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Inline-Hockey: Erstklassiger Ruf als „Nachteil“

Inline-Hockey

Erstklassiger Ruf als „Nachteil“

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    Freuen sich bereits auf die am Freitag beginnende Inline-Hockey-Weltmeisterschaft in Ingolstadt: (Von links) Bundestrainer Georg Holzmann, der gebürtige Ingolstädter Stephan Daschner und Panther-Torjäger Thomas Greilinger.
    Freuen sich bereits auf die am Freitag beginnende Inline-Hockey-Weltmeisterschaft in Ingolstadt: (Von links) Bundestrainer Georg Holzmann, der gebürtige Ingolstädter Stephan Daschner und Panther-Torjäger Thomas Greilinger. Foto: Dirk Sing

    Ingolstadt Der Countdown läuft: Am kommenden Freitag (1. Juni) beginnt mit dem Eröffnungsspiel zwischen Österreich und Japan (13 Uhr) die Inline-Hockey-Weltmeisterschaft in Ingolstadt. Um 20 Uhr steht dann auch der erste Auftritt der deutschen Nationalmannschaft auf dem Programm. Das Team um Lokalmatador Thomas Greilinger (ERC Ingolstadt) bekommt es in der „Saturn-Arena 1“ gleich mit dem Titelfavoriten USA zu tun. Die beiden anderen Gruppengegner heißen Kanada (Samstag, 20 Uhr) und Slowenien (Sonntag, 20 Uhr). Insgesamt kämpfen 16 Nationen, aufgeteilt in den A- und B-Pool (jeweils zwei Vierer-Gruppen) in den beiden Hallen der Saturn-Arena um den Weltmeistertitel (A-Pool) beziehungsweise Auf- und Abstieg (B-Pool).

    „Das Schöne und Besondere bei dieser Veranstaltung ist, dass die Zuschauer – im Gegensatz zum Eishockey – die Möglichkeit haben, ganz nahe an die Spieler heranzukommen und sich mit ihnen auch auszutauschen“, so Eckard Schindler, Verantwortlicher in Sachen Inline-Hockey beim Deutschen Eishockey-Bund (ebenso beim Eishockey-Weltverband IIHF tätig) bei der gestrigen Pressekonferenz in der Panther-Sportsbar. Zu dieser waren neben ERCI-Pressesprecher Bernhard Enzinger auch Bundestrainer Georg Holzmann, Panther-Torjäger Thomas Greilinger sowie der gebürtige Ingolstädter Stephan Daschner (Hannover Scorpions), der bei dieser WM erstmals das deutsche Inline-Hockey-Nationaltrikot tragen wird, geladen. Dabei beantwortete das Quintett alle Fragen rund um die Weltmeisterschaft in Ingolstadt.

    Warum wurde der Zeitraum zwischen dem 1. und 7. Juni gewählt?

    Eckard Schindler: „Zum einen wollten wir der Fußball-Europameisterschaft, die am 8. Juni beginnt, aus dem Weg gehen. Zum anderen haben wir diesen Termin bewusst in die Ferienzeit gelegt, da die Hotelnachfrage in Ingolstadt zu diesem Zeitpunkt äußerst gering ist. So war es uns möglich, sehr gute Konditionen für die Übernachtungen der gesamten Mannschaften, deren Kosten wir ja als Veranstalter übernehmen müssen, herauszuhandeln.“

    Wie wird ein derartiges Turnier finanziert?

    Eckard Schindler: „Als Ausrichter bekommt der DEB beziehungsweise ERC Ingolstadt von der IIHF eine Gesamtsumme von 200000 Schweizer Franken. Davon müssen dann die Kosten der teilnehmenden Nationen (maximal 17 Personen pro Team) in Sachen Transport, Übernachtung und Verköstigung sowie andere anfallende Posten bezahlt werden. Was dann noch aus dem Ticketverkauf oder Sponsoring übrig bleibt, geht an den Veranstalter – wobei das in der Regel nicht mehr die Welt ist. Ein großes Dankeschön muss man freilich auch an die vielen ehrenamtlichen Helfer richten, ohne die eine solche Veranstaltung schlichtweg nicht möglich wäre.“

    Was wird den Besuchern rund um die WM-Partien geboten?

