Offiziell firmiert das letzte Testspiel des FC Augsburg vor dem Pflichtspielstart in der heimischen WWK Arena unter dem Namen Familientag. Schließlich findet rund um das Stadion eine Art kleines Volksfest mit Gewinnspielen, Glücksrad und einer anschließenden Autogrammstunde statt. 15.378 Zuschauer waren diesmal gekommen. Aus sportlicher Sicht ist es natürlich eine Generalprobe, zu der der FCA einlädt. Die fiel diesmal recht ernüchternd aus: Mit 1:3 musste sich der FCA gegen Olympique Marseille geschlagen geben und ließ vor allem im ersten Durchgang vieles vermissen.
FCA-Trainer Jess Thorup verzichtete noch auf seinen jüngsten Neuzugang, den Ex-Dortmunder Marius Wolf. Der Rechtsverteidiger hatte erst unter der Woche seinen Vertrag unterschrieben. Für ihn verteidigte Mads Pedersen seitenverkehrt auf rechts, während mit Dimitrios Giannoulis ein anderer Neuer auf links startete. Zusammen mit Keven Schlotterbeck, der in der Abwehrkette neben dem neuen und alten Kapitän Jeffrey Gouweleeuw verteidigte, sowie Torwart Nediljko Labrovic und den beiden Stürmern Samuel Essende und Steve Mounie standen insgesamt fünf Neuzugänge in der Startelf.
Der FC Augsburg spielte eine schwache erste Halbzeit gegen Marseille
Am meisten zu tun bekam in der Anfangsphase der Neuzugang, der zwischen den Pfosten stand: Labrovic musste zuerst einen Schuss von Faris Moumbagna entschärfen, sah dann einen Schuss des Linksverteidigers Quentin Merlin am langen Pfosten vorbeiziehen (7.) und musste danach erneut gegen Mounbagna (9.) halten. Marseille, das seit Kurzem vom ehemaligen Brighton-Coach Roberto de Zerbi trainiert wird, hatte von Beginn an deutlich mehr vom Spiel als der FCA. Das Beste am Augsburger Auftritt war lange Zeit das neue rot-goldene Römertrikot, mit dem die Mannschaft erstmals auflief und auf das es einen bislang nie dagewesenen Run gibt.
Spielerisch war der FCA-Auftritt im ersten Durchgang von vielen Fehlpässen und spielerischer Armut geprägt. In der Offensive waren die beiden neuen Stürmer Essende und Mounie sichtlich bemüht, viel ging aber nicht zusammen. Essende wurde einmal von Arne Engels in Szene gesetzt, wurde aber abgelaufen (18.). Kurz vor der Trinkpause klingelte es dann doppelt: Zuerst nutzte der Brasilianer Luis Henrique ein Missverständnis zwischen Pedersen und Gouweleeuw aus, die sich im Strafraum bei einer eigentlich ungefährlichen Situation gegenseitig behindert hatten (20.). Zwei Minuten später erhöhte der Engländer Mason Greenwood auf 0:2. Nach einem Ballverlust wurde der ehemalige Manchester-United-Profi steil geschickt, setzte sich gegen Schlotterbeck durch und schob ein (22.).
FCA-Kapitän Gouweleeuw verkürzt kurz vor der Halbzeit
Die Antwort des FC Augsburg? Blieb lange aus. Nach vorn ging wenig zusammen. Die erste gute Augsburger Chance war ein Distanzschuss von Arne Engels, den Marseille-Schlussmann Simon Ngapandouetnbu zur Ecke klärte (43.). Die direkte Hereingabe von Arne Maier ergab noch nichts, doch nach der Klärung der Gäste servierte Augsburgs Nummer 10 den Ball flach in den Strafraum. Diese Vorlage erreichte Gouweleeuw, der auf 1:2 verkürzte (44.). Mangelnde Effektivität konnte dem FCA da mal niemand vorwerfen.
Nach der Pause wechselte Thorup die beiden Kroaten Jakic und Labrovic aus, die das Trainingslager in Südafrika wegen Visa-Problemen verpasst hatten. Daniel Klein hütete im zweiten Durchgang das Tor, für Jakic übernahm Tim Breithaupt in der Defensiv-Zentrale. Spielerisch änderte sich dadurch erstmal wenig. Thorup wechselte nach knapp einer Stunde erneut, brachte Phillip Tietz, Mert Kömür und Elvis Rexhbecaj für Mounie, Maier und Jensen. Das schien sich auszuzahlen - und auf einmal kam Augsburg zu Chancen: Essende verpasste den Ausgleich um Millimeter, war aber eine Millisekunde zu spät dran, als der Ball am langen Pfosten an ihm vorbeirauschte (62.). Arne Engels wurde an der Strafraumkante freigespielt, brachte den Ball aber nicht im Tor unter (70.).
Jubeln durften wenig später aber wieder die französischen Gäste: FCA-Keeper Daniel Klein war herausgestürmt und hatte Moubagna erwischt - Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte der ehemalige Schalker Amine Harit zum 1:3 (74.). Die Schlussviertelstunde gehörte wieder dem FC Augsburg, vor allem Tietz war nach seiner Einwechslung sehr präsent, hatte einmal einen Elfmeter gefordert. Jeffrey Gouweleeuw hätte beinahe nochmal getroffen, sein Kopfball nach einer Ecke wurde aber geklärt, der Nachschuss ging an den Pfosten - wie knapp (90.+1). Am Ende sprang nichts Zählbares mehr heraus. Für den FC Augsburg und seinen Trainer Jess Thorup bleibt die Erkenntnis: Es gibt noch viel zu tun eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel bei Viktoria Berlin.
Sehr mauer Auftritt in der ersten Halbzeit, im Spiel mit dem Ball ging wenig zusammen, erneut ein Abwehrspieler, Einstandsgeschenk vom Käpt'n Jeff, brachte den Anschlusstreffer. Insgesamt viel Luft nach oben, vor allem was die Abstimmung und spielerische Komponente anbelangt. Dürfte ne anstrengende Trainingswoche werden.
Ich muss das Phrasenschwein bemühen, dies gleich zweimal...nach einer (extrem) schlechten Generalprobe folgt eine gzte Premiere und die Hoffnung auf einen (endlich mal wieder guten Saisonstart) stirbt zuletzt. Im Pokal heute in einer Woche in Berlin und gegen Bremen, wo eir noch viel gut zu machen haben, muss von der Einstellung her ein anderes Team auf dem Platz stehen....so wie gestern macht der FCA keine Lust auf mehr... Nobby Die Stimme der Rosenau
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