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ERC Ingolstadt: 4:1 in München: Matchball für den ERC Ingolstadt

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4:1 in München: Matchball für den ERC Ingolstadt

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    Gut gemacht: Panther-Verteidiger Emil Quaas (rechts), der zum 1:0-Führungstreffer die Vorlage gegeben hatte, gratuliert seinem Torhüter Michael Garteig (links) zu dessen überragender Leistung in München.
    Gut gemacht: Panther-Verteidiger Emil Quaas (rechts), der zum 1:0-Führungstreffer die Vorlage gegeben hatte, gratuliert seinem Torhüter Michael Garteig (links) zu dessen überragender Leistung in München. Foto: Johannes Traub

    Wow, was für ein Statement: Mit einem überragenden Torhüter Michael Garteig und einer bärenstarken Teamleistung hat der ERC Ingolstadt am Dienstagabend das erste Play-off-Spiel bei RedBull München völlig verdient zu seinen Gunsten entschieden. Nach dem 4:1 (2:0, 2:1, 0:0)-Sieg fehlt den Panthern in dieser „Best-of-Three“-Serie somit nur noch ein Erfolg, um ins Halbfinale einzuziehen. Dieser soll möglichst schon im nächsten Match am Donnerstag (19.30 Uhr) in der Saturn-Arena eingefahren werden.

    Welchen ausländischen Akteur würde Doug Shedden als überzähligen Import-Spieler in der Olympia-Eissporthalle wohl auf die Tribüne setzen? „Das werde ich erst auf der Fahrt nach München entscheiden“, hatte der ERCI-Headcoach noch am Montagmittag nach dem Training sein „Pokerface“ aufgesetzt. Als „heißeste Kandidaten“ galten Brandon DeFazio und Frederik Storm. Warum? Neben Torhüter Michael Garteig, den Verteidigern Mat Bodie, Morgan Ellis und Ben Marshall sowie Topscorer Wayne Simpson galt eigentlich auch die zuletzt beste Sturmreihe mit Louis-Marc Aubry, Petrus Palmu und Ryan Kuffner als gesetzt. Eigentlich! Denn Shedden beantwortete die Frage „Storm oder DeFazio“ überraschend mit Palmu. Der kleine Finne musste weichen, für ihn rückte Simpson in die Reihe mit Kuffner und Aubry.

    Auch Ingolstadts Stürmer Mirko Höfflin ist nicht dabei

    Im Gegensatz zu Palmu trat Mirko Höfflin die kurze Busfahrt nach München erst gar nicht erst mit an. Der 28-Jährige war erst am Montag Vater eines Sohnes geworden und befindet sich aktuell weiterhin im Krankenhaus bei seiner Ehefrau. Seinen etatmäßigen Platz an der Seite von Daniel Pietta und Tim Wohlgemuth nahm David Elsner ein.

    „In einer kurzen Best-of-Three-Serie muss man von Anfang an bereits sein. Außerdem muss es uns gelingen, nach den vergangenen Partien, in denen wir etwas von unserer Linie abgekommen waren, wieder den Schalter umzulegen, damit wir unser bestes Eishockey zeigen können“, hatte Panther-Kapitän Fabio Wagner bereits im Vorfeld die Parole ausgegeben. Und sein Team hielt Wort! Die Hausherren, die mit äußerst breiter Brust nach zuletzt elf Siegen in zwölf Partien in dieses erste Play-off-Match gegangen waren, machten zwar direkt nach dem Eröffnungsbully – wie erwartet – Druck. Doch so richtig gefährlich wurde es vor Garteig zunächst nicht. Dies lag freilich in erster Linie daran, dass seine Vorderleute speziell im „Slot“, der gefährlichen Zone unmittelbar vor dem eigenen Kasten, resolut aufräumten und den Red-Bull-Akteuren zumeist nur (ungefährliche) Schüsse von der Seite gaben.

