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FC Augsburg: Der FCA macht gegen RB Leipzig das fast perfekte Spiel

FC Augsburg

Der FCA macht gegen RB Leipzig das fast perfekte Spiel

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    Enttäuschung bei  Elvis Rexhbecaj #13 (FC Augsburg) nach Spielende.
    Enttäuschung bei Elvis Rexhbecaj #13 (FC Augsburg) nach Spielende. Foto: Kolbert-press/christian Kolbert

    Als die Spieler des FC Augsburg am späten Samstagnachmittag von ihren Fans in der WWK-Arena verabschiedet wurden, da schien es, als hätte es die letzten 20 Minuten in diesem atemberaubenden Bundesliga-Spiel gegen den RB Leipzig gar nicht gegeben. Als hätte der FCA mit 3:0 gewonnen und nicht "nur" 3:3 (1:0) gespielt und drei sicher geglaubte Punkte noch aus der Hand gegeben. "Olé olé, FC olé", schallte es den abgekämpften Augsburger Profis nicht nur von der Ulrich-Biesinger-Tribüne entgegen.

    Nur drei Tage nach dem 2:5-Pokalaus gegen den FC Bayern München hatte der FCA mit seiner galligen und giftigen Spielweise vor 25.109 Zuschauern den nächsten deutschen Champions-League-Teilnehmer in der WWK-Arena genervt und sogar an den Rand einer Niederlage gebracht. "Dass man Leipzig zum Punkt in Augsburg gratuliert, hätte man nicht unbedingt erwartet. Unsere Jungs haben es überragend gemacht bis zur Gelb-Roten Karte", erklärte Stefan Reuter.

    Am Ende wendete sich die Partie

    Der Sport-Geschäftsführer des FC Augsburg sprach damit indirekt von zwei Spielen in einer Partie. Dem Spiel vor und dem Spiel nach dem Platzverweis für Iago. Denn bis zum Sekunden-Blackout des Brasilianers in der 66. Minute hatte der FCA den favorisierten Gästen mit drei Toren nach Standardsituationen und enormen Einsatz den Schneid abgekauft. In Unterzahl musste der FCA dann aber noch drei Treffer durch André Silva (73. Minute), Christopher Nkunku (89.) und Hugo Novoa (90.) zum 3:3-Endstand hinnehmen.

    "Wir haben ein fantastisches Spiel gemacht bis zur Gelb-Roten Karte. Wir haben all das reingeworfen, was wir uns vorgenommen haben. Es war schon in der ersten Halbzeit ein Ritt auf der Rasierklinge", erklärte FCA-Trainer Enrico Maaßen. "Knackpunkt", sei aber dann der Platzverweis von Iago gewesen. "Da dürfen wir uns nicht provozieren lassen. Und dazu hinreißen lassen, die Karte zu bekommen", so der Coach. Aber er fügte auch an: "Wenn man bis zwei Minuten vor Schluss führt, muss man es schlauer und besser zu Ende verteidigen."

    Rückkehrer Mergim Berisha ist an allen drei FCA-Toren beteiligt

    Bis dahin hatte ein Rückkehrer und eine überragende Standard-Stärke den FCA als scheinbar sicheren Sieger dastehen lassen. Hatte ein Team, das am Dienstag in der Champions League gegen Real Madrid spielt, zermürbt und entnervt. Auch Dank Stürmer Mergim Berisha. Der 24-Jährige, der mit Problemen am Sprunggelenk gegen die Bayern unter der Woche noch gefehlt hatte, war an allen drei Treffern beteiligt.

    Das 1:0 erzielte er mit einem verwandelten Elfmeter (Ruben Vargas war gefoult worden) in der 34. Minute selbst. Das 2:0 (51.) bereitete er mit einer Ecke vor, die Ermedin Demirovic per Kopf verwandelte. Und das 3:0 legte er mit einer Freistoß-Flanke Ruben Vargas auf, die der Schweizer spektakulär in der 64. Minute verwandelte.

    RB lag am Boden und das nicht nur sinnbildlich. Enrico Maaßen, der in der vergangenen Saison bei Borussia Dortmund als U23-Trainer noch unter dem Profi-Trainer Marco Rose gearbeitet hatte, hatte seinen Lehrmeister mit seiner mutigen Herangehensweise beeindruckt. Rose: "Es ist ein unangenehmer Spielstil für jede Mannschaft, die auf euch trifft. Es freut mich für Augsburg, dass hier so ein Fußball gespielt wird, mit dem man sich identifizieren kann. Wo Power, Wucht, Feuer drin ist."

    Zwei Gelbe Karten für Iago

    Manchmal vielleicht auch ein wenig zu viel. So wie in der 66. Minute. Iago hatte nach einem taktischen Foul im Mittelfeld an Xaver Schlager zurecht die Gelbe Karte gesehen, als sich dieser vor Iago aufbaute. Doch anstatt wegzugehen, rempelte Iago den Österreicher in RB-Diensten und der ging zu Boden. Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) zückte die zweite Gelbe Karte innerhalb weniger Sekunden und Iago musste berechtigterweise vom Feld.

    "Wir hatten Leipzig so weit, dass sie durch Provokationen versuchen mussten, wieder ins Spiel zu kommen. Da musst du cool bleiben, weggehen, den Mund abputzen, auf Position gehen und die Ordnung wieder herstellen. Das müssen wir lernen", hatte Stefan Reuter wenig Verständnis für den Unglücksraben. Der 25-jährige Brasilianer hatte sich nach dem Spiel dann auch gleich bei der Mannschaft entschuldigt. Die zwei verlorenen Punkte brachte das aber auch nicht zurück.

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