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ERC Ingolstadt: Umstellung mit Happy End?

ERC Ingolstadt

Umstellung mit Happy End?

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    Vom Offensiv- zum Defensiv-Verteidiger umgepolt: Sean Sullivan zählt bislang zu den positiven Erscheinungen beim ERC Ingolstadt.
    Vom Offensiv- zum Defensiv-Verteidiger umgepolt: Sean Sullivan zählt bislang zu den positiven Erscheinungen beim ERC Ingolstadt. Foto: Xaver Habermeier

    Nach dem „Pflichtsieg“ ist vor dem „Pflichtsieg“. Drei Tage nach dem 4:1-Erfolg gegen das Schlusslicht Schwenninger Wild Wings steht für den ERC Ingolstadt im Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation bereits das nächste „Must-win-Game“ auf dem Programm. Am Freitagabend (19.30 Uhr) geht es gegen den Tabellenneunten Eisbären Berlin, der zuletzt in Straubing mit 3:7 unterging. Wir haben mit Panther-Verteidiger Sean Sullivan gesprochen.

    Sean, wie wichtig war der dreifache Punktgewinn am Dienstag gegen Schwenningen – sowohl sportlich als auch mental?

    Sullivan: In meinen Augen war es der bislang wichtigste Sieg im bisherigen Saisonverlauf. Zum Ende der Punktrunde schaut man natürlich immer vermehrt auf das Klassement beziehungsweise die direkte Konkurrenz. Nachdem Bremerhaven gleichzeitig in Mannheim verloren hat, haben wir zumindest auf diesen Gegner im Kampf um die ’Top Sechs’ unseren Vorsprung vergrößert. Eine weitere Niederlage oder Punktverlust hätte uns alles andere als gutgetan.

    Die Panther haben im Duell mit dem Tabellenletzten in der Anfangsphase enorm viel Druck gemacht und sind folgerichtig bereits in der dritten Minute in Führung gegangen. Wie schwierig ist es gerade vom Kopf her, im Anschluss die Konzentration und Intensität weiter hochzuhalten?

    Sullivan: Klar, wenn man auf die Tabelle blickt, dann weiß man, dass die Wild Wings am Ende des Klassements stehen. Doch gleichzeitig muss jedem bewusst sein, dass für uns gewissermaßen die Play-offs bereits begonnen haben – und genau so sind wir auch in diese Partie gegangen! Wir sind auch fest davon ausgegangen, dass es kein Schützenfest, sondern aller Voraussicht nach eine enge Kiste werden würde, da Schwenningen nichts mehr zu verlieren hat. Und genau so ist es ja dann auch gekommen. Wir waren darauf vorbereitet und haben den dringend benötigten Sieg eingefahren. Das ist absolut positiv.

    Die Mannschaften zwischen den Plätzen drei und sieben liegen nach wie vor eng beisammen. Geht Ihr Blick in der Tabelle derzeit mehr nach oben oder nach unten?

    Sullivan: (lacht) Das ist eine gute Frage. Nun, wir haben aktuell noch vier Partien zu absolvieren. Wenn wir am Ende die ’Top Sechs’ erreichen, hätten wir unser Ziel erreicht. Sollte dann sogar Platz drei oder vier herausspringen, was ja im Viertelfinale den Heimvorteil bedeuten würde, wäre das großartig! So abgedroschen es vielleicht klingen mag: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, jeweils unsere bestmögliche Leistung abzurufen. Können wir das in die Tat umsetzen, mache ich mir um die direkte Play-off-Qualifikation absolut keine Gedanken oder Sorgen.

    Wenn Sie auf Ihre persönliche bisherige Saison-Leistung blicken: Wie fällt Ihr Fazit aus?

    Sullivan: Nun, meine Rolle innerhalb des Teams hat sich ja in dieser Saison etwas verändert. Mein Hauptfokus liegt vermehrt auf dem defensiven Part. Wir haben einige Verteidiger im Team, die die Fähigkeiten haben, den Puck im gegnerischen Netz unterzubringen. Mein Job ist es dagegen, die Scheibe möglichst vom eigenen Kasten fernzuhalten beziehungsweise meine Teamkollegen zu finden, damit diese scoren können.

    Wobei Ihnen ja zuletzt gegen Schwenningen der wichtige Treffer zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung geglückt ist...

    Sullivan: (lacht) Ja, ab und zu finde ich nach wie vor eine Lücke, um mich nach vorne einzuschalten und zum Abschluss zu kommen. Dieses Tor war wirklich enorm wichtig für unser Team, da wir damit im letzten Drittel unseren Vorsprung wieder ausbauen konnten. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut.

    Was zudem extrem auffällig ist: Mit „+14“ weisen Sie die mit Abstand beste Plus-/Minus-Statistik aller ERCI-Akteure auf. Welchen Stellenwert hat bei Ihnen dieser Wert?

    Sullivan: Diese Statistik sagt hoffentlich, dass ich meinen defensiven Job ganz gut erledige. Letztlich bedeutet es ja, dass wir weniger Gegentreffer kassieren als selbst erzielen, wenn ich auf dem Eis stehe. Natürlich ist man auch extrem davon abhängig, mit wem man zusammenspielt. Mein Verteidiger-Partner ist Maury Edwards. Es ist wirklich sehr einfach, mit ihm ein Duo zu bilden. Wir harmonieren hervorragend und verstehen uns mittlerweile nahezu blind. Das erleichtert das Zusammenspiel ungemein.

    Am Freitag (19.30 Uhr) steht das nächste Heimspiel gegen die Eisbären Berlin auf dem Programm. Was für ein Match beziehungsweise was für einen Gegner erwarten Sie?

    Sullivan: Wir müssen versuchen, noch mehr Schüsse als zuletzt gegen Schwenningen auf das gegnerische Gehäuse abzugeben und im Gegenzug freilich kompakt zu stehen und kompromisslos zu agieren. Wenn man auf den Kader der Eisbären schaut, dann verfügen sie eigentlich über ein Team, das in ganz anderen Tabellenregionen stehen müsste. Unser Ziel muss es sein, mit viel Wucht und Intensität in diese Begegnung zu starten und damit Berlin zu frustrieren. Wie schon zu Beginn dieses Gesprächs gesagt, haben die Play-offs für uns im Grunde schon begonnen. Und genau diese Einstellung müssen wir wieder an den Tag legen.

    Rund um die Panther: Verteidiger Colton Jobke hat seinen auslaufenden Kontrakt um eine weitere Saison verlängert. Weniger gute Nachrichten gibt es dagegen in Sachen Brett Olson. Der US-Center wurde nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Schwenningen von der Liga nachträglich für zwei Partien gesperrt. Seinen Platz zwischen Thomas Greilinger und Jerry D’Amigo wird Petr Taticek (Shedden: „Für Tati ist das eine große Chance.“) übernehmen.

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