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ERC Ingolstadt: Sparre schockt die Panther

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Sparre schockt die Panther

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    Bracht die Scheibe auch nicht am überragenden DEG-Schlussmann Tyler Beskorowany (rechts) vorbei: Panther-Stürmer Patrick Hager (Mitte).
    Bracht die Scheibe auch nicht am überragenden DEG-Schlussmann Tyler Beskorowany (rechts) vorbei: Panther-Stürmer Patrick Hager (Mitte). Foto: Xaver Habermeier

    Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend einen Fehlstart ins Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga hingelegt. Durch einen Treffer von Ex-Panther Kris Sparre nach 3.28 Minuten in der Verlängerung kam die Düsseldorfer EG im ersten Match dieser Serie zu einem 2:1 (0:1, 0:1, 1:0, 1:0)-Erfolg. Spiel zwei findet am Sonntag (14.30 Uhr) im ISS-Dome statt.

    „Meistertreffen“ in der Saturn-Arena: Nicht weniger als 14 Akteure, die in der vergangenen Saison mit den Panthern den Gewinn der deutschen Meisterschaft feiern konnten, standen am Freitag auf dem Spielberichtsbogen – zwölf davon beim ERCI und zwei (Travis Turnbull und Jakub Ficenec) bei den Rheinländern. Der Dritte im Bunde, Verteidiger Tim Conboy, laboriert dagegen immer noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses, den er sich bereits zu Beginn dieser Spielzeit zugezogen hat. Allerdings erscheint es nicht unmöglich, dass der Kanadier noch in dieser Serie ins Team zurückkehrt.

    „Natürlich haben wir nach diesem großartigen und unvergesslichen Erfolg immer noch regelmäßig Kontakt. Unter anderem existiert eine gemeinsame Whats App-Gruppe. Aber unmittelbar vor diesem Duell ist es ruhig geworden“, berichtet Ingolstadts Abwehr-Spezialist Benedikt Schopper. „Jeder konzentriert sich jetzt voll auf sich selbst und möchte mit seinem Team erfolgreich sein. Daher wird es auch von unserer Seite keine Geschenke geben“, so Schopper weiter.

    Ein Vorhaben, das die Oberbayern jedoch bereits nach sechs Minuten komplett über den Haufen warfen. Zwar startete die Truppe von Cheftrainer Larry Huras sichtlich bemüht und kam durch den künftigen Düsseldorfer Christoph Gawlik (3.) und Brandon Brooks (3./Überzahl) zu ersten Möglichkeiten. Doch den ersten Treffer in dieser Partie erzielten die Gäste – und das (wie könnte es anders sein) nach einem kapitalen „Bock“ der Schanzer! Nach einem Bully im ERCI-Verteidigungsdrittel spielte Brooks einen „No-look-Pass“ vor das eigene Gehäuse. Dumm nur, dass dort DEG-Angreifer Alexander Thiel stand und die Scheibe zum 0:1 unter die Latte setzte (7.).

    Die Panther waren sichtlich geschockt und hatten Glück, dass es nicht noch schlimmer kam. Sowohl Michael Davies (7./nach einem weiteren Fauxpas der Hausherren in der eigenen Zone) als auch Daniel Fischbuch (9.) tauchten alleine vor Timo Pielmeier auf, scheiterten jedoch am ERCI-Schlussmann. Erst nach und nach bekam der Titelverteidiger wieder Zugriff auf dieses Match und versprühte Gefahr vor dem Kasten von Tyler Beskorowany. Aber entweder reagierte der DEL-Torhüter des Jahres 2015 souverän (gegen Picard/15.) oder die freistehenden Angreifer Patrick Hager (12.), Petr Taticek (14.) und Ryan MacMurchy (18./bei einem Zwei-gegen-Eins-Konter) schlugen äußerst unglücklich über den Puck.

    Hausherren agieren noch dominanter

    Noch dominanter agierten die Gastgeber dann im zweiten Abschnitt. Auch wenn sie vor allem im Powerplay diesmal viel zu umständlich agierten, so konnte sich Beskorowany über mangelnde Arbeit wahrlich nicht beklagen.

    Im Gegenteil, es entwickelte sich über weite Strecken sogar eine Partie „ERC Ingolstadt gegen Beskorowany“ – aus der der 24-jährige Kanadier als klarer Punktsieger hervorging. Ob Brooks (28.), Jared Ross (29./35.), Benedikt Schopper (29.), Dustin Friesen (32.) oder John Laliberte (36.) – sie alle brachten das Spielgerät nicht am Düsseldorfer „Hexer“ vorbei. Auch die Schussstatistik (17:3) unterstrich die drückende Dominanz der Einheimischen in den zweiten 20 Minuten.

