Drei Siege in Folge, 14 Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone – der FC Augsburg hat sich mit dem Sieg gegen Heidenheim einen mehr als komfortablen Vorsprung erarbeitet. Dazu kommt: Noch nie ist in der Bundesliga eine Mannschaft, die nach 25 Spieltagen 32 Punkte hatte, abgestiegen. Nun geht der Blick vieler Fans nach oben. Denn schon der siebte Platz könnte sehr wahrscheinlich in dieser Saison reichen, um in der Conference League teilzunehmen. Die Verantwortlichen beim FC Augsburg? Geben sich gelassen – senden zudem aber auch selbstbewusste Töne.
Sportdirektor Marinko Jurendic sagt, dass er nicht auf die Euphoriebremse treten werde: "Wir bremsen gar nichts." Auf die Tabelle müsse man nicht unbedingt schauen, das Selbstvertrauen dürfe man aber schon haben: "Es ist wichtig, den Flow aufrechtzuerhalten, wenn man ihn hat. Es geht um Leistung, es geht ums Gewinnen." Und das ist dem FCA zuletzt eben äußerst gut gelungen. Ohne das Ziel Europacup zu benennen, zeigte sich Jurendic gierig nach mehr Erfolg: "Wir müssen auf dem Boden bleiben, aber wir müssen auch das nötige Selbstvertrauen aufrechterhalten." Mit Blick auf die noch ausstehenden neun Spieltage sagte Jurendic: "Es sind noch 27 Punkte im Pott, wir dürfen uns nicht ausruhen." Der Arbeitssieg gegen Heidenheim sei ein wertvoller Baustein gewesen: "Solche Spiele musst du gewinnen, wenn du eine Serie haben willst."
FCA-Trainer Jess Thorup freut sich über die Entwicklung der Mannschaft
Auch Trainer Jess Thorup betont zwar, nicht auf die Tabelle schauen zu wollen, betont aber auch: "Wir haben jetzt drei Siege in Folge gelandet – das sagt etwas über die Mannschaft aus und welche Entwicklung sie genommen hat." Dass nun auch Dinge klappen, die lange zu den Schwachstellen des FCA gehörten, ist bezeichnend: Nach langem Warten auf das erste "clean sheet" spielte Finn Dahmen nun zum zweiten Mal in Folge zu null, was für Thorup "sehr wichtig" war. Doch nicht nur das: Nach Wochen, in denen die Standards zu den Schwachstellen des FCA gehört hatten, fiel das goldene Tor durch Jeffrey Gouweleeuw durch eine Ecke. Dazu Thorup: "Ich bin sehr froh, dass wir das Tor durch einen Standard gemacht haben. Lars (Knudsen, der Standardtrainer, Anm. d. Red.) hat über Wochen deswegen mit der Mannschaft gearbeitet."
Auch der Kapitän Ermedin Demirovic hat ganz offensichtlich Lust auf mehr bekommen. "Wir spielen nun erwachsener. Wir schaffen es auch, solche Drecksspiele über die Ziellinie zu bringen." Ein Blick auf die Tabelle? Muss nicht sein, denn: "Wir sollten den Ball flach halten und schauen, wie es am Anfang der Saison bei uns war." Eines ist aber auch klar: Die Brust beim FCA ist so breit wie nie. "Wir sind in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Es gibt in dieser Liga keinen Gegner, vor dem wir Angst haben müssen."