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FC Augsburg: FCA-Trainer Jess Thorup denkt an Bremen und die Zukunft

FC Augsburg

FCA-Trainer Jess Thorup denkt an Bremen und die Zukunft

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    Wohin geht die Reise des FC Augsburg? Trainer Jess Thorup möchte mit dem Fußball-Bundesligisten langfristig Erfolg haben.
    Wohin geht die Reise des FC Augsburg? Trainer Jess Thorup möchte mit dem Fußball-Bundesligisten langfristig Erfolg haben. Foto: Tom Weller, dpa

    Beinahe drei Jahre ist es her, als der FC Augsburg im letzten Heimspiel der Saison 2020/21 den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffte. Erst war Augsburgs Ruben Vargas vom Platz geflogen, später war ihm Bremens Christian Groß gefolgt; Rani Khedira und Daniel Caligiuri hatten zum 2:0-Erfolg getroffen. Druck fiel ab, die Erleichterung war riesig, Spieler und Fans feierten. Vor dem nächsten Heimspiel gegen Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) ist die Ausgangslage eine gänzlich andere. Statt bis zuletzt bangen zu müssen, haben die Augsburger bereits vier Spieltage vor Saisonende den Ligaverbleib gesichert. Statt etwas zu verlieren, können sie diesmal viel gewinnen. In Jess Thorup hat der FCA einen Trainer gefunden, der diese Gewinnermentalität verkörpert.

    Über sich sagt der Däne gerne, er sei nie vollkommen zufrieden. Immer gebe es etwas zu verbessern. So auch jetzt. "Wir sind froh, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben. Aber wir müssen versuchen, den Fokus auf die nächsten Schritte zu lenken. Es gibt noch zwölf Punkte, da müssen wir so viele wie möglich holen." Mit seiner ruhigen, besonnenen Art hat der 54-jährige Däne aus einem Abstiegskandidaten einen Europapokal-Aspiranten geformt. Den FCA hat er an den Rand des oberen Tabellendrittels geführt, weiterhin kann sich der Klub für den Europapokal qualifizieren.

    Der FCA hat Chancen auf einem Teilnahme am Europapokal

    Noch lässt sich nicht abschließend feststellen, wie viele Bundesligisten ab Herbst international antreten dürfen. Gut stehen inzwischen die Chancen, dass Deutschland einen zusätzlichen Startplatz in der Champions League erhält. Sollten Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zwei der insgesamt sechs Halbfinalspiele gewinnen, darf der Bundesliga-Fünfte in der Königsklasse mitwirken. Gewinnt Leverkusen im Finale gegen den abstiegsbedrohten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal, käme ein zusätzlicher deutscher Teilnehmer in der Europa League dazu. Folge: Der Tabellenachte, derzeit der FCA mit 39 Punkten, würde in der Conference League starten.

    Augsburger Verantwortliche haben öffentlich bislang nicht vom Europapokal gesprochen, zugleich haben sie erklärt, ihren Platz verteidigen zu wollen. Ärgerlich daher die jüngste Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (1:3), die einen Dämpfer bedeutete. Freiburg (40 Punkte) zog an Augsburg vorbei, ist jetzt Siebter. Thorup möchte sich nicht an Hochrechnungen beteiligen, sein Fokus gelte einzig dem Spiel gegen Bremen. Er erinnert sich ans Hinspiel, in dem der FCA enttäuschte und 0:2 unterlag. "Da haben wir sehr schlecht gespielt", betont Thorup.

    FC Augsburg hat Planungssicherheit für die kommende Saison

    In den Spielen vor der Winterpause holten die Augsburger gegen Bremen, Dortmund, Stuttgart und Leverkusen lediglich einen Punkt. Definitiv wäre das jetzt zu wenig, um den Europapokal-Traum zu verwirklichen. Thorup zeigt sich zuversichtlich. Verweist auf die Rückrunde, in der man bislang 21 Punkte geholt habe. Er betont: "Wir sind auf einem guten Weg in der Entwicklung und klar gibt es Möglichkeiten für weitere Schritte nach vorn." 

    Weil der Klassenerhalt frühzeitig gesichert ist, hat der FCA Planungssicherheit. Gespräche mit dem aktuellen Personal und möglichen Zugängen laufen bereits, in diesem Sommer könnte extrem viel Bewegung im Kader sein. Mit Ermedin Demirovic, Ruben Vargas und Felix Uduokhai stehen Spieler unter Vertrag, die bei entsprechenden Angeboten den Klub wohl verlassen dürften. Linksverteidiger Iago wird den Klub nach Ende seines Vertrags gen Brasilien verlassen, Rechtsverteidiger Kevin Mbabu ist vom FC Fulham geliehen. Thorup ist lange genug im Geschäft, kann die Situation einschätzen. Dass es Gerüchte gebe, empfindet er als Lob. "Das bedeutet, dass wir gute Arbeit geleistet haben." 

    Letztlich entscheiden werden Sportdirektor Marinko Jurendic und Geschäftsführer Michael Ströll. Zuletzt allerdings wurden Thorups Wünsche oft erfüllt, mit Co-Trainer Jacob Friis und Standard-Trainer Lars Knudsen ergänzen Wunschkandidaten das Trainerteam. Zudem hatte Thorup das kräftigste Argument auf seiner Seite: Erfolg. Mit dem möchte er auch Spieler überzeugen, in Augsburg zu bleiben. "Ich möchte den Spielern den Eindruck vermitteln, dass wir hier etwas erreichen können – nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der kommenden Saison. Das kann ich tun, mehr nicht."

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