    „Einbahnstraßen-Eishockey“ bekamen die 4639 Zuschauer schließlich auch im Schlussabschnitt zu sehen – zunächst nach dem gewohnten Muster: Ingolstadt stürmte, Ingolstadt schoss. Doch Beskorowany schien die Scheiben wie Magnete anzuziehen. Zudem hatte er bei einem Laliberte-Pfostenschuss auch noch das Glück auf seiner Seite. Erst eine tolle Einzelleistung von Thomas Greilinger (54.) brach schließlich den Bann und rettete die Panther in die Verlängerung. Dort war Stürmer Ryan MacMurchy nach einem erlittenen Bandencheck (58.) schon nicht mehr dabei und verpasste daher auch Kris Sparres Siegtor (54.).

    ERC Ingolstadt: Pielmeier – Schopper, Friesen; Picard, Köppchen; Periard, Kohl; Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy; Laliberte, Hahn, Szwez; Hager, Ross, Brooks; Gawlik, Barta, Greilinger. – Tore: 0:1 Thiel (7.), 1:1 Greilinger (54.), 1:2 Sparre (64.). – Schiedsrichter: Brill/Piechaczek. – Zuschauer: 4639.

    STIMMEN ZUM SPIEL:

    Larry Huras (Trainer ERC Ingolstadt): „Wir sind nicht gut in diese Partie gestartet, haben dann aber ab dem zweiten Drittel eine sehr gute Leistung abgeliefert. Unser Hauptproblem war sicherlich die Chancenverwertung. Vor allem im zweiten und dritten Drittel hätten wir zwei oder drei Treffer erzielen müssen. Defensiv haben wir in dieser Phase auch nur wenige Chancen zugelassen. Unser Powerplay war heute zweifelsohne nicht gut. Wir haben viel zu kompliziert agiert und zu wenig geschossen. In der Verlängerung haben dann ein Scheibenverlust sowie eine schlechte Entscheidung den Düsseldorfern den Sieg gebracht.“

    Christof Kreuzer (Trainer Düsseldorfer EG) : „Natürlich ist es immer sehr schön, wenn man in der Verlängerung eine Partie gewinnt. Gerade für unsere jungen Spieler war dies eine sehr wichtige Erfahrung. Im ersten Drittel waren wir sehr stark, während Ingolstadt dann ab dem zweiten Abschnitt dominiert hat. Unser Torhüter Tyler Beskorowany war heute sicherlich sehr stark. Die 1:0-Führung in der Serie ist nur eine Momentaufnahme.“

    Thomas Greilinger (Stürmer ERC Ingolstadt) : „Dass Beskorowany ein sehr guter Torhüter ist, haben wir ja schon im Vorfeld gewusst. Von dem her hätten wir sicherlich für mehr Verkehr vor seinem Kasten sorgen müssen, um ihm die Sicht zu nehmen. Auch haben wir insgesamt etwas zu kompliziert gespielt. Aber diese Niederlage wirft uns definitiv nicht um. Jetzt wollen wir uns am Sonntag in Düsseldorf das Heimrecht zurückholen.“

    Michel Périard (Verteidiger ERC Ingolstadt) : „Im ersten Drittel hatten wir mit dem Tempo der DEG schon etwas Probleme. Ab dem zweiten Abschnitt konnten wir uns besser darauf einstellen und haben das Match dominiert. Letztlich haben wir aus unserer Dominanz zu wenige Tore gemacht. Warum uns heute derart viele Scheiben unglücklich versprungen sind, kann ich absolut nicht erklären.“

    Patrick Hager (Stürmer ERC Ingolstadt): „Natürlich ist es bitter, wenn man auf diese Art und Weise ein Spiel verliert. Ich denke, dass wir vieles richtig gemacht haben. Aber ein einziger erzielter Treffer ist aufgrund der zahlreichen Chancen definitiv zu wenig. Wir müssen künftig mehr auf die Rebounds gehen, um diese zu verwerten. Was die nächsten Partien betrifft, müssen wir jetzt weiter positiv bleiben. Im Grunde ist ja nicht viel passiert. Jetzt gilt es, sich das Heimrecht wieder zurückzuholen.“

    Travis Turnbull (Stürmer Düsseldorfer EG): „Das war für uns natürlich ein super Start in die Serie. Ingolstadt hat ein gutes Spiel gemacht und viel Druck aufgebaut. Aber Tyler Beskorowany hat uns wie schon so oft in der Saison mit seinen Paraden den Sieg gerettet.“

    Stephan Daschner (Verteidiger Düsseldorfer EG): „Im dritten Drittel sind wir sehr unter Druck geraten. Da musste der Ausgleich zwangsläufig fallen. Der erste Sieg, noch dazu in der Verlängerung, bedeutet einen psychologischen Vorsprung für uns. Aber die Serie ist noch lang. Es war nur ein erster kleiner Schritt für uns.“

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