Hallo Herr Zimmermann, es gibt Fotos von Ihnen mit einem FCA-Radtrikot in der WWK-Arena. Wie kam denn das zustande?
Georg Zimmermann: Der FCA ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich Lust auf eine Fotosession hätte, auch weil sie ein eigenes Radtrikot in ihrer Kollektion haben. Ich habe Ja gesagt, bin jetzt FCA-Mitglied und habe noch eine eigene Führung durch das Stadion und den Kabinen bekommen. Das war eine coole Sache. Sie haben mir auch zu meiner Leistung bei der Tour gratuliert.
Wie gefällt Ihnen das Trikot?
Zimmermann: Mir gefällt es gut. Es hat ein schlichtes, einfaches Design. Ich finde es richtig schön, es ist gut verarbeitet.
Haben Sie selbst Fußball gespielt?
Zimmermann: Ja klar. Ich habe die ganzen Nachwuchsmannschaften beim Hainhofer SV durchgemacht. Ich war jetzt aber nicht so super erfolgreich und bin auch nicht den Schritt zum Leistungsfußball hingegangen. Ich war nicht so wirklich gut, aber es hat mir Spaß gemacht, und ich bin großer Fan des FCA. Darum war die Einladung für mich schon eine Ehre.
Waren Sie mit Ihrem Vater oft im Stadion?
Zimmermann: Nee, mein Papa ist kein großer Fußballfan, eher ich. Ich bin dann halt mit Freunden ins Stadion und ich versuche auch jetzt, mindestens einmal in der Saison ein Spiel zu sehen.
Gibt es große Parallelen zwischen Fußballmannschaften und Profiradteams wie Ihres?
Zimmermann: Ja, auch bei uns spielt Taktik eine große Rolle. Nur ich habe einen großen Vorteil. Ich muss nicht dahinziehen, wo der Sitz des Vereines ist. Die Profis werden ja immer von A nach B verschachert und müssen dann hinziehen. Ich habe in Augsburg meine Heimat und kann da wohnen. Selbst wenn irgendwann mal ein Teamwechsel ansteht, ändert sich in meinem Privatleben nicht viel. Ich ziehe ein anderes Trikot an, und es hat sich erledigt. Darüber bin ich froh.
Würden Sie denn gerne mit einem Fußballprofi tauschen?
Zimmermann: Das habe ich mir noch nie so überlegt. Aber es passt eigentlich alles, so wie es gelaufen ist. Die Fußballprofis verdienen halt noch einmal eine ganze Ecke mehr als wir.
Wie hoch ist denn Ihr Gehalt?
Zimmermann: Ein Gentleman spricht in der Öffentlichkeit nicht über Geld.
Kann man eine Etappe mit einem Spiel vergleichen?
Zimmermann: Das kann man durchaus. Bei der Tour de France gibt es 21 Etappen in der Bundesliga 34 Spiele. Auch wir haben vor jeder Etappe Teamsitzungen, in denen wir unsere Taktik besprechen. Und beim Rennen kommt es oft auf eine gute Teamarbeit an, wenn wir Erfolg haben wollen. Da ähneln wir uns schon.
Der FCA ist noch nie aus der Bundesliga abgestiegen, geht in seine 13. Saison. Großer Erfolg, oder schon normal?
Zimmermann: Ein gutes Springpferd springt nur so hoch, wie es muss. Wenn der FCA jede Saison so um Platz 15 die Klasse hält, kann man entweder Witze machen, oder auch mal anerkennen, dass es eine große Leistung ist, zwölf Jahre in Folge die Klasse zu halten. Ich bin eher einer, der sagt, es ist toll, jedes Jahr Erstliga-Fußball in der WWK-Arena zu sehen. Wenn man sieht, wie viel Vereine wie Hertha BSC, Schalke 04 oder auch der HSV investieren und trotzdem absteigen, dann ist es schon toll, was der FCA aus seinen Möglichkeiten in der Region macht, auch wenn jetzt auch ein wenig amerikanisches Geld im Spiel ist.
Kann man den FCA ein wenig mit Ihrem Team Intermarché vergleichen? Auch Ihr Rennstall gehört ja nicht zu den ganz großen WorldTour-Teams, macht aber immer wieder mit Erfolgen auf sich aufmerksam.
Zimmermann: Das kann man durchaus. Sowohl Intermarché als auch der FCA verkaufen sich oft besser, als es das Budget eigentlich hergibt. Der FCA gilt ja auch ein wenig als der eklige Underdog, der die Bayern gerne ärgert. Und auch wir schlagen großen Teams mit ihren starken Kadern gerne mal ein Schnippchen.
Sie repräsentieren jetzt auch Augsburg in den Medien neben dem FCA. In einem Interview haben Sie aber auch die Augsburger Panther erwähnt, als die vergessen wurden.
Zimmermann: Darauf bin ich jetzt oft angesprochen worden. Da habe ich nur kurz erwähnt, dass es neben guten Fußball auch gutes Eishockey in der Stadt gibt. Denn ich gehe auch gerne zu den Panthern ins Stadion. Ich hätte nicht gedacht, dass das solche Wellen schlägt. Der AEV hat sich auch gleich bedankt.
Was trauen Sie dem FCA in dieser Saison zu?
Zimmermann: Das große Ziel sollte wieder der Klassenerhalt sein, und das erreichen sie auch wieder. Denn ich bin von Trainer Enrico Maaßen voll überzeugt. Der hat wirklich innovative Ansätze und fuchst sich in die Taktik richtig rein, kümmert sich um jedes Detail. Er macht aus meiner Sicht eine richtig gute Arbeit.