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FCA und AEV: Aufruf zu Demo gegen Rechts in Augsburg

FC Augsburg/AEV

Warum FCA und Panther zur Teilnahme an der Demo gegen rechts aufrufen

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    FCA-Präsident Markus Krapf erklärt, warum der FC Augsburg zusammen mit den Augsburger Panthern zur Teilnahme an der Demo "Augsburg gegen rechts" aufgerufen hat.
    FCA-Präsident Markus Krapf erklärt, warum der FC Augsburg zusammen mit den Augsburger Panthern zur Teilnahme an der Demo "Augsburg gegen rechts" aufgerufen hat. Foto: Ulrich Wagner

    Es wird eine Demonstration sein, wie sie Augsburg wohl schon lange nicht mehr erlebt hat: Für den Samstag ab 14 Uhr hat das "Bündnis für Menschenwürde" zu einer Demo "Augsburg gegen Rechts" aufgerufen. Wie viele Besucher kommen werden, vermag niemand zu sagen, weil ja keine Anmeldung nötig ist. Die Teilnehmerzahl von 2000, die die Veranstalter bei der Anmeldung vor zwei Wochen angaben, dürfte aber deutlich übertroffen werden. Die Polizei stellt sich auf rund 9000 Menschen ein. Unterstützung erfährt die Demo aus vielen Bereichen der Gesellschaft. In dieser Woche riefen auch die beiden größten Sportvereine der Stadt dazu auf, an der Versammlung teilzunehmen: die Augsburger Panther und der FC Augsburg.

    Das ist insofern ungewöhnlich, weil Sportvereine sich in aller Regel aus der Politik heraushalten. Dennoch war es den Vereinen offenbar ein Anliegen, sich in diesem Fall eindeutig zu positionieren. Markus Krapf, Präsident des FC Augsburg, sagt, warum das so ist: "Früher herrschte immer die Meinung, Sport müsse unpolitisch sein. Wir sehen das mittlerweile anders und positionieren uns klar."

    FCA-Präsident Markus Krapf: "Wollen für Menschenwürde, für Vielfalt und für Demokratie einstehen"

    Deswegen habe der FCA zusammen mit den Augsburger Panthern zur Teilnahme an der Demo aufgerufen. Krapf sieht das als Verpflichtung gegenüber den Werten, für die die Stadt und die Vereine stehen: "Wir wollen in der Friedensstadt Augsburg für Menschenwürde, für Vielfalt und für Demokratie einstehen. Das leben wir nicht nur mit unseren 07-Werten, sondern haben es auch in unserer Satzung, die gemeinsam mit unseren Mitgliedern erarbeitet und auf der Mitgliederversammlung verabschiedet wurde, fest verankert." Die Augsburger Panther haben sich über den Aufruf hinaus nicht nochmal geäußert.

    Krapf muss es wissen: Der Präsident, der beim FCA auch schon Geschäftsführer und Pressesprecher war, hat vor rund 20 Jahren mit "So was Großes" auch eine der FCA-Hymnen gesungen. Ein Teil des Refrains lautet: "Und in das Stadion dieses Vereins dürfen keine Nazis rein." Ein Banner gegen Nazis aus der damals spärlichen Fanszene des FC Augsburg soll für den langjährigen Präsidenten Walther Seinsch auch der Grund gewesen sein, beim damals darbenden Bayernligisten FCA einzusteigen. Der Rest ist bekannt.

    Die Demonstration auf dem Rathausplatz ist eine von vielen bundesweiten Veranstaltungen, mit denen Stellung gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus bezogen werden soll. Anlass für die Kundgebungen ist das Erstarken der AfD und Enthüllungen des Recherchenetzwerks correctiv über ein Treffen von Politikern der AfD mit Rechtsextremen in Potsdam, in dem über ein groß angelegtes Abschiebungsprogramm gesprochen wurde, das auch "nicht assimilierte" deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund betreffen könnte. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass sich auch in Dasing (Kreis Aichach-Friedberg) AfD-Politiker mit Rechtsextremen getroffen haben.

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