Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
ERC Ingolstadt
Icon Pfeil nach unten

ERC Ingolstadt: „Niklas passt zu unserer Philosophie“

ERC Ingolstadt

„Niklas passt zu unserer Philosophie“

    • |
    Gespannt: Panther-Sportdirektor Jim Boni freut sich trotz einer Probleme auf den morgigen DEL-Saisonauftakt gegen den amtierenden deutschen Meister Eisbären Berlin.
    Gespannt: Panther-Sportdirektor Jim Boni freut sich trotz einer Probleme auf den morgigen DEL-Saisonauftakt gegen den amtierenden deutschen Meister Eisbären Berlin. Foto: Xaver Habermeier

    Am morgigen Freitag (19.30 Uhr) startet der ERC Ingolstadt mit einem Heimspiel gegen den amtierenden deutschen Meister Eisbären Berlin in die DEL-Saison 2013/2014. Vor dem ersten Bully sprachen wir mit Panther-Sportdirektor Jim Boni über seine Hoffnungen und Erwartungen.

    Herr Boni, wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude auf das Auftaktmatch am Freitag gegen Berlin?

    Boni: Auch wenn wir sicherlich einige Probleme wie beispielsweise die Ausfälle von Thomas Greilinger und Jared Ross, bei denen wir nicht genau sagen können, wie lange sie uns fehlen werden, haben, freue ich mich, dass es endlich losgeht. Die Jungs haben in den vergangenen Wochen im Training wirklich sehr, sehr hart gearbeitet. Dass wir dann trotz einer gewissen Müdigkeit sowie mehreren Verletzten wie am vergangenen Samstag mit einem europäischen Spitzenteam wie Jokerit Helsinki (2:4, Anm. d. Red.) lange Zeit mithalten konnten, stimmt mich jedoch zuversichtlich.

    Stichwort Verletzte: Neben den bereits von Ihnen erwähnten Greilinger und Ross stehen derzeit noch mehrere „Fragezeichen“ im Kader: Jakub Ficenec, Christoph Gawlik oder Tyler Bouck sind nach ihren schweren Verletzungen aus der vergangenen Saison sicherlich noch nicht bei 100 Prozent. Könnte dies einen etwas „stotternden Start“ zur Folge haben?

    Boni: Das kann sicherlich passieren, klar! Entscheidend für den weiteren Saisonverlauf wird aber sein, dass gerade die Spieler, die jetzt von ihren Verletzungen zurückgekommen sind beziehungsweise noch zurückkommen, von weiteren Rückschlägen verschont bleiben. Davon hängt ohne Zweifel eine ganze Menge ab.

    Wenn man den aktuellen Panther-Kader betrachtet, fällt auf, dass er mit zahlreichen guten deutschen Akteuren bestückt ist und vor dieser Saison mit Verpflichtungen wie Timo Pielmeier, Patrick Köppchen und Benedikt Schopper weiter angereichert wurde. Würden Sie sagen, dass es sich derzeit sogar um die beste „deutsche Fraktion“ eines ERCI-Kaders in der DEL-Historie handelt?

    Boni: (überlegt) Das könnte schon der Fall sein, ja! Wenn man bedenkt, dass wir momentan sechs, sieben deutsche Akteure in unserem Team haben, die im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft sind, glaube ich nicht, dass das in der Vergangenheit schon einmal der Fall war. Wir sind natürlich sehr froh, diese Jungs unter Vertrag zu haben. Ob es dann auch tatsächlich die beste deutsche Fraktion ist, die jemals in einem Ingolstädter DEL-Kader steht, werden die kommenden Monate zeigen.

    Mit Timo Pielmeier wurde ein junger deutscher Torhüter geholt, der gemeinsam mit Markus Janka das Goalie-Gespann der Panther bildet. Birgt diese Verpflichtung ein gewisses Risiko oder eher eine große Chance?

    Boni: Beides! Das Risiko besteht sicher darin, dass Timo bislang noch nie in der DEL gespielt hat. Das hat man aber auch bei Ausländern, die zum ersten Mal nach Europa kommen und die Liga nicht kennen. Auf der anderen Seite ist er ein junger und sehr talentierter Torhüter, der bereits über eine gewisse Erfahrung verfügt und alle Voraussetzungen mitbringt, den Sprung zu schaffen. Davon ist auch unser Torwart-Trainer Jonas Forsberg überzeugt, der bereits mit etlichen erstklassigen Goalies zusammengearbeitet hat. Fakt ist, dass Timo unser vollstes Vertrauen genießt – vor allem auch dann, wenn er mal den einen oder anderen Fehler macht. Aber wir dürfen bei dieser ganzen Diskussion auch etwas nicht vergessen!

    Und das wäre?

    Boni: Mit Markus Janka verfügen wir über einen weiteren starken Torhüter, der für mich persönlich zu den Besten in Deutschland gehört. Markus hat bei seinen