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ERC Ingolstadt: Fabio Wagner und Olympia: Erleichterung, Vorfreude und Stolz

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Fabio Wagner und Olympia: Erleichterung, Vorfreude und Stolz

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    Zwei Ingolstädter Panther für Deutschland: Neben Stürmer Daniel Pietta (links) wird auch Kapitän Fabio Wagner (rechts) bei den Olympischen Spielen in Peking auf dem Eis stehen.
    Zwei Ingolstädter Panther für Deutschland: Neben Stürmer Daniel Pietta (links) wird auch Kapitän Fabio Wagner (rechts) bei den Olympischen Spielen in Peking auf dem Eis stehen. Foto: erci

    Fabio Wagner, wann und wie haben Sie von Ihrer Nominierung für den Olympia-Kader der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft erfahren?

    Wagner: Vor einigen Tagen hat mich Bundestrainer Toni Söderholm angerufen und mir mitgeteilt, dass ich in Peking dabei bin. Das hat mich natürlich sehr gefreut und macht mich auch stolz, sowohl Deutschland als auch den ERC Ingolstadt dort vertreten zu dürfen.

    Sie galten ja bereits im Vorfeld als so gut wie gesetzt. Ist es dennoch emotional noch mal etwas Besonderes, wenn Sie vom Bundestrainer die endgültige Bestätigung bekommen?

    Wagner: Ja schon! Nachdem ich das Thema Olympia-Nominierung doch schon immer etwas im Hinterkopf hatte, war es definitiv eine Erleichterung, als von Toni der Anruf kam. Jetzt ist die Freude natürlich riesengroß.

    Was bedeutet es für Sie persönlich, bei einem solchen Groß-Ereignis dabei zu sein?

    Wagner: Mit der Teilnahme bei den Olympischen Spielen geht für mich ein absoluter Kindheitstraum in Erfüllung. Das Ganze ist, wie bereits gesagt, mit sehr viel Stolz und einer enormen Vorfreude verbunden.

    Sie sind bekanntlich nicht der einzige Akteur des ERC Ingolstadt, der in Peking auf dem Eis stehen wird: Auch Daniel Pietta sowie Frederik Storm (Dänemark) und David Warsofsky (USA) haben das Ticket erhalten. War die Olympia-Teilnahme in den vergangenen Tagen in der Panther-Kabine schon ein Gesprächsthema?

    Wagner: Ja, auf alle Fälle. Als zuerst die Nominierung von David Warsofsky für Team USA bekannt wurde, haben sich alle für ihn sehr gefreut. Das Gleiche war anschließend bei Frederik Storm der Fall. Ich denke, dass es für einen Verein wie den ERC Ingolstadt grundsätzlich eine einmalige Geschichte ist, dass vier Spieler aus drei Nationen an den Olympischen Spielen teilnehmen. Darauf kann man sicherlich richtig stolz sein.

    Gab es denn zwischen Ihnen und Daniel Pietta auf der einen sowie Frederik Storm und David Warsofsky auf der anderen Seite schon die eine oder andere kleine „Stichelei“? Schließlich treffen Sie ja unter anderem mit der DEB-Auswahl auf die USA...

    Wagner: (lacht) Bislang noch nicht. Aber es wird bestimmt lustig und ein tolles Erlebnis, wenn man sich beispielsweise im Olympischen Dorf über den Weg läuft oder dann gegeneinander spielt. Ich freue mich jedenfalls riesig für die drei anderen Jungs, dass sie auch in Peking am Start sein werden.

    Können Sie uns beschreiben, wie die letzten Tage vor dem Abflug nach China bei Ihnen aussehen werden?

