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Eishockey: „Andere haben es mehr verdient als ich“

Eishockey

„Andere haben es mehr verdient als ich“

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    Wurde von Bundestrainer Marco Sturm am Montag aus dem vorläufigen DEB-Kader für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland (5. bis 21. Mai) gestrichen: Ingolstadts Nationaltorhüter Timo Pielmeier.
    Wurde von Bundestrainer Marco Sturm am Montag aus dem vorläufigen DEB-Kader für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland (5. bis 21. Mai) gestrichen: Ingolstadts Nationaltorhüter Timo Pielmeier. Foto: imago

    Aus und vorbei. Wenn die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am 5. Mai in der Kölner Lanxess-Arena mit dem Eröffnungsspiel gegen die USA in die Heim-Weltmeisterschaft 2017 startet, wird Timo Pielmeier – übrigens ebenso wie sein Teamkollege Thomas Oppenheimer – nicht dabei sein. Der Torhüter des ERC Ingolstadt wurde von Bundestrainer Marco Sturm – ebenso wie Dennis Endras (Adler Mannheim) – aus dem vorläufigen Kader gestrichen. Wir haben mit dem 27-jährigen Panther-Schlussmann gesprochen.

    Herr Pielmeier, wie beziehungsweise wann ist Ihnen die Entscheidung der sportlichen Leistung des DEB mitgeteilt worden?

    Pielmeier: Bundestrainer Marco Sturm hat mich am Montagvormittag angerufen und mir die Entscheidung mitgeteilt. Natürlich ist man im ersten Moment schon enttäuscht.

    Hat der Bundestrainer seine Entscheidung Ihnen gegenüber begründet?

    Pielmeier: Nun, ich denke, dass der Hauptgrund darin liegt, dass Felix Brückmann (Wolfsburg, Anm. d. Red.) und Danny aus den Birken (München) mit ihren Teams im DEL-Finale gestanden sind und auch während der gesamten Saison sehr konstante Leistungen geboten haben. Die beiden haben es sich somit auch verdient. Hinzu kommt als dritter Torhüter natürlich noch Thomas Greiss, der in der NHL für die New York Islanders spielt.

    Hatten Sie im Vorfeld beziehungsweise in den letzten Tagen und Stunden bereits damit gerechnet, nicht weiter dabei zu sein oder waren Sie vielmehr davon ausgegangen, dem vorläufigen Kader doch anzugehören?

    Pielmeier: Nun, ich habe sehr hart und sehr gut in der Vorbereitung gearbeitet und konnte mit dem Team zwei von drei Testspielen, bei denen ich zum Einsatz gekommen bin, gewinnen. Dabei habe ich mich auf dem Eis hervorragend gefühlt. Aber letztlich war dann wohl doch das Finale der beiden anderen Jungs ausschlaggebend. Auch wenn ich jetzt nicht dabei bin, wünsche ich der Mannschaft beziehungsweise den Goalies natürlich alles erdenklich Gute und möglichst viel Erfolg.

    Kurz vor einer Weltmeisterschaft aus dem Kader gestrichen zu werden, ist grundsätzlich bitter. Ist die Enttäuschung aufgrund der Tatsache, dass die WM auch noch im eigenen Land stattfindet, noch ein Stück größer?

    Pielmeier: Klar, die Heim-Weltmeisterschaft wäre sicherlich etwas Besonderes gewesen. Aber im Februar 2018 steht ja bereits das nächste absolute Highlight auf dem Programm – die Olympischen Spiele in Pyeongchang! Das ist mein nächstes großes Ziel. Und darauf werde ich jetzt hinarbeiten, damit ich in Südkorea dabei bin.

    Wie werden bei Ihnen die kommenden Tagen ausschauen?

    Pielmeier: Ich werde jetzt zunächst einmal einige medizinische Tests machen und mich entsprechend durchchecken lassen, um zu sehen, ob etwas gemacht werden muss. Ansonsten werde ich versuchen, sowohl mental als auch physisch etwas runterzukommen und vielleicht auch noch in den Urlaub zu fahren, bevor dann in zwei, drei Wochen das Sommertraining und somit die Vorbereitung auf die neue Saison mit dem ERC Ingolstadt beginnt.

    In wieweit werden Sie die Eishockey-Weltmeisterschaft beziehungsweise die Partien der deutschen Mannschaft verfolgen?

    Pielmeier: Auch wenn ich jetzt nicht dabei bin, werde ich die Heim-WM selbstverständlich verfolgen. Natürlich war die Enttäuschung groß – aber sauer bin ich jetzt auch nicht. In dieser Saison haben es sich andere mehr verdient als ich. Und wie ich bereits gesagt habe, werde ich unseren Jungs kräftig die Daumen drücken.

    Gibt es trotz aller Enttäuschung über die Nicht-Nominierung nicht zumindest auch einen kleinen positiven Aspekt? Immerhin können Sie Ihrem Körper nach den zurückliegenden anstrengenden Jahren sowohl beim ERCI als auch bei der Nationalmannschaft endlich einmal etwas Ruhe gönnen...

    Pielmeier: Ja, das stimmt! Ich werde mir die nötige Zeit nehmen, um gerade auch mental runterzukommen, aber auch körperlich zu regenerieren. Ich denke, dass das sicher kein Nachteil im Hinblick auf die kommenden Aufgaben sein wird.

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