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FC Augsburg: Wie Christoph Janker beim FCA mehr Verantwortung bekommt

FC Augsburg

Wie Christoph Janker beim FCA mehr Verantwortung bekommt

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    Christoph Janker ist in den vergangenen Jahren beim FC Augsburg immer wieder aufgestiegen. Nun ist der 37-Jährige der Leiter der Lizenzspielerabteilung.
    Christoph Janker ist in den vergangenen Jahren beim FC Augsburg immer wieder aufgestiegen. Nun ist der 37-Jährige der Leiter der Lizenzspielerabteilung. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Meist schlendert Christoph Janker die wenigen Meter alleine zum Trainingsplatz. Die Spieler sind schon auf dem Rasen, wenn der Leiter der Lizenzspielerabteilung auftaucht. Janker setzt sich auf eine Bank im Schatten und beobachtet konzentriert. Der 37-Jährige ist in den vergangenen Jahren beim FC Augsburg immer weiter aufgestiegen.

    Er war einst Spieler, später das Bindeglied zwischen dem Nachwuchs und dem Profibereich, jetzt kümmert er sich um alle Belange rund um das Bundesligateam. Um die Spieler, aber eben auch um die Mannschaft neben der Mannschaft. Die letzten Maßnahmen: Ein weiterer Analyst wurde angestellt, um Training und Spiele noch besser nachbesprechen zu können. Eine Mentaltrainerin unterstützt das Trainerteam, seit Donnerstag ist sie in Scheffau dabei. Auch das Athletikteam wurde erweitert. Der FC Augsburg wächst in vielen Bereichen. Vor allem der Nachwuchsbereich soll eine noch stärkere Beachtung finden. Möglichst bald soll ein Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung ins Bundesliga-Team schaffen. "Wir wollen uns noch enger verzahnen", sagt Janker.

    Auch NLZ-Leiter Claus Schromm ist im Traininglager dabei

    Claus Schromm, der Cheftrainer im Nachwuchsleistungszentrum, ist mit nach Scheffau gereist. "Wir wollen einen guten Überblick haben, welche jungen Spieler die Perspektive haben, kurz-, mittel- und langfristig in der WWK-Arena zu spielen", sagt Janker. Im Trainingslager durften sich einige junge Spieler zeigen. Nun geht es um die weitere Entwicklung. "Die jungen Profis müssen wir athletisch auf das nächste Level bringen. Dynamik und Härte sind bei den Männern ganz anders. Die Jungs müssen in ihren Körper investieren. Es ist wichtig, dass sie das erkennen", so Janker.

    Der Blick geht aber über den Nachwuchs hinaus. Weitere Neuverpflichtungen sind noch geplant. "Die Breite des Kaders ist gut", sagt Janker, "wenn wir auf dem Transfermarkt noch etwas machen, geht es um die Spitze." Zeitdruck verspürt er dabei nicht. Spieler gebe es viele. Bleibt nur die Frage, wer für den FCA in Frage kommt. Und wer finanzierbar ist. Bedarf besteht wohl im Angriff und im zentralen Mittelfeld.

    Die Machtfülle von Stefan Reuter beim FCA steht in der Kritik

    Christoph Janker rückt beim FCA mehr und mehr in den Fokus. Oftmals war kritisiert worden, dass im sportlichen Bereich eine One-Man-Show des Stefan Reuter aufgeführt werde. "Diesen Vorwurf kann ich entkräften. Wir haben einen sehr regen Austausch.

    Auch mit Michael Ströll, dem Geschäftsführer Finanzen, arbeitet er eng zusammen. "Ich kann immer noch viel lernen", sagt er. Zum Beispiel, dass es bei Transfers viel taktisches Geschick und Zeit braucht. "Ich habe das Glück, dass sie mir Vertrauen entgegenbringen und Verantwortung übertragen", so Janker.

    Der Austausch ist eng. Auch mit dem Trainerteam. Oft stehen Enrico Maaßen, seine Co-Trainer und Janker noch zusammen. Nach dem Ende des Trainings oder später im Hotel. Es gibt viel zu besprechen in den Tagen von Scheffau. "Enrico hört sich jede Meinung an, es macht Spaß, über Fußball und unsere Spieler zu sprechen", so Janker, der überzeugt ist, dass der derzeitige Kader gut zu Maaßens Spielidee passe. Mehr eigener Ballbesitz, kontrollierter Aufbau mit kurzen, flachen Pässen, so soll das künftige FCA-Spiel aussehen. Daran arbeitet Maaßen in Scheffau sowohl konzentriert als auch detailliert. Er spricht viel mit den Spielern, erklärt alles ganz genau. "Er ist ein Menschenfänger und kommt bei den Spielern gut an", so Janker. Ihm gefallen die Trainingseindrücke. Die Einheiten seien intensiv, der Konkurrenzkampf nehme spürbar zu.

    Das Testspiel des FCA gegen Al Duhail SC ist abgesagt

    Am Sonntag wollten die Augsburger ursprünglich gegen Al Duhail SC ein Testspiel bestreiten. Da das Team aus Katar kommt, gab es viel Kritik an der Auswahl. Am Freitag nun tauschten die Augsburger den Gegner, mit dem FC Schalke 04 hatte sich eine neue Option ergeben. Nun spielen sie um 16.30 Uhr in Mittersill gegen den Bundesliga-Konkurrenten. "Wir waren uns der Sensibilität eines Testspiels gegen einen katarischen Verein bewusst. Nun hat sich kurzfristig mit Schalke 04 eine Alternative ergeben, sodass wir dieses Zeichen setzen und das Spiel gegen Al Duhail abgesagt haben", sagt Stefan Reuter.

    Damit haben die Augsburger weitere Unruhe vorerst vermieden. Davon hatten sie nach Saisonabschluss genug. Die Abschiede von Präsident Klaus Hofmann und Trainer Markus Weinzierl hatten für Wirbel gesorgt. "Für mich war aber wieder ab Montag Ruhe, da die Handlungsfähigkeit immer gegeben war", sagt Janker. Er habe keine schlaflosen Nächte gehabt, die Aufgaben waren klar: Einen neuen Trainer finden, was mit Maaßen nach Wunsch gelang. "Wir haben unsere Lehren daraus gezogen", sagt Janker.

    Eine könnte sein, dass es im sportlichen Verantwortungsbereich weitere personelle Verstärkung gibt. "Wir sind da offen, denn mehrere Meinungen auf Augenhöhe, die auch kritisch diskutiert werden, führen zu einer besseren Entscheidung", sagt Janker.

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