Der ERC Ingolstadt hat es verpasst, in der Deutschen Eishockey-Liga einen großen Schritt in Richtung Tabellenspitze zu machen. Mit einem Sieg gegen den EHC München hätten die Panther am Freitagabend bis auf einen Zähler an Spitzenreiter Berlin heranrücken können, doch daraus wurde nichts. Im oberbayerischen Derby verloren die Ingolstädter nach Penaltyschießen mit 2:3 (1:1, 1:1, 0:0). Damit beträgt der Abstand auf die Eisbären drei Punkte.
Die Münchner erwischten den besseren Start in die Partie und machten den Panther mit ihrem körperbetonten Spiel das Leben und den Spielaufbau schwer. Als Ingolstadts Verteidiger Tim Hambly bereits nach 59 Sekunden auf die Strafbank musste, ließ sich der EHC die Gelegenheit nicht entgehen und ging mit 1:0 in Führung. In Überzahl jagte Eric Schneider mit viel Übersicht und Präzision den Puck an den Innenpfosten und damit ins Tor von Keeper Ian Gordon (3.).
Ingolstadt, das ohne die verletzten Jakub Ficenec, Prestin Ryan, Chris Heid und Michael Waginger angetreten war, brauchte lange, um sich dem aggressiven Spiel der Münchner zu erwehren und sich selbst Chancen zu erarbeiten. Viele wurden es im ersten Drittel dennoch nicht, doch es reichte, um in der 17. Minute zum Ausgleich zu kommen. Einen schönen Schlagschuss von Thomas Greilinger fälschte der vor dem Tor lauernde Luciano Aquino unhaltbar für EHC-Goalie Jochen Reimer zum 1:1 ab.
Der zweite Abschnitt begann mit einer Blaupause des ersten: München drückte auf das Ingolstädter Tor, scheiterte aber immer wieder am gut aufgelegten Ian Gordon, der gleich mehrere dicke Chancen im letzten Moment noch vereitelte. In der 32. Minute war aber schließlich auch er machtlos. Der frühere Panther-Profi Stéphane Julien nahm mit einem als Schuss getarnten Pass die gesamte Ingolstädter Defensive auseinander und Eric Schneider verwandelte diesen (nach einem Pfostentreffer) im zweiten Anlauf zur erneuten Führung für den EHC.
Erst jetzt fanden die Gäste wieder besser in die Partie und durften Ende des zweiten Drittels erstmals mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren, als Felix Petermann auf die Strafbank geschickt wurde. Top-Torjäger Thomas Greilinger wusste die Überzahlsituation zu nutzen. Mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck düpierte er Torhüter Jochen Reimer und erzielte mit seinem 16. Saisontreffer das 2:2. „Da war schon auch etwas Glück dabei“, kommentierte Greilinger das Tor in der Pause schmunzelnd.
Es sollte jedoch der letzte freudige Moment des Spiels aus Ingolstädter Sicht gewesen sein. Denn nach einem torlosen letzten Drittel und einer spannenden, aber ebenso torlosen Verlängerung, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Nach insgesamt sieben vergebenen Versuchen war schließlich Münchens Brandon Dietrich als erster Schütze erfolgreich und machte damit die erste Niederlage des ERC in der Landeshauptstadt perfekt.
ERC Ingolstadt: Gordon – Périard, Likens; Pettersson, Retzer; Hambly, Reich – Aquino, Hahn, Greilinger; Bouck, Gawlik, Motzko; Girard, Ross, Sparre; Fical. – Zuschauer: 4165. – Tore: 1:0 Schneider (3.), 1:1 Aquino (17.), 2:1 Schneider (32.), 2:2 Greilinger (39.), 3:2 Dietrich (Penalty).