    Wagner: Nun, nach dem Punktspiel am Sonntag mit dem ERC Ingolstadt gegen Bietigheim treffen wir uns mit der DEB-Auswahl ab Montag in Mannheim, wo ein Kurz-Trainingslager auf dem Programm stehen wird. Zudem müssen wir uns 96 beziehungsweise 72 Stunden vor dem Abflug noch zwei PCR-Tests unterziehen, was die Voraussetzung für eine Einreise nach China ist. Am 2. Februar geht schließlich unser Flieger nach Peking, wo direkt am Flughafen noch ein weiterer Corona-Test durchgeführt wird. Hinzu kommt noch der ganze Papierkram, den ich aber glücklicherweise mittlerweile schon erledigt habe.

    Was überwiegt denn aktuell bei Ihnen: Die Vorfreude auf dieses Großereignis oder doch die Angst, dass einer der PCR-Tests im Vorfeld positiv ausfallen könnte und somit eine Teilnahme Geschichte wäre?

    Wagner: Ich würde schon sagen, dass die Vorfreude deutlich überwiegt. Dennoch muss man schon auch im Hinterkopf behalten, dass bis dahin – was man selbstverständlich nicht hofft – noch viel passieren kann. Aus diesem Grund muss man sich jetzt nochmals bestmöglich schützen, damit in Sachen Corona nichts dazwischenkommt.

    Während den Olympischen Spielen ist aufgrund der Corona-Situation alles streng reglementiert. Unter anderem werden auch zu den Eishockey-Partien keine Zuschauer anwesend sein. Nimmt das etwas vom Mythos Olympia, wie man es kennt?

    Wagner: Ja, einerseits irgendwie schon. Andererseits ist das Besondere an Olympischen Spielen, dass alle Athleten immer zusammen in einem Dorf sind und sich auch gegenseitig bei anderen Wettkämpfen besuchen können. Darauf freue ich mich – neben unseren Spielen – eigentlich am meisten, da ich eine solche Erfahrung bislang noch nie machen durfte. Das wird mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis.

    Die Profis aus der besten Eishockey-Liga der Welt, NHL, sind bei diesem Turnier nicht anwesend. Sehen Sie das mit einem weinenden oder eher lachenden Auge?

    Wagner: Schon mit einem weinenden Auge. Grundsätzlich willst du als Profi immer gegen die besten Akteure spielen. Auch für die Eishockey-Fans auf der ganzen Welt wäre es großartig gewesen, die NHL-Jungs auf dem Eis zu sehen. Auf der anderen Seite ist es aber nun für andere Spieler in Europa die Chance, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein und sich selbst sowie ihr Land dort zu präsentieren – was für einige mit Sicherheit eine einmalige Sache ist.

    Die jetzige Situation ist durchaus mit der aus dem Jahr 2018 zu vergleichen, als die DEB-Auswahl in Pyeongchang sensationell Silber gewann. Ist es Ihr erklärtes Ziel, auch diesmal eine Medaille mit der deutschen Mannschaft zu holen?

    Wagner: Ja, selbstverständlich. Ich bin überzeugt, dass keiner aus unserem Team nach Peking fährt, um nur dabei zu sein. Wenn wir schon die Möglichkeit bekommen, dort anzutreten, dann wollen wir auch etwas mitnehmen und erfolgreich sind. Das Wichtigste dabei ist, dass wir uns selbst keinen allzu großen Druck machen, sondern von Spiel zu Spiel schauen. Unser Vorteil ist, dass wir uns als Mannschaft bereits gut kennen und dementsprechend eingespielt sind.

    Wenn man sich mit deutschen Nationalspielern unterhält, lobt jeder die überragende Teamchemie. Was macht es für Sie so besonders, in dieser Mannschaft zu spielen?

    Wagner: Zunächst einmal verstehen wir uns alle auch abseits der Eisfläche sehr gut und respektieren uns gegenseitig, was in meinen Augen ungemein wichtig ist. Auf dem Eis hat jeder Spieler seine Rolle, akzeptiert diese und gibt immer alles für den Erfolg der Mannschaft. Das sind alles Punkte, die unser Team schon seit Jahren auszeichnet und auch erfolgreich macht.

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