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ERC Ingolstadt: „Wir wollen mit Greilinger und Gawlik verlängern“

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„Wir wollen mit Greilinger und Gawlik verlängern“

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    „Gerade unsere jungen Verteidiger wie Stephan Kronthaler und Fabio Wagner profitieren von Patricks Erfahrung enorm.“Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger
    „Gerade unsere jungen Verteidiger wie Stephan Kronthaler und Fabio Wagner profitieren von Patricks Erfahrung enorm.“Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger

    Die (langfristige) Kaderplanung beim ERC Ingolstadt schreitet weiter voran. Wie der amtierende deutsche Eishockey-Meister gestern offiziell bekannt gab, hat nun auch Kapitän Patrick Köppchen seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um drei weitere Jahre bis 2018 verlängert. Wir sprachen vor dem heutigen Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG (19.30 Uhr) mit Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger unter anderem über diese sowie weitere Personalien.

    Glückwunsch zur nächsten Vertragsverlängerung mit Patrick Köppchen, Herr Ehrenberger. Warum war es Ihnen so wichtig, mit ihm gleich um drei Jahre zu verlängern?

    Ehrenberger: Ich denke, dass letztlich sehr viele Punkte für eine solche Entscheidung gesprochen haben. Zunächst einmal lebt Patrick das ganze Jahr über in Ingolstadt, wodurch eine gewisse Identifikation vorhanden ist. Sportlich gesehen hat er sich zu einem ganz wichtigen Mosaikstein und Führungsspieler entwickelt. Was für mich dabei entscheidend ist: Aufgrund seiner Art und Persönlichkeit passt er hervorragend zu unserem „Ingolstädter Weg“. Gerade unsere jungen Verteidiger wie Stephan Kronthaler und Fabio Wagner profitieren von Patricks Erfahrung enorm, da er diesen Jungs auf und neben dem Eis hilft. Über seine eigenen Fähigkeiten brauchen wir nicht groß zu diskutieren. Vor allem seine Leistungen in den Playoffs der vergangenen Spielzeit sprechen für sich. Was die jetzigen Vertragsverhandlungen betrifft, hat es eigentlich nicht wirklich viele Gespräche gegeben. Beide Seiten wollten die Zusammenarbeit fortsetzen. Und so ist es dann ja auch glücklicherweise gekommen.

    Bleiben wir beim Thema Vertragsverlängerungen: Der ERC Ingolstadt hat in den vergangenen Tagen und Wochen bereits den längerfristigen Verbleib von Petr Taticek (bis 2018) und Brandon Buck (2017) vermeldet. Nachdem die beiden ausländischen Stürmer aufgrund ihrer bisher starken Vorstellungen sicherlich auch das Interesse finanzkräftigerer Klubs hervorgerufen hatten: Mit welchen „Pfunden“ konnten Sie wuchern, um dieses Duo bei den Panthern zu halten?

    Ehrenberger: Es stimmt, diese beiden hätten anderswo definitiv mehr Geld verdienen können. Nun, wir haben von Beginn an von Vereinsseite versucht, dass sich die Spieler mit ihren Familien in Ingolstadt wohlfühlen. Das ist in der Regel schon etwas schwieriger als bei einem unverheirateten und kinderlosen Akteur – vor allem auch dann, wenn die Familien in ein neues Land kommen! Ich denke, das haben wir in diesen Fällen ganz gut hinbekommen. Aber auch der sportliche Bereich ist natürlich sehr wichtig. Beide spielen in unserem Team eine tragende Rolle, tragen viel Verantwortung und bekommen das Vertrauen des Trainers. Zudem ist die Mannschaft momentan erfolgreich und besitzt Potenzial. Wenn diese Faktoren allesamt stimmen, dann hast du zumindest schon mal gute Chancen, einen solchen Akteur nicht alleine über die Schiene Geld zu halten.

    In der Regel wird im Eishockey-Geschäft zu diesem Zeitpunkt zuerst mit den wichtigen deutschen und dann erst mit den Import-Spielern gesprochen und verlängert...

    Ehrenberger: Das ist richtig. Wenn man so will, dann haben wir hier eine kleine Ausnahme gemacht (lacht). Unser Ziel ist es, dass wir hinsichtlich der kommenden Jahre auf vielen Ebenen für eine gewisse Kontinuität sorgen wollen – sei es bei der „deutschen Fraktion“, beim Trainerteam oder auch einer „ausländischen Achse“. Bei Petr und Brandon sind wir der Meinung, dass wir mit ihnen auch längerfristig Erfolg haben können. Beide arbeiten nicht nur auf, sondern auch abseits des Eises wie beispielsweise im Kraftraum immer sehr hart und sind damit auch Vorbilder für ihre Teamkollegen. Dies trifft im Übrigen auch auf Ryan MacMurchy zu, mit dem wir uns ebenfalls in Gesprächen befinden.

    Um bei der „deutschen Fraktion“ zu bleiben: Auch hier dürfte Ihnen – trotz des Verbleibs von Timo Pielmeier (verlängerte bereits vor einigen Wochen bis 2017) und Patrick Köppchen – noch einiges an Arbeit bevorstehen. Unter anderem laufen die Arbeitspapiere von Thomas Greilinger und Christoph Gawlik am Saisonende aus. Konkret gefragt: Wollen Sie beide Akteure in Ingolstadt halten?

    Ehrenberger: Ja, das möchte ich! Um mit Thomas anzufangen: Er hat sich ja beim ERC Ingolstadt nach einigen schweren Jahren wieder in den Profisport zurückgekämpft und herausragende Leistungen abgeliefert. Es wäre daher sehr schön, wenn wir mit ihm verlängern könnten – auch wenn er natürlich zu den deutschen Akteuren zählt, die bei anderen Vereinen großes Interesse wecken.

    Und wie sieht es bei Christoph Gawlik aus?

    Ehrenberger: Nun, Christoph hat zum Ende der vergangenen Saison wieder seinen „Turbo“ gezündet und die Leistung gebracht, zu der er fähig ist. Auch in der letzten Wochen war er sehr präsent und hat gutes, hartes sowie für den Gegner unangenehmes Eishockey gespielt. Auch ihn würde ich gerne in Ingolstadt halten. Fakt ist, dass es mit beiden intensive Gespräche gibt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Wenn es grundsätzlich um Vertragsverhandlungen mit Spielern geht: Welches Mitspracherecht hat bei Ihnen der Trainer – in diesem Fall Larry Huras?

    Ehrenberger: Ich denke, dass ich als Sportdirektor diese Entscheidungen in den meisten Fällen selbst treffen muss. Letztlich stelle ich dabei das in den Vordergrund, was wir in Ingolstadt umsetzen wollen, sprich: Es geht dabei nach unserer Philosophie. Womit wir in der vergangenen Saison beim Zusammenbau unserer Mannschaft schon gut gefahren sind: Wir haben die letzten zwei, drei Positionen noch offen gehalten, damit der Trainer auch die Gelegenheit hat, den einen oder anderen Wunschspieler zu holen. Auf diese Weise sind beispielsweise Ryan MacMurchy und Jeffrey Szwez, dem Larry eine Chance geben wollte, nach Ingolstadt gekommen.

    Bei der Einschätzung und Bewertung eines Spielers kann es aber sicher auch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Sportdirektor und Trainer kommen...

    Ehrenberger: Ja, natürlich! Allerdings hoffe ich doch sehr, dass eine solche Situation nicht häufig eintritt.

    War dies bei Ihnen und Larry Huras zuletzt schon einmal der Fall?

    Ehrenberger: Nein, so konkret ist das bislang noch nicht vorgekommen. Larry ist ein sehr erfahrener Trainer und weiß daher, wie er mit den Jungs arbeiten muss. Ich denke, es ist normal, dass jeder Coach mit diesem oder jenem Spielertypen etwas besser umgehen kann. Dass ein Trainer beispielsweise sagt, er möchte einen bestimmten Akteur nicht mehr haben – das geht nicht! Er muss mit einem Grundkonzept, das der Verein vorgibt, arbeiten. Sonst müsste man ja auch bei jedem Trainerwechsel stets eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen.

    In den vergangenen Monaten wurde vonseiten des ERCI immer wieder über den „Ingolstädter Weg“ mit jungen deutschen Akteuren, den man in den kommenden Jahren begehen möchte, gesprochen. Angenommen, der Trainer würde diese Vorgabe nicht zu Ihrer Zufriedenheit in die Tat umsetzen: Würden Sie entsprechend eingreifen?

    Ehrenberger: Selbstverständlich. Allerdings würde ich schon sagen, dass dieses „Projekt“ bei uns sehr gut angelaufen ist. Aufgrund der Tatsache, dass diese Kooperation mit dem EV Landshut und EV Regensburg erst seit Saisonbeginn läuft, gibt es sicherlich einige Dinge, die man verbessern kann und muss.

    Besteht aber nicht auch eine gewisse Gefahr, dass Talente wie Fabio Wagner, Stephan Kronthaler oder Marc Schmidpeter dauerhaft in Landshut „geparkt“ werden, wenn beispielsweise der DEL-Kader schon vollzählig ist?

    Ehrenberger: Nein, das sehe ich nicht so. Im Gegenteil. Für die von Ihnen angesprochenen Jungs ist es das Wichtigste, dass sie regelmäßig Spielpraxis bekommen und sich dementsprechend weiterentwickeln können. Wenn wir sie nach Landshut schicken, dann heißt das ja nicht, dass wir ihnen die Türe in Ingolstadt zuschlagen. Beim EVL haben sie die Möglichkeit, Über- und Unterzahl zu spielen beziehungsweise viel Eiszeit zu bekommen. Unser großer Wunsch ist es, dass diese Akteure irgendwann dauerhaft in Ingolstadt spielen. Ob das dann in drei Monaten oder zwei Jahren der Fall sein wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Abgesehen davon möchten wir auch in der kommenden Saison ein, zwei weitere junge Spieler dazunehmen.

    Kommen wir auf Cheftrainer Larry Huras zu sprechen, dessen Kontrakt ebenfalls am Saisonende ausläuft. Hat es mit ihm schon Gespräche gegeben?

    Ehrenberger: Wir haben uns darauf verständigt, etwas später in dieser Saison dieses Thema anzugehen. Auch auf dieser Position möchten auf Kontinuität setzen, nachdem es ja in den zurückliegenden Jahren beim ERC Ingolstadt doch etliche Chefcoaches gab. Ich denke, dass wir über ein gutes Trainerteam verfügen, mit dem wir sehr gerne weiterarbeiten würden.

    Seinen Vertrag bereits verlängert hat Torhüter Timo Pielmeier (bis 2017). Wie zufrieden sind Sie mit seinen bisherigen Vorstellungen?

    Ehrenberger: Timo wurde in dieser Saison von Bundestrainer Pat Cortina für den Deutschland-Cup in München nominiert. Das sagt eigentlich schon alles und ist der verdiente Lohn für seine Arbeit. Er ist in diesem Jahr die klare Nummer eins und erhält sehr viel Spielzeit. Dass dann auch ein oder zwei Partien dabei sind, in denen er vielleicht nicht so gut agiert, ist völlig normal.

    Im Meisterjahr hatte Pielmeier mit Markus Janka einen erfahrenen Back-up, der ihn auch im Training regelmäßig „gepusht“ hat. Nun hat er mit Marco Eisenhut einen sehr jungen und unerfahrenen Partner an seiner Seite. Sehen Sie das als mögliches Problem?

    Ehrenberger: Nein, auf keinen Fall! Sicherlich ist die Konstellation nun eine andere. Aber wir haben mit Peppi Heiß einen erstklassigen Torwart-Trainer, der quasi rund um die Uhr hart mit unseren Goalies arbeitet und sie entsprechend „pusht“. Von dem her mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen.

    LALIBERTE UND SZWEZ FEIERN IHR COMEBACK

    Das Panther-Lazarett lichtet sich immer mehr: John Laliberte (Rippenverletzung) und Jeffrey Szwez (OP am Ellenbogen) feiern in der heutigen Heimpartie gegen die Düsseldorfer EG ihr Comeback. Dagegen stehen Benedikt Schopper, der in der kommenden Woche zurückerwartet wird, und Martin Davidek weiter auf der Verletztenliste. Aufgrund des vollen Kaders werden an diesem Wochenende Fabio Wagner und Eddy Rinke-Leitans beim Kooperationspartner EV Landshut spielen. Als überzähliger Angreifer sitzt heute wohl Björn Barta auf der Tribüne.

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