenhilfe im Titelkampf der Fußball-Bundesliga "jetzt ein LKW aus München vorfährt", vollgepackt mit Grillwürstchen aus der Fabrik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

    In erster Linie aber war der Punktgewinn gegen den zuvor achtmal nacheinander siegreichen und übermächtig anmutenden Tabellenführer aus Dortmund Hilfe zur Selbsthilfe des FC Augsburg im Abstiegskampf. "Alle, die den Kopf in der Schlinge haben, haben 0:0 gespielt", sagte Rettig mit Hinweis auf die Punktgewinne der Mitkonkurrenten Freiburg (0:0 in Gladbach) und Kaiserslautern (0:0 in Stuttgart). Nur Hertha BSC patzte mit 0:1 in Köln, wodurch der FCA am Samstagabend unter dem frenetischen Jubel der 30 600 Zuschauer in der ausverkauften SGL-Arena wieder auf den rettenden 15. Platz klettern konnte.

    Nicht nur der Manager kam aus dem Schwärmen kaum noch heraus. "Das war ein phantastischer Fußballabend. Es war eine taktische und kämpferische Meisterleistung. Das macht den Fußball aus, dass auch der Kleine dem Großen vors Schienbein treten kann", kommentierte Rettig. "Wir haben ein Superspiel gegen den deutschen Meister gemacht", betonte auch Mittelfeldspieler Daniel Baier stolz wie Oskar. "Wir glauben an uns und an die echte Chance auf den Klassenerhalt, den uns viele nicht zugetraut haben."

    Selbst der Meister konnte die FCA-Festung nicht erstürmen. "Seit sechs Heimspielen sind wir jetzt ungeschlagen. Und wir treten als Mannschaft immer stabiler auf", resümierte Kapitän Paul Verhaegh stolz. Trainer Jos Luhukay ist drauf und dran, mit limitierten Mitteln ein sportliches Wunder zu realisieren. "Wir spielen an unserer maximalen Leistungsgrenze", kommentierte der Holländer.

    Luhukay gelang es sogar, Meistertrainer Jürgen Klopp mit seiner taktischen Marschroute zu überraschen. Die Manndeckung von Hajime Hosogai im rassigen Japaner-Duell mit BVB-Regisseur Shinji Kagawa bewertete Konzept-Trainer Klopp irritiert als "außergewöhnliche Herangehensweise". Sie mochte "altmodisch" sein, wie der uneitle Realo-Coach Luhukay einräumte. Aber es war eine extrem hilfreiche Maßnahme gegen den kraftstrotzenden Dortmunder Powerfußball. "Dortmund hat extrem viele Tore durch das Zentrum gemacht - heute war das Zentrum zu", bemerkte Luhukay zu seinem klugen Schachzug.

    Nach dem Ausfall von Defensivspezialist Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Wadenprellung) hatte er sein Team überraschend noch offensiver aufgestellt. Ein Wagnis, das bis auf ein krönendes Siegtor bei der Schusschance von Axel Bellinghausen (47. Minute) top aufging. "Das Vertrauen in die Mannschaft ist gewachsen", erläuterte Luhukay.

    Der gefühlte Sieg soll weiteren Rückenwind im Überlebenskampf geben. Seit Samstag prophezeit Luhukay einen Vierkampf zwischen seinem FCA (23 Punkte) Hertha (23), Freiburg (22) und Kaiserslautern (20) um den Klassenverbleib. "Platz 15 wäre wunderbar", erklärte Luhukay. Aber er könnte auch mit der Relegation leben: "Wenn wir noch zwei Spiele extra gehen müssen, nehmen wir auch das gerne an."

    Man werde auch in jedem der noch neun verbleibenden Spiele die Tugenden "Rennen, Kämpfen, Fighten" in die Waagschale werfen, versprach Simon Jentzsch. Der Torwart hielt den Punkt mit einer Glanztat beim Kopfball von Kevin Großkreutz fest (60.). Am kommenden Samstag folgt daheim gegen Mainz das nächste Endspiel. "Das wird kein Selbstläufer für uns", warnte Baier vor zu großer Euphorie. (dpa)

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