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Tim Lobinger ist tot: Ex-Stabhochspringer erliegt Krebserkrankung

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Tim Lobinger ist tot – Ex-Stabhochspringer erliegt Krebsleiden

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    Der Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist nach langer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben.
    Der Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist nach langer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv", sagte Tim Lobinger im Oktober vergangenen Jahres der Bild. Am Donnerstag ist der ehemalige Stabhochspringer in München gestorben – im Alter von nur 50 Jahren. "Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen", heißt es in einer Stellungnahme der Familie, die RTL und die Bild verbreiteten.

    Im Februar 2022 hätten ihm die Ärzte gesagt, dass sein Tod näher rücke. Er solle Verfügungen treffen, sich mit seiner Beerdigung befassen und sich von seinen Liebsten verabschieden. "Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht", sagte er.

    Bereits im März 2017 hatte Lobinger die Diagnose Blutkrebs erhalten. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden, zwischenzeitlichen Rückfällen und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt der Hallen-Weltmeister von 2003 wieder als gesund. 2020 musste er sich aber wieder einer Therapie unterziehen und erhielt zusätzlich Bestrahlungen.

    Tim Lobinger ist tot – er ließ Fans an seinem Schicksal teilhaben

    In den vergangenen Monaten ließ Lobinger seine Fans an seinem Schicksal teilhaben. In den sozialen Medien gab er einen Einblick in sein Leben. Auf vielen Fotos zeigte sich der schwer erkrankte frühere Stabhochspringer oft mit einem Lächeln, mal nachdenklich und schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet.

    Lobingers letzter Beitrag auf Instagram ist gerade einmal eine Woche alt. Jetzt wurde er mit zahlreichen Beileidsbekundungen kommentiert. "Jetzt hast Du keine Schmerzen mehr", schrieb die Leichtathletin Sabrina Mockenhaupt. "Viel Kraft Deiner ganzen Familie." Moderatorin Ruth Moschner kommentierte: "Du warst ein Vorbild für so viele! Ich hoffe, Du kannst jetzt wieder ganz viel lachen."

    Bei Lobinger war im März 2017 Blutkrebs diagnostiziert worden.
    Bei Lobinger war im März 2017 Blutkrebs diagnostiziert worden. Foto: Bernd Thissen/picture alliance, dpa

    Tim Lobinger gewann drei Medaillen bei Freiluft-Europameisterschaften

    1997 war Lobinger der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Bei Freiluft-Europameisterschaften hatte Lobinger, der in Rheinbach geboren ist und unter anderem für Bayer Leverkusen, den ASV Köln und die Stadtwerke München startete, drei Medaillen gewonnen: Silber 1998 in Budapest und 2006 in Göteborg sowie Bronze 2002 in München. Verwehrt blieb Lobinger eine Medaille bei Olympischen Spielen und Freiluft-Weltmeisterschaften. 2011 ehrte der DLV den Stabhochspringer bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel mit dem Rudolf-Harbig-Preis.

    Über viele Jahre hinweg war der extrovertierte Athlet eine der prägenden Figuren seiner Sportart. Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig. "Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden", twitterten die Sachsen. "Ruhe in Frieden, Tim." (mit dpa)

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