    Bernhard Enzinger: „Wir wollen dafür sorgen, dass die Zuschauer den ganzen Tag bestens unterhalten werden. Dafür werden wir auf dem Parkplatz vor der Saturn-Arena wieder ein buntes Rahmenprogramm anbieten. Neben einer Bühne mit Musik wird es beispielsweise auch einen Burger-Laden, Biergarten, einen Hindernis-Parcours für Kinder oder ein Torwandschießen geben. Kurzum: Es wird definitiv einiges geboten sein.“

    Mit wie vielen Zuschauern wird kalkuliert?

    Eckard Schindler: „Wir haben uns keine bestimmte Anzahl zum Ziel gesetzt. Aber ich gehe schon fest davon aus, dass bei den Spielen der deutschen Mannschaft über 3000 Fans in der Halle sein werden.“

    Welche Erinnerungen hat man an die Inline-Hockey-WM 2009 in Ingolstadt?

    Georg Holzmann: „Ich habe wahrlich schon einige Weltmeisterschaften als Trainer erlebt. Doch Ingolstadt war bislang mit Abstand die Beste! So kurios es klingen mag, aber dieser erstklassige Ruf ist letztlich ’schuld’ daran, dass von den anderen Nationen nahezu alle Topspieler bei diesen Titelkämpfen in Ingolstadt dabei sein wollen – was natürlich einerseits das Niveau deutlich anhebt, aber natürlich auch andererseits unsere Chancen nicht wirklich vergrößert (lacht).“

    Welche Nationen haben die Favoritenrolle inne?

    Thomas Greilinger: „Für mich sind die US-Amerikaner der klare Favorit. Die spielen das ganze Jahr über Inline-Hockey in ihren Ligen und haben daher auch die perfekte Vorbereitung. Im Vergleich dazu stehen die meisten unserer Spieler bestenfalls zwei Wochen vorher zum ersten Mal auf Rollen. Aber auch Nationen wie Schweden, Finnland, Tschechien oder Kanada sind hoch einzuschätzen.“

    Was macht den Reiz dieser Sportart eigentlich aus?

    Stephan Daschner: „Beim Inline-Hockey kommt es nicht auf die körperliche, sondern vielmehr technische und läuferische Komponente an. Daher haben auch die etwas kleineren Spieler hier gute Chancen zu glänzen. Aufgrund der Tatsache, dass nur Vier-gegen-Vier gespielt wird, hat man natürlich auch mehr Platz als beim Eishockey zur Verfügung. Für mich persönlich hat das Ganze zudem ein sehr guter Trainingseffekt im Hinblick auf die kommende DEL-Saison.“

    Wie ist der deutsche Kader für die Weltmeisterschaft besetzt?

    Eckard Schindler: „Wir mussten im Vorfeld schon etliche namhafte Ausfälle verkraften. Akteure wie Alexander Dück, Marian Bazany, Boris Blank, Eduard Lewandowski, Marcel Müller oder die Reimer-Brüder Patrick und Jochen hätten unserer Truppe schon sehr gut getan. Aber auch ohne diese Spieler sind wir gut aufgestellt. Die meisten Jungs in unserem Team spielen in der DEL, 2. Bundesliga oder Oberliga. Ein, zwei Plätze werden wir jedenfalls noch offen halten. Vielleicht kommt ja während des Turniers noch die eine oder andere Verstärkung hinzu.“

    Welche Neuerungen gibt es im Vergleich zur WM 2009?

    Eckard Schindler: „Besonders stolz sind wir darauf, dass es sämtliche Partien mittels Livestream im Internet (www.inlinewm.de) zu sehen geben wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie dieses Angebot von den Fans auf der ganzen Welt angenommen wird.“

    Vorläufiger Kader der deutschen Mannschaft:

    Torhüter: Dennis Berger (Augsburg/Jun.); Jochen Vollmer (Bietigheim), Maximilian Englbrecht (Straubing)

    Verteidigung: Stephan Daschner (Hannover), Robin Riemel (Pfaffenhofen), Christian Wichert (München), Patrick Seifert (Augsburg), Florian Jung (Bietigheim), Daniel Menge (Kaufbeuren), Steffen Tölzer (Augsburg)

    Sturm: Michael Wolf (Iserlohn), Maximilian Merkle (Halle), Huba Sekesi (Bad Tölz/DNL), Patrick Buzas (Nürnberg), Thomas Greilinger (Ingolstadt), Felix Schütz (Köln), Florian Engel (Erding), Stefan Ortolff (Deggendorf)

    Testspiel: Am Mittwoch (17.30 Uhr) bestreitet die deutsche Nationalmannschaft in der "Saturn Arena 2" ein Testspiel gegen Neuseeland. Der Eintritt zu dieser Partie ist frei.

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