    Stachowiak und Wohlgemuth bringen Ingolstadt mit 2:0 in Führung

    Auf der Gegenseite zeigten sich die Schanzer in den ersten zehn Minuten im Ausnutzen ihrer Möglichkeiten hocheffizient und machten aus drei Gelegenheiten zwei Treffer. Zuerst gab Wojciech Stachowiak einem Schuss von Emil Quaas noch die entscheidende Richtungsänderung – 0:1 (5.). Dann nutzte Tim Wohlgemuth einen starken Scheibengewinn und Pass von Louis-Marc Aubry eiskalt – 0:2 (10.). Zwischendurch hatte Wayne Simpson einen weiteren Hochkaräter auf dem Schläger. Doch bei seinem Alleingang setzte er die Scheibe am Gehäuse von Münchens Schlussmann Danny aus den Birken knapp vorbei (10.). Pech hatte zudem Mat Bodie, dass sein Schlenzer in der 16. Minute nur an den Außenpfosten ging.

    Und der Favorit aus München? Erst als die Unparteiischen nacheinander Morgan Ellis (17.) und Louis Marc-Aubry (19.) auf die Strafbank schickten, brannte es teilweise lichterloh vor Garteig. Doch der Kanadier präsentierte sich – ebenso wie seine Vorderleute – in bestechender Form und ließ das Jackson-Team in dieser Phase regelrecht verzweifeln. Überragend und spektakulär war dabei vor allem seine Rettungstat gegen den allein auf ihn zulaufenden Frank Mauer sowie bei Philip Gogullas Nachschuss unmittelbar vor der ersten Pause (20.).

    Verteidiger Colton Jobke bleibt verletzt in der Kabine

    Einziger Wermutstropfen aus ERCI-Sicht: Kurz zuvor marschierte der angeschlagene Colton Jobke in die Kabine und kehrte auch bis zur Schlusssirene nicht mehr aufs Eis zurück.

    Auch im zweiten Abschnitt änderte sich am Spielgeschehen wenig. Die „Roten Bullen“ rannten an, Ingolstadt verteidigte konsequent und lauerte auf schnelle Tempogegenstöße. Und genau ein solcher führte in der 24. Minute zum dritten Treffer der Panther: Nach einem herrlichen Zuspiel von Mat Bodie stand Simpson goldrichtig und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Als dann auch noch das einstige „Play-off-Monster“ der Eisbären Berlin, Louis-Marc Aubry, im Nachsetzen auf 4:0 für den ERC Ingolstadt erhöhte (30.), war der Arbeitstag von Danny aus den Birken vorzeitig beendet. Für den deutschen Nationaltorhüter schickte RedBull-Trainer Don Jackson den jungen Kevin Reich zwischen die Pfosten.

    Dieser bekam zunächst kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Ein kleiner „Hallo-Wach-Effekt“ schien dieser Goalie-Wechsel bei den Münchnern aber dennoch zu sein. Immerhin gelang ihnen in der 32. Minute durch Chris Bourque der 1:4-Anschlusstreffer.

    Ingolstadts Angreifer Tim Wohlgemuth zieht ein zufriedenes Fazit

    „Wir haben die ersten beiden Drittel dominiert und so gespielt, wie wir es wollten. Wir spielen schneller als München und genau so hart. Das ist der Grund für die 4:1-Führung“, resümierte Panther-Stürmer Tim Wohlgemuth in der zweiten Pause bei MagentaSport.

    Da seine Mannschaft auch im Schlussdrittel erstklassig verteidigte und den Münchnern keinen Zentimeter Eis freiwillig überließ, fanden diese auch keine Lücken, um noch einmal in diese Begegnung zurückzukommen. Und fand doch einmal der eine oder andere Schuss den Weg in Richtung ERCI-Gehäuse, stand dort ein Mann, der den Einheimischen nach diesem Match zweifelsohne im Gedächtnis bleiben wird: Michael Garteig! Somit fuhren die Panther am Ende den dritten Sieg im dritten Auswärtsspiel in dieser Saison bei RedBull München ein. Bereits die beiden Hauptrunden-Partien in der Olympia-Eissporthalle waren an den ERC Ingolstadt gegangen (6:4, 3:1).

    ERC Ingolstadt: Garteig – Bodie, Ellis; Wagner, Marshall; Quaas, Jobke; S. Schütz – Kuffner, Aubry, Simpson; DeFazio, Feser, Storm; Wohlgemuth, Pietta, Elsner; Detsch, Soramies, Stachowiak. – Tore: 0:1 Stachowiak (5.), 0:2 Wohlgemuth (10.), 0:3 Simpson (24.), 0:4 Aubry (30.), 1:4 Bourque (32.).

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