Mit einer überraschenden Niederlage ist DEL-Spitzenreiter ERC Ingolstadt in das Jahr 2025 gestartet. Am Donnerstagabend unterlag das Team von Headcoach Mark French mit 1:4 (1:1, 0:1, 0:2) beim Schlusslicht Düsseldorfer EG, das damit die „Rote Laterne“ an die Augsburger Panther abgab.
Die großen Feierlichkeiten am Silvesterabend waren bei den Ingolstädtern ausgeblieben. „Die Single-Jungs haben sich zum Essen getroffen, um Mitternacht angestoßen - und das war es dann auch schon“, berichtete Verteidiger Leon Hüttl. Kein Wunder, schließlich standen bereits am Neujahrstag erst noch eine Trainingseinheit sowie die anschließende mehrstündige Busfahrt nach Düsseldorf auf dem Programm. Auch im Duell mit dem Tabellenletzten forderte Hüttl im Vorfeld volle Konzentration: „Es ist egal, ob wir gegen Mannheim oder Düsseldorf spielen. Wir müssen unsere Leistung auf das Eis bringen und dürfen keinen Gegner unterschätzen. Dann haben wir gute Chancen, diese Partie zu gewinnen.“
Und genau das taten die Oberbayern auch - zumindest zunächst! Unter der lautstarken Unterstützung der rund 250 mitgereisten ERCI-Fans setzten sie die spielerisch limitierten Hausherren mit ihrem aggressiven Forechecking von Beginn an gehörig unter Druck. Die Folge waren zahlreichen Scheibengewinne und Chancen. Nachdem Alex Breton (1.) und Daniel Pietta (2.) zunächst noch an DEG-Schlussmann Henrik Haukeland beziehungsweise am Pfosten gescheitert waren, machte es Morgan Ellis in der vierten Minute besser. Ein tolles Zuspiel von Wayne Simpson, der damit seinen 250. DEL-Scorerpunkt verbuchte, vollendete der kanadische Verteidiger zur Führung.
Ingolstadt verpasst die Chance auf das 2:0
Auch danach war auf dem Eis phasenweise ein Klassenunterschied zu erkennen. Einziges Manko aus Ingolstädter Sicht: Ein weiterer Treffer wollte in dieser Phase nicht fallen. Und die DEG? Panther-Goalie Devin Williams verlebte zunächst einen relativ entspannten Abend, um dann 67 Sekunden vor der ersten Drittelpause doch noch hinter sich greifen zu müssen. Nach einem inkonsequenten Zweikampfverhalten nutzte Tyler Angle die Gunst der Stunde und erzielte den überraschenden 1:1-Ausgleich (19.).
Nach einer kurzen Anlaufzeit erhöhten die Gäste auch im zweiten Durchgang den Druck, schafften es aber nicht, den starken Haukeland trotz erstklassiger Gelegenheiten von Alex Breton (27.), Daniel Schmölz (27.) oder Noah Dunham (28.) zu überwinden. Wesentlich effizienter mit ihren Chancen gingen hingegen die Rheinländer um. Nach einem Fehler in der Rückwärtsbewegung stand Tyler Gaudet plötzlich allein vor Williams - 2:1 (29.). Für das French-Team war dies zumindest ein kleiner Wirkungstreffer. Düsseldorf setzte nun immer wieder Nadelstiche. Und hätte der Ingolstädter Torhüter nicht mehrfach stark reagiert, wäre die DEG-Führung zur Pause sogar noch höher ausgefallen. „Wir müssen wieder mehr Scheiben auf den gegnerischen Kasten bringen und dürfen nicht nur drumherum spielen. Zudem wirkt es, als würde der Gegner härter als wir arbeiten - und das kann nicht sein“, meinte ERCI-Stürmer Philipp Krauß bei MagentaSport.
Trainer Mark French setzt vier Minuten vor Ende alles auf eine Karte
Als dann Drake Rymsha in der 45. Minute bei einer angezeigten Strafe gegen Charles Bertrand auch noch zum 3:1 traf, war das Momentum endgültig aufseiten der Einheimischen. Die Panther rannten zwar weiter an. Doch der Düsseldorfer Abwehrriegel inklusive des überragenden Haukeland hielt dicht. Bereits vier Minuten vor Schluss setzte French dann alles auf eine Karte und nahm Williams zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Anstatt des erhofften Anschlusstreffers machte allerdings erneut Rymsha mit dem 4:1 alles klar (57.).
ERC Ingolstadt: Williams - Bodie, Hüttl; Ruopp, Wagner; Breton, Ellis - Agostino, Powell, Simpson; Dunham, Bertrand, J. Krauß; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Keating, Pietta, Ph. Krauß. - Tore: 0:1 Ellis (4.), 1:1 Angle (19.), 2:1 Gaudet (29.), 3:1 Rymsha (45.), 4:1 Rymsha (57./EN). - Zuschauer: 6474.
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