Wieder hat der ERC Ingolstadt kein Tor in Köln erzielt. Beim Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga waren die Oberbayern zwar zumindest zwei Drittel lang auf Augenhöhe, den feinen Unterschied bei der 0:3-Niederlage machte aber die bessere Chancenverwertung der Haie.
Ingolstadt hatte Probleme, ins Spiel zu finden, und wurde – ganz ähnlich wie schon beim 0:6-Debakel in Köln Mitte Oktober – sofort eiskalt erwischt. Schon in der fünften Minute geriet der ERC in Rückstand, als Kölns Marcel Müller den Puck an der eigenen blauen Linie eroberte, auf dem Flügel davonzog und ERC-Keeper Timo Pielmeier im Nachschuss bezwang. Knapp zwei Minuten später erreichte ein langer Pass Philipp Riefers. Er legte quer auf Rob Ticar und der erzielte das 2:0.
Der ERC war zwar bemüht, erarbeitete sich zunächst aber nur wenige klare Torchancen. Tyler Bouck (11.) und John Laliberte (12.) hatten noch die besten. Für den nächsten Rückschlag sorgte dann Laliberte in der 16. Minute: Ingolstadt war im Angriff, der Amerikaner traf im Zweikampf den Kölner Daniel Tjärnqvist mit dem Stock im Gesicht und wurde mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen geschickt. Das folgende fünfminütige Unterzahlspiel überstand Ingolstadt unbeschadet – und kam dann wie verwandelt aus der ersten Drittelpause. Nach nur wenigen Sekunden war Christoph Gawlik allein auf weiter Flur, brachte den Puck jedoch nicht an Haie-Keeper Danny aus den Birken vorbei.
Die Gäste waren in der Folge gleichwertig mit dem Tabellenführer. Patrick Hager (22.), wieder Gawlik (23.) und Thomas Greilinger (28.) hatten weitere Einschussmöglichkeiten, ehe die DEL-Legende Mirko Lüdemann an seinem 40. Geburtstag fast das 3:0 für Köln erzielt hätte (29.). Riefers verpasste den dritten Treffer mit seinem Pfostenschuss ebenfalls nur knapp (36.). Robert Sabolic, der in den vorangegangenen fünf Spielen der Ingolstädter fünf Tore erzielt hatte, schoss im Gegenzug nur drüber.
Das Spiel blieb auch im letzten Abschnitt ausgeglichen, doch die Ingolstädter hatten weiterhin kein Schussglück. Travis Turnbull hatte eine Großchance in Unterzahl, verfehlte aber das Tor (44.). Köln blieb hingegen gnadenlos: Pascal Zerressen erzielte nach Querpass von Charly Stephens das 3:0 (49.). Es war die Entscheidung, denn der ERC verstand es kurz darauf zum wiederholten Male nicht, Kapital aus einer Fünf-gegen-Drei-Überzahl zu schlagen. 70 Sekunden lang spielten sie die Scheibe hin und her, eine Torchance ergab sich nicht.
So bleibt Köln unangefochten Tabellenführer. Ingolstadt liegt weiterhin auf Rang sechs und muss am kommenden Freitag erneut auf Auswärtsreise gehen, diesmal zu den Krefeld Pinguinen. (leka)
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Périard, Conboy; Hambly, Schopper; Ficenec, Köppchen; Dinger – Laliberte, Hahn, Turnbull; Bouck, Gawlik, Greilinger; Sabolic, Hager, Oblinger; Patocka, Barta, Boucher.