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ERC Ingolstadt: Vom „Notnagel“ zum Leistungsträger

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Vom „Notnagel“ zum Leistungsträger

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    Starker Einstand: Panther-Stürmer Luciano Aquino (rechts) konnte bei seinen ersten fünf Punktspiel-Einsätzen in der DEL für den ERC Ingolstadt voll und ganz überzeugen. Laut Cheftrainer Rich Chernomaz hat der Italo-Kanadier sogar noch deutliches Steigerungspotenzial.
    Starker Einstand: Panther-Stürmer Luciano Aquino (rechts) konnte bei seinen ersten fünf Punktspiel-Einsätzen in der DEL für den ERC Ingolstadt voll und ganz überzeugen. Laut Cheftrainer Rich Chernomaz hat der Italo-Kanadier sogar noch deutliches Steigerungspotenzial. Foto: Foto: Xaver Habermeier

    Luciano Aquino ist an und für sich ein eher ruhiger und zurückhaltender Zeitgenosse. Wenn der Angreifer des ERC Ingolstadt jedoch über sein Lieblingshobby zu sprechen beginnt, dann taut er jedoch wie ein Eiswürfel in der Sonne auf. „Oh ja, Fußball ist neben Eishockey zweifelsohne meine zweite große Leidenschaft“, berichtet Aquino mit weit aufgerissenen Augen. Dass seine Zuneigung dabei vor allem der italienischen Fußball-Nationalmannschaft gehört, ist angesichts des Nachnamens nicht wirklich verwunderlich. „Ich bin zwar in Kanada geboren, aber in meinen Adern fließt auch viel italienisches Blut“, lacht der 26-Jährige, der sogar im Jahr 2006, als die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand, nicht weniger als vier Partien „seiner“ Italiener live im Stadion verfolgte. „Ich war sowohl gegen Ghana als auch Tschechien, Australien und USA dabei“, so Aquino, der Roberto Baggio, Oliver Bierhoff und Brasiliens Ronaldo („Nur das Original“) zu seinem „absoluten Fußballidolen“ zählt.

    Kein Wunder, dass sich der Eishockey-Profi, der auch schon im Audi-Sportpark bei der Zweitliga-Partie FC Ingolstadt 04 gegen Dynamo Dresden (4:2) vor Ort war, für die nächsten Wochen und Monate ein weiteres Fußball-Highlight herausgepickt hat: „Ich möchte unbedingt einmal in die Allianz-Arena und mir dort ein Match des FC Bayern München ansehen. Wann ich mir diesen Wunsch erfüllen kann, hängt allerdings davon ab, ob und wann wir trainieren beziehungsweise ein Spiel haben.“ Denn sollte zeitgleich eine DEL-Partie der Panther auf dem Terminplan stehen, dürfte Chefcoach Rich Chernomaz nicht wirklich freiwillig auf die Dienste seiner Nummer 91 verzichten.

    Beeindruckender Wert in der Plus-/Minus-Statistik

    Obwohl nur als elfter und damit überzähliger Ausländer nach einem zweiwöchigen Try-out verpflichtet, hat sich der Italokanadier – speziell nach den Verletzungen der beiden Angreifer Jeremy Reich (Innenbandriss) und Thomas Greilinger (Meniskus-OP) – quasi vom „Notnagel“ zum derzeit unverzichtbaren Leistungsträger entwickelt. Zum Beweis: In bislang fünf Einsätzen brachte es Aquino nicht nur auf vier Punkte (ein Tor, drei Assists), sondern auch auf eine beeindruckende Plus-/Minus-Bilanz von „+6“.

    „Die momentane Situation mit unseren Verletzten sowie Lucianos bisherigen Auftritten zeigt uns, dass wir mit seiner Verpflichtung die richtige Entscheidung getroffen haben“, meint Chernomaz, der sich von seiner „Geheimwaffe“ sogar noch wesentlich mehr erhofft: „Nachdem Luciano in den vergangenen drei Jahren in Italien aktiv war, muss er sich erst noch an das schnelle Tempo sowie die höhere Intensität in der DEL gewöhnen. Dieser Prozess ist bei ihm definitiv noch nicht abgeschlossen“, so der ERCI-Trainer, der den derzeitigen Sturmpartner von Jared Ross und Tyler Bouck als „technisch versierten und schnellen Stürmer“ beschreibt, der „mit seiner Energie viele Chancen auf dem Eis kreieren und von seinen Fähigkeiten auf alle Fälle in der DEL mithalten kann“.

    Dass sich der in Mississauga (Ontario) geborene Linksschütze, dessen Bruder Anthony in der Spielzeit 2005/2006 für die Adler Mannheim auf Torjagd ging, bei den Schanzern während der Saison-Vorbereitung erst für einen Kontrakt empfehlen musste, ist für ihn hingegen „nichts Außergewöhnliches, zumal ich solche Erfahrungen schon mehrfach gemacht habe“. Einziger Unterschied: Während es in der Vergangenheit sowohl bei den NHL-Klubs Toronto MapleLeafs und New York Islanders sowie dem russischen KHL-Team Jaroslavl letztlich nicht für ein Engagement reichte, klappte es nun im vierten Anlauf beim ERC Ingolstadt.

    Keine großen Ansprüche

    Große Ansprüche stellt Luciano Aquino trotz seines überzeugenden Stars bei den Oberbayern allerdings nicht. „Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt beziehungsweise die Mannschaft mich braucht“, sagt der Kumpel von Ex-Panther Vince Bellissimo („Er hat mir eindringlich zu dem Schritt nach Ingolstadt geraten.“), der freilich auch „keinen Ärger machen“ wird, sollte er nach der Rückkehr aller Verletzten wieder auf die Tribüne müssen. „Ich wurde ja als überzähliger Ausländer geholt und akzeptiere diese Rolle. Auf der anderen Seite würde ich aber auch weiterhin im Training Vollgas geben, um für den Fall der Fälle bereitzustehen“, verspricht Aquino.

    Eben so, wie er momentan seine Arbeit verrichtet: beeindruckend zuverlässig!

    Am Freitag gegen

    Am Freitagabend gastieren die Panther bei den Grizzly Adams Wolfsburg (19.30 Uhr). Am zweiten Spieltag standen sich beide Teams schon einmal gegenüber. Damals gewann der ERCI mit 4:2 gegen die Niedersachsen und feierte seinen ersten Heimsieg der Saison.

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