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FC Augsburg: Nach der Niederlage gegen Marseille gibt es noch viel zu tun für den FCA

FC Augsburg

Nach der Niederlage gegen Marseille gibt es noch viel zu tun für den FCA

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    Redebedarf: FCA-Trainer Trainer Jess Thorup sah gegen Marseille eine Mannschaft, die vor allem im Offensivspiel noch Luft nach oben hatte.
    Redebedarf: FCA-Trainer Trainer Jess Thorup sah gegen Marseille eine Mannschaft, die vor allem im Offensivspiel noch Luft nach oben hatte. Foto: Markus Fischer, Witters

    Jeffrey Gouweleeuw fand nach Abpfiff des letzten Testspiels gegen Olympique Marseille deutliche Worte. Die Gäste aus Frankreich, die mit 3:1 gewonnen hatten, hätten zwar eine „sehr, sehr gute Mannschaft“, deren Spielweise unter dem ehemaligen Brighton-Coach Roberto de Zerbi stellenweise an Bayer Leverkusen erinnere. Zugleich sei das, was der FC Augsburg im ersten Durchgang gezeigt hatte, aber auch wenig erbaulich gewesen: „Wir hatten in der ersten Halbzeit viel Probleme, sind nur hinterhergelaufen. Wenn wir den Ball selbst mal erobert hatten, war es so, dass er nach zwei, drei Pässen wieder weg war.“

    Frustrierend und energieraubend sei das gewesen, auch wenn Gouweleeuw einschränkte: „Natürlich kann man auch gegen schwächere Gegner spielen und dann alles gewinnen. Aber in der Bundesliga wird es auch keine einfachen Spiele geben.“ Vorbereitungen, in denen fast alles gewonnen wurde, gab es auch in Augsburg schon – nicht immer war das ein gutes Zeichen. Vor einem Jahr etwa siegte Augsburg bei der Generalprobe im eigenen Stadion gegen Ajax Amsterdam mit 3:1 – um sich dann im ersten Pflichtspiel in Unterhaching aus dem Pokal zu verabschieden. Ähnliches soll sich in einer Woche auf keinen Fall wiederholen, wenn am Sonntagmittag (13 Uhr, Sky) bei Regionalligist Viktoria Berlin gespielt wird.

    FCA-Trainer Thorup findet Positives trotz Fehlern gegen Marseille

    FCA-Trainer Jess Thorup zeigte sich indes deutlich optimistischer als sein neuer und alter Kapitän. Beim Resümee des ersten Durchgangs würde er „eher von Geschenken sprechen“, die der FCA den Gästen gemacht habe. So sorgte ein Missverständnis zwischen Mads Pedersen und Gouweleeuw dafür, dass aus seiner ungefährlichen Situation das erste Gegentor durch den brasilianischen Flügelstürmer Luis Henrique (20.) resultierte. Zwei Minuten später sahen nach einem Ballverlust im Aufbauspiel gleich mehrere FCA-Profis schlecht aus und mussten zusehen, wie der Ball nach einem Schuss von Mason Greenwood erneut im Kasten lag (22.). Auch das Foul von Daniel Klein, der zur Halbzeit für Labrovic gekommen war, an Faris Moumbagna, das zum Elfmetertor von Harit führte (74.), dürfte Thorup nicht gefallen haben. Dennoch: „Besser jetzt als in den Pflichtspielen.“

    Für Thorups Team sei es darum gegangen, defensive Laufwege einzuüben: „Wir sind viel gelaufen, waren viel hinter dem Ball. Wir haben zwei neue Stürmer, die Zehner-Position ist neu besetzt.“ Drucksituationen müssten mit dieser neuen personellen Besetzung einstudiert werden. Dass im Aufbauspiel speziell in den ersten 45 Minuten aber wenig zusammenging, musste auch der dänische Coach zugestehen: „Am Ball hat uns noch das Selbstvertrauen gefehlt, daran müssen wir noch arbeiten.“ Der erste Torschuss des FCA stammte von Engels kurz vor der Pause, das Tor resultierte aus der dadurch entstandenen Ecke: Gouweleeuw hatte nach einer Klärung die erneute Hereingabe von Arne Maier verwertet (43.). Wie schon in der gesamten Vorbereitung zeigte sich der FCA nach Standardsituationen gefährlich – aus dem Spiel heraus geschah lange nichts. Erst in der zweiten Halbzeit kam mit neuem Personal frischer Schwung. Essende verpasste den möglichen Ausgleich nach einer Hereingabe am zweiten Pfosten nur knapp (62.).

    Marius Wolf: Neue Hoffnung fürs Augsburger Spiel

    Einer, der für mutige Vorstöße im FCA-Spiel sorgen soll, stand gegen Marseille noch gar nicht im Kader: Marius Wolf. Der 29-Jährige, der erst am Donnerstag seinen Vertrag beim FCA unterschrieben hat, gab am Sonntag unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein Debüt im Augsburger Trikot. Thorup hatte für die Spieler, die gegen Marseille weniger zum Einsatz gekommen waren, ein Testspiel gegen die eigene U23 angesetzt. Darin sollte die Profis, die am Samstag weniger zum Einsatz gekommen waren, Spielpraxis erhalten. Für Wolf seien „35, vielleicht 45 Minuten“, vorgesehen. Dann werde entschieden, ob es für den ehemaligen Nationalspieler schon reicht, um in den Pflichtspielkader zu rutschen. Wolf, der im vergangenen Juni sein letztes Länderspiel für Deutschland bei der 0:2-Niederlage gegen Kolumbien gemacht hatte, war nach dem Ende seines Vertrags in Dortmund ohne Verein gewesen, hatte sich privat fit gehalten. „Laufen kannst du alleine, aber Fußball spielen ist etwas anderes“, erklärte Thorup den Trainingsrückstand. Gouweleeuw erhofft sich vom neuen Rechtsverteidiger viele Impulse: „Du merkst, dass er erfahren ist, viel erlebt hat. Er mischt sich ein, redet viel. Das brauchen wir.“

    Tatsächlich scheint es, als ob die stark umgebaute Augsburger Mannschaft vor allem noch zusammenwachsen muss. Gegen Marseille starteten mit Labrovic, Giannoulis, Schlotterbeck, Mounié und Essende fünf Neuzugänge, dazu kommt für Arne Engels auf der Position hinter den Spitzen eine Neuorientierung auf dem Feld. Wolf, der mittelfristig Mads Pederson auf der rechten Außenbahn ersetzen dürfte, wäre dann der sechste Neue in der Startelf.

    Ob die Mannschaft, die gegen Marseille antrat, auch die sein wird, die in Berlin startet? Thorup wollte sich darauf nicht festlegen. Die Startelf dürfte aber eine große Deckungsgleichheit aufweisen. Zumindest im Tor wird der Däne nicht umbauen müssen: Labrovics Auswechslung zur Halbzeit sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. „Er hat etwas gespürt, aber unsere Ärzte haben schon Entwarnung gegeben“, so Thorup. Finn Dahmen befindet sich nach seiner Operation auf einem guten Weg, könne bislang aber nur individuell trainieren. „Ich hoffe, dass er in den nächsten Wochen mit dem Mannschaftstraining beginnt“, so Thorup. Ob es nun eine gute Saison wird? Da zeigt sich Kapitän Gouweleeuw trotz der Testspielpleite vom Samstag zuversichtlich: „Ich habe ein gutes Gefühl. Vorbereitungen sind dafür da, um fit zu werden. Und wir sind fit.“

    FC Augsburg Labrovic (46. Klein) – Pedersen, Gouweleeuw, Schlotterbeck, Giannoulis (74. Koudossou) – Jakic (46. Breithaupt), Jensen (58. Kömür), Engels, Maier (58. Rexhbecaj) – Essende (75. Kabadayi), Mounié (58. Tietz) Tore 0:1 Luis Henrique (20.), 0:2 Greenwood (22.), 1:2 Gouweleeuw (43.), 1:3 Harit (74., Elfmeter). Zuschauer 15.378

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