Der ehemalige Stabhochspringer Fabian Schulze ist am vergangenen Sonntag wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag in seiner Wahlheimat Sonthofen gestorben. Grund dafür war laut dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) eine tückische Krankheit. Details dazu wurden nicht bekannt gegeben. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.
"Fabian war ein langjähriger Weggefährte, ich habe immer an ihm hochgeschaut", sagte der ehemalige Sprinter Marius Broening. Tobias Unger, auch Sprinter, sei "tieftraurig und finde kaum Worte". Die beiden hatten während ihrer aktiven Zeit bei der LG Stadtwerke München zusammen mit Schulze in einer WG gelebt. Herbert Czingon, langjähriger DLV-Bundestrainer der Stabhochspringer, beschreibt Schulze als "freundlichen Kamerad, der immer mit einem Lächeln im Gesicht in der Szene unterwegs war".
Fabian Schulze war viermal deutscher Vizemeister im Stabhochsprung
Mit seiner Bestleistung von 5,83 Meter nimmt Schulze, der im baden-württembergischen Filderstadt geboren wurde, Platz neun der ewigen deutschen Bestenliste ein. Zu seinen Erfolgen zählten ein vierter Platz bei der Hallen-WM 2006 in Moskau, ein fünfter Platz bei der Hallen-EM 2005 in Madrid und ein sechster Platz bei der EM 2010 in Barcelona. Zudem wurde Schulze viermal deutscher Vizemeister.
Zu Beginn seiner Karriere erklärte Schulze, wie er zum Stabhochsprung gekommen war: "Ich habe als Bub oberhalb des Stuttgarter Flughafens auf einer Wiese gesessen und immer den Flugzeugen hinterhergeschaut." "Fliegen mit einem Stab wär doch was", habe er damals gedacht.
Etwa ein Jahr vor dem Tod von Fabian Schulze starb Tim Lobinger
Vor ungefähr einem Jahr stand Schulze noch am Grab von Tim Lobinger, einem ehemaligen Stabhochspringer, der im Alter von 50 Jahren an Blutkrebs gestorben war. "Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen", hieß es damals in einer Stellungnahme der Familie.