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ERC Ingolstadt: Vergebliche Hoffnung

ERC Ingolstadt

Vergebliche Hoffnung

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    Ernüchterung: Marco Eisenhut stützt sich an der Torstange ab. Drei Treffer kassierte er gestern Abend in Mannheim binnen vier Minuten. Am Ende verlor er mit dem ERC Ingolstadt 2:4.
    Ernüchterung: Marco Eisenhut stützt sich an der Torstange ab. Drei Treffer kassierte er gestern Abend in Mannheim binnen vier Minuten. Am Ende verlor er mit dem ERC Ingolstadt 2:4. Foto: nordphoto

    Knapp einen Monat ist es her, dass Marco Eisenhut seinen wohl größten Moment als Eishockey-Goalie erlebte. 9. Dezember 2016, Auswärtsspiel des ERC Ingolstadt in Mannheim. Eisenhut hält stark, feiert seinen ersten Shutout in der DEL und hat entscheidenden Anteil am 1:0-Sieg der Panther.

    Nun kehrte Eisenhut an die Stätte seines persönlichen Triumphs zurück. Wieder Mannheim, wieder durfte Eisenhut statt Timo Pielmeier das ERC-Tor hüten. Nicht nur Trainer Tommy Samuelsson hoffte auch eine Wiederholung. Besondere Geschichten bleiben im Sport aber oft einmalig. Das erfuhren Eisenhut und der ERC Ingolstadt. Trotz einer 2:0-Führung nach dem ersten Drittel mussten sich die Panther noch verdient mit 2:4 geschlagen geben.

    Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als könnte der ERCI Wiedergutmachung für die zuletzt schwache Leistung gegen Krefeld (1:3) betreiben. Die Mannheimer begannen nach ihrem eindrucksvollen 7:3-Erfolg im „Winter-Game“ gegen Schwenningen unkonzentriert und vertändelten zweimal leichtfertig im eigenen Drittel den Puck. Der ERC nahm die Geschenke an und ging binnen einer Minute mit 2:0 in Führung. Erst behielt David Elsner die Übersicht und bediente Oppenheimer, der kühl zum 1:0 vollstreckte (4.). Dann bekam Danny Irmen den Puck in den Schläger gespielt und ließ im Anschluss Dennis Endras im Mannheimer Gehäuse keine Abwehrmöglichkeit (5.).

    Eisenhut und Mannheim. Die Rechnung schien aufzugehen. Denn der 22-Jährige war auf dem Posten, als er erstmals von Ryan MacMurchy geprüft wurde (6.). Seine stärkste Aktion im ersten Spielabschnitt hatte der Panther-Goalie, als er erneut prächtig gegen den ehemaligen Ingolstädter parierte (20.). Eisenhuts Vorderleute platzierten sich teilweise mit fünf Mann vor dem eigenen Tor, ließen nur wenig zu und fuhren gefährliche Konter.

    Das änderte sich nach dem ersten Wechsel. Mannheim blieb im zweiten Drittel am Drücker, dem ERC gelang keinerlei Entlastung mehr. „Wir haben das Ergebnis zu sehr verwaltet, statt weiter mutig nach vorne zu spielen“, sollte Angreifer Martin Buchwieser später sagen. Folge waren vier Minuten, die Eisenhut wohl in Erinnerung bleiben werden. Nachdem es in kürzester Zeit dreimal hinter ihm eingeschlagen hatte, lagen die Adler plötzlich mit 3:2 vorn. Zunächst fälschte Marcus Kink einen Schuss von Mathieu Carl mit dem Stock ins Tor ab (30.), dann legte sich Eisenhut den Puck unglücklich mit dem Schläger selbst in die Maschen (32.).

    Unglücklich auch deshalb, weil die Entstehung äußerst kurios verlief. MacMurchy schoss, Eisenhut hielt, Thomas Oppenheimer fälschte die Hartgummischeibe Richtung eigenes Gehäuse ab, wo sie über Dominik Bittners Schläger, den Pfosten und Eisenhut den Weg ins Tor fand. Einfacher fiel das 3:2 der Adler. Gegen einen harten Schlagschluss von Carlo Colaiacovo war Eisenhut schlicht machtlos (34.).

    Um noch einmal ins Spiel zurückzukommen, musste auch in Abwesenheit der Verletzten Petr Pohl und John Laliberte eine Steigerung im Offensivspiel her. Jean-Francois Jacques hätte in der Tat ausgleichen können, scheiterte aber allein vor Endras (48.). Im Gegenzug kassierte der ERC nach einem Schlagschuss von Nikolai Goc das 2:4 (49.), das auch den Endstand bedeutete.

    Marco Eisenhut wird Mannheim in guter Erinnerung behalten. Allerdings den 9. Dezember 2016, nicht den  11. Januar 2017.

    ERC Ingolstadt Eisenhut – Salcido, Köppchen; McNeill, Friesen; Wagner, Kohl; Schütz – Oppenheimer, Buchwieser, Elsner; Taticek, Buck, Greilinger; Irmen, Boyce, Jacques; Kiefersauer, Th. Pielmeier, Schopper – Zuschauer 8163 – Tore 0:1 Oppenheimer (4.), 0:2 Irmen (5.), 1:2 Kink (30.), 2:2 Bittner (32.), 3:2 Colaiacovo (34.), 4:2 N. Goc (49.)

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