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FC Augsburg: FCA-Geschäftsführer: „Höher, schneller, weiter nicht immer richtiges Mittel“

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FCA-Geschäftsführer: „Höher, schneller, weiter nicht immer richtiges Mittel“

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    Die WWK-Arena in Augsburg fasst 30660 Zuschauer. Wenn es im Mai in der Bundesliga allerdings weiter gehen sollte, werden die Ränge leer bleiben.
    Die WWK-Arena in Augsburg fasst 30660 Zuschauer. Wenn es im Mai in der Bundesliga allerdings weiter gehen sollte, werden die Ränge leer bleiben. Foto: Ulrich Wagner

    Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg fordert eindringlich eine Neuausrichtung der Profivereine. „Jeder muss in den vergangenen Monaten festgestellt haben, dass höher, schneller, weiter nicht immer das richtige Mittel und vor allem in Krisenzeiten enorm gefährlich ist“, sagt Ströll im Interview mit unserer Redaktion. „Wer jetzt nicht kapiert hat, dass dieses System krankt, dem ist nicht mehr zu helfen. Es sollte jeder verstanden haben, dass es nicht wie bisher weitergehen kann.“

    Die Liga müsse sich intensiv damit auseinandersetzen, wie das System besser aufgestellt werden könne. Ströll geht es dabei um das finanzielle Gebaren der Vereine – viele Clubs geben bereits jetzt Gelder aus, die sie noch nicht eingenommen haben. „Es kann nicht sein, dass zukünftig Vereine, die kein TV-Geld bekommen, nach kürzester Zeit in finanzielle Schieflage geraten“, sagt Ströll.

    "Es kann sich jetzt niemand in Sicherheit wiegen"

    Trotzdem ist auch der FC Augsburg erleichtert, dass bereits jetzt ein Teil der finanziellen Mittel von den TV-Sendern an den Verein fließt.  „Es ist kein unerheblicher Faktor, zu wissen, dass zumindest ein Teil der TV-Gelder ausgezahlt wird“, sagt Michael Ströll. „Man muss aber sagen, dass dies nur eine Vorauszahlung auf die Spiele ist. Wir müssen unsere Leistung dann noch erbringen, die Spiele müssen stattfinden. Es kann sich jetzt also niemand in Sicherheit wiegen.“ Und klar ist: „Zusatzausgaben können wir damit natürlich nicht tätigen.“ Denn eines sei klar: „Im Vergleich zu unseren Ursprungsplanungen werden wir achtstellige Einbußen bis Kalenderjahresende haben“, erklärt Ströll.

    Sein Geschäftsführer-Kollege Stefan Reuter, der den sportlichen Teil verwaltet, sieht den FC Augsburg bei der Umsetzung der Corona-Maßnahmen im Falle von Spielen ohne Zuschauer gut aufgestellt. „Einen Großteil der Punkte setzen wir ja ohnehin schon in unserem Trainingsbetrieb um, weil wir in Gruppen trainieren dürfen. Bei uns ist es vielleicht ein bisschen leichter, weil unsere Trainingsstätte auch am Stadion ist. Wir haben jetzt schon viele Räumlichkeiten als Umkleidemöglichkeit hinzugenommen“, sagt er. Sollten die Spiele tatsächlich ab dem 9. Mai wieder stattfinden, sieht er die kurze Vorbereitungszeit als machbar. „In dieser für alle außergewöhnlichen Situation wäre das vertretbar. Die körperlichen Voraussetzungen konnte man jetzt sehr gut legen und auch die Verfassung halten“, sagt Reuter. Wichtig sei es, überhaupt den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. „In so einer Situation muss jedem bewusst sein, dass es viele Vereine nicht mehr geben wird, wenn so lange nicht gespielt wird, bis wieder Zuschauer zugelassen werden“, warnt er.

    FC Augsburg: Verantwortliche müssen auch an Planung der neuen Saison denken

    Parallel zur aktuellen Situation müssen die Verantwortlichen auch an die Planung der neuen Saison denken. Das sei extrem schwierig, weil „es nach wie vor sehr viele Fragezeichen gibt.“ Er erwartet definitiv einen völlig veränderten Transfermarkt,  da viele Klubs hohen Einbußen hinnehmen müssen. Beim FCA sind allerdings ohnehin nur wenige personelle Veränderungen geplant. Mit einem Gerücht räumt Reuter derweil auf. Christian Früchtl, dritter Torwart des FC Bayern München, sei kein Thema in Augsburg. „Diese Gerüchte sind völlig aus der Luft gegriffen“, so Reuter.

    Hier finden Sie das komplette Interview.

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