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Erfolgreiche Comebacks im Sport: Von Ali bis Vonn

Comebacks

Wiedersehen macht Freude – zumindest manchmal

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    Muhammad Ali (links) holte sich mit einem sensationellen K.o.-Sieg gegen den Titelverteidiger George Foreman beim Rumble in the Jungle den WM-Titel zurück.
    Muhammad Ali (links) holte sich mit einem sensationellen K.o.-Sieg gegen den Titelverteidiger George Foreman beim Rumble in the Jungle den WM-Titel zurück. Foto: dpa

    Marcel Hirscher ist gewiss nicht in den Ski-Weltcup zurückgekehrt, um als 46. der Spitze weit hinterherzufahren. Beim Weltcup in Levi waren im ersten Durchgang lediglich vier Athleten langsamer. Als der Österreicher 2019 zurücktrat, tat er dies als Wintersport-Dominator. Seine Rückkehr in diesem Winter erweist sich als schwierig. Noch ist nicht klar, ob sie mal als gelungen gelten wird. Bei einigen seiner Comeback-Vorgängern und Vorgängerinnen ist das anders.

    Muhammad Ali Ins Gefängnis musste der vielleicht beste Boxer aller Zeiten nie. Dabei hatte genau das ein Gericht angeordnet. Letztlich aber blieb Ali nach einer Kautionszahlung auf freiem Fuß. Boxen durfte er allerdings nicht. Der amtierende Weltmeister hatte 1967 den Kriegsdienst verweigert. „Kein Vietcong hat mich jemals Nigger genannt“, begründete er seine Entscheidung. Nach drei Jahren kehrte er zurück in den Ring. Es folgten Kämpfe, die zur Legende werden sollten. Frazier, Foreman, Rumble in the Jungle, Thrilla in Manila. 1978 holte er sich zum letzten Mal den WM-Titel zurück und trat im Alter von 36 Jahren zurück. Schon damals machte sich seine Parkinson-Erkrankung bemerkbar. Zwei Jahre später versuchte sich Ali an einem abermaligen Comeback. Nach zwei verlorenen Kämpfen beendete er endgültig seine Karriere.

    Björn Borg Wirklich erschlossen hat es sich den wenigsten, weshalb dieser coole Schwede Anfang der 80er-Jahre seine Karriere beendete. Fünfmal hatte er Wimbledon gewonnen, sechsmal die French Open – und war erst 26 Jahre alt. Später wurde bekannt, dass Borg unter anderem an einer Schlafstörung litt. Wahrscheinlich hatte er ein Burn-out - 1983 aber war noch kein Name für Borgs Schwierigkeiten geläufig. 1991 kehrte er auf die Tennis-Bühne zurück. Mit altem Schläger versuchte er, an alte Erfolge anzuknüpfen: erfolglos. Bei insgesamt zwölf Turnieren gelingt ihm kein einziger Sieg. 1993 tritt er erneut zurück, diesmal endgültig. Nach einigen wirtschaftlichen Misserfolgen meldet er 1996 Insolvenz an. Mittlerweile aber ist er Namensgeber einer florierenden Bekleidungsfirma.

    Hingis feiert gleich zwei Comebacks

    Martina Hingis Sie war das möglicherweise größte Talent, das die Tenniswelt gesehen hatte. Bis zu ihrem Rücktritt 2003 hatte sie bereits 40 Einzeltitel gewonnen und insgesamt vier Jahre die Weltrangliste angeführt. Die Schweizerin war 22 Jahre alt, als sie auch wegen gesundheitlicher Probleme aufhörte. Im Jahr 2006 kehrte sie zurück. Talent verliert man nicht, allerdings konnte sie nicht permanent an der Weltspitze mithalten, wo mittlerweile das Power-Tennis regierte. Trotzdem errang sie nochmal drei Titel, ehe sie 2007 abermals zum Rücktritt gezwungen wurde – auch aufgrund eines positiven Kokain-Tests. Sechs Jahre danach reicht es Hingis mit dem Leben fernab der Centre Courts und sie versucht sich wieder auf der Tour, diesmal nur im Mixed und Doppel. Dabei feierte sie große Erfolge, Grandslam-Titel und Olympia-Silber. Ende 2017 hört sie endgültig auf.

    Michael Jordan Der beste Basketballer aller Zeiten befindet sich auf dem Karrierehöhepunkt, als er 1993 nach drei NBA-Titeln in Folge seine Karriere beendet. Kurz zuvor war sein Vater ermordet worden. Als dessen Wunsch galt, dass Michael Jordan Baseballspieler werden solle. Jordan ist ein ausgezeichneter Baseball-Spieler – für die ganz große Karriere reicht es aber nicht. Seine Rückkehr zu den Chicago Bulls 1995 wird zum großen Medienereignis. Von 1996 bis 1998 gewinnt er erneut dreimal die Meisterschaft – und tritt wieder zurück. Drei Jahre später entscheidet er sich, doch nochmal zurückzukehren. Diesmal für die Washington Wizzards, für die er auch als Team-Manager arbeitet. Nach zwei Spielzeiten ist endgültig Schluss: als Spieler und Team-Manager.

    Tom Brady Es sah ja nun wirklich nicht so aus, als hätten sich die New England Patriots den prägenden Spieler der kommenden Jahrzehnte geangelt. An 199. Stelle wird der junge Mann vom NFL-Team im Draft gezogen. Vierter Quarterback, irgendwo am Rande des Kaders angesiedelt. Am Ende der Karriere stehen Super-Bowl-Triumphe. Als er bereits als zu alt gilt, führt er die Patriots 2019 mit 41 Jahren zum Erfolg. Ein Jahr später wechselt er im Spätherbst seiner Laufbahn zu den Tampa Bay Buccaneers – und gewinnt ein letztes Mal den Super Bowl. Im Februar 2022 reicht es ihm dann aber. Mit 44 Jahren: Schluss, Aus, Feierabend. Nur um einen Monat später das Comeback anzukündigen. Eine Saison spielt er tatsächlich noch – der letzte große Erfolg bleibt aber aus.

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