Seit gestern Vormittag ist es nun amtlich: Felix Schütz und der ERC Ingolstadt gehen ab sofort getrennte Wege. Wie die Oberbayern in einer Pressemitteilung bekannt gaben, wurde der Vertrag mit dem deutschen Nationalstürmer, der nur wenige Stunde später von den Kölner Haien als Neuzugang vorgestellt wurde (Vertrag bis 2014), in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
„Letztlich hat es für beide Seiten einfach nicht gepasst. Wir waren mit der Leistung von Felix nicht zufrieden und er mit seiner Situation bei uns. Aus dieser Sicht war diese Entscheidung eine logische Konsequenz“, so Panther-Sportdirektor Jim Boni, der von einer „raschen und problemlosen Vertragsauflösung“ sprach: „Wenn zwei Partien nicht zufrieden sind und das Gleiche wollen, dann gibt es in der Regel ohnehin keine Schwierigkeiten.“ Grundsätzlich bedauere er den Abgang des 23-jährigen gebürtigen Erdingers, da es „deutsche Spieler mit seinem Potenzial in der Deutschen Eishockey-Liga nicht wirklich viele“ gebe. Doch wenn man alle Faktoren zusammenzähle, dann sei eine vorzeitige Trennung für beide Seiten „schlichtweg das Beste“.
Gespräch mit Chernomaz in der Sommerpause
Bereits unmittelbar nach der abgelaufenen Saison stand eine Auflösung des Vertrages bis 2012 zur Debatte. Doch nach einem ausführlichen Gespräch mit Cheftrainer Rich Chernomaz, dessen Verhältnis zu Schütz – gelinde gesagt – nicht gerade „vertrauenserweckend“ war, wollte man einen neuen Anlauf unternehmen. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt.
Nachdem der ERCI-Kader bis dato nur zwölf Angreifer – inklusive des momentan verletzten Jeremy Reich (Innenbandriss), der jedoch das Training wieder aufgenommen hat und voraussichtlich am 28. Oktober in Düsseldorf sein Comeback feiern wird – umfasste, schaute sich Sportdirektor Boni intensiv nach einem „Schütz-Ersatz“ um. Und wurde dabei auch gleich fündig – und zwar beim bayerischen Rivalen EHC München. Wie die Neuburger Rundschau bereits am Montag exklusiv berichtete, handelt es sich dabei um den 27-jährigen Roland Mayr (ehemals Augsburg, Nürnberg und Schwenningen), dessen vierwöchiger Probevertrag in der Landeshauptstadt nicht verlängert wurde. „Wir wollen Roland die Möglichkeit geben, sich bei uns neu zu beweisen“, so Boni über den Center, der für die vierte Reihe eingeplant ist und dessen Kontrakt zunächst sechs Wochen läuft. Als zusätzliche Alternative für den Angriff steht indes auch Verteidiger Stephan Retzer parat, der bereits in den vergangenen Partien nach vorne „versetzt“ wurde. „Stephan hat dabei seine Aufgabe sehr ordentlich gemacht und gute Leistungen abgeliefert“, lobt Boni den Routinier.
Nägel mit Köpfen will der Panther-Sportchef indes auch mit „Pechvogel“ Chris Heid machen. Nicht nur, dass der Probevertrag mit Heid Ende dieses Monats ausläuft, auch brach sich der Verteidiger erst kürzlich einen Finger und droht länger auszufallen. „Nachdem sich Chris in einer Partie für den ERC Ingolstadt verletzt hat, wollen wir ihn nicht fallen lassen, sondern voraussichtlich seinen Kontrakt bis zum Saisonende verlängern – zumal er in seinen bisherigen Einsätzen gut und solide gespielt hat“, erklärt Boni. Zweifelsohne keine alltägliche (vorbildliche) Einstellung im harten Profigeschäft.
Greilinger bei Nationalmannschaft
Stürmer Thomas Greilinger wurde vom neuen DEB-Bundestrainer Jakob Kölliker als einziger ERCI-Akteur für den Deutschland-Cup vom 11. bis 13. November in München berufen.