Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
ERC Ingolstadt
Icon Pfeil nach unten

ERC Ingolstadt: Zwei mal Zwei gibt Drei

ERC Ingolstadt

Zwei mal Zwei gibt Drei

    • |
    „Doppelpacker“ in Aktion: Panther-Stürmer David Elsner (Mitte) steuerte zum gestrigen 5:1-Erfolg im Derby gegen die Straubing Tigers ebenso wie sein Teamkollege Petr Taticek zwei Treffer bei.
    „Doppelpacker“ in Aktion: Panther-Stürmer David Elsner (Mitte) steuerte zum gestrigen 5:1-Erfolg im Derby gegen die Straubing Tigers ebenso wie sein Teamkollege Petr Taticek zwei Treffer bei. Foto: Xaver Habermeier

    Mit einem Grinsen im Gesicht formt Björn Svensson seine Finger zu einem „V“, hält sie über Petr Taticeks Kopf und sagt: „Ich liebe meinen Reihenkollegen.“ Taticek selbst lacht zurück, schüttelt seinen Milchshake, frohlockt: „Unsere Reihe war heute sehr gut.“ Im Hintergrund ist zu hören, wie die Mitspieler ihren Erfolg mit „Magic“ von Pilot feiern.

    Man hatte das lange nicht mehr gesehen beim ERC Ingolstadt. Alles, was sich in den jüngsten Wochen so angestaut hatte bei den Panthern – von chronischer Inkonstanz, über Verletzungssorgen, bis hin zu Unruhen im Fanlager –, es schien wie von einer Euphoriewelle weggeschwemmt worden zu sein am gestrigen Abend. Mit einem 5:1 (1:0, 2:0, 2:1)-Kantersieg gegen die Straubing Tigers feierten die Ingolstädter ihren ersten Heimsieg nach zuvor vier Niederlagen vor eigenem Publikum.

    Dabei sprach im Vorfeld nicht allzu viel für große Derbystimmung. Der Spieltermin an einem Dienstagabend: eher unvorteilhaft; der Zuschauerandrang beider Fanlager: dementsprechend mau; die Pre-Game-Show: mehr zwanghaft mitgemurmelt, als gänsehauterregend. Es bedurfte schon eines späten Checks von Straubings Mike Connolly gegen ERCI-Verteidiger Fabio Wagner (6.), und der schlagkräftigen Reaktion von Heimkapitän Thomas Oppenheimer, um etwas Feuer in die Partie zu bringen.

    Die Panther, bei denen sich der zuletzt grippegeplagte Brandon Buck aus dem Krankenstand zurückmeldete (Thomas Greilinger, Petr Pohl, Marc Schmidpeter und Marco Eisenhut fehlten ebenso wie Torjäger John Laliberte, der voraussichtlich am Freitag in Bremerhaven sein Comeback feiern wird) verfolgten ob ihrer Personalsorgen eine klare Strategie: erst einmal hinten den Laden verrammeln, vorne auf Gastgeschenke der Niederbayern lauern.

    Und so kam es dann auch: Ingolstadt kontrollierte die Partie, ließ wenig zu, ohne seinerseits offensive Glanzpunkte zu setzen. Straubing wiederum ließ sich innerhalb von 19 Sekunden zweimal zu einer Strafe hinreißen und bekam prompt die Quittung. Den Abstauber eines Buck-Schusses legte JF Jacques in doppelter Überzahl klug quer zu Sturmpartner Danny Irmen, der das leere Tor vor sich hatte – 1:0 (15.).

    Mit dem ersten Treffer des Tages war es zunächst geschehen um die defensive Sorgfalt beider Teams. Es folgte feinstes Flipperhockey: hin – her, Angriff – Gegenangriff; ein Albtraum für Trainer und Taktikexperten. Vor den Augen des Schweden Olle Öst (der ehemalige ERCI-Trainer bewahrte die Panther in der Saison 2002/03 vor dem Abstieg im ersten DEL-Jahr) nahmen Konzentration und Aktivität der Heimabwehr sichtlich ab.

    Die Tigers, die im Jahr 2017 in jeder Partie gepunktet hatten, dominierten folglich die ersten Minuten des zweiten Drittels und hätten sich beinahe bei Benedikt Kohl für den Ausgleich bedanken dürfen. Dem Ingolstädter sprang ein Abpraller unglücklich gegen den Schlittschuh, der dann fast hinter seinem Tormann Timo Pielmeier landete (26.).

    Stattdessen klingelte es auf der Gegenseite: Nachdem Straubing, ausgestattet mit dem statistisch besten Überzahl der Liga, ein Powerplay ungenutzt ließ, schraubten die Panther dank ihrer neu formierten Sturmreihe um Taticek, Svensson und Buck die Führung nach oben. Buck legte auf Svensson, dessen Schuss Taticek erfolgreich abstaubte (32.). Dann vollendete der Tscheche ein sehenswertes Zirkelspiel mit Buck zum 3:0 (38.).

    Zwar traf Adam Mitchell früh im letzten Abschnitt zum Anschluss für die Gäste (42.) und auch eine fünfminütige Unterzahl galt es für den ERCI erst einmal zu überstehen, weil Kohl Connolly einen blutigen Bandencheck verpasste. Weil aber David Elsner noch zweimal traf (50./57.) und Tigers-Goalie Dimitri Pätzold doppelt per Handgelenkschuss überlistete, war es am Ende – trotz gegenteiliger Anfangsvermutungen – doch ein äußerst gelungener Derbyabend für die Panther.

    „Wir haben uns heute keinen Einbruch erlaubt. Das war sehr gut“, sagte Taticek, lachte noch einmal und verschwand in der Kabine.

    ERC Ingolstadt Ti. Pielmeier – Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido – Elsner, Buchwieser, Oppenheimer; Jacques, Boyce, Irmen; Taticek, Buck, Svensson; Schopper, Th. Pielmeier, Schütz; Kiefersauer – Tore 1:0 Irmen (15./PP2), 2:0 Taticek (32.), 3:0 Taticek (38.), 3:1 Mitchell (42.), 4:1 Elsner (50.), 5:1 Elsner (57./PP) – Zuschauer 3429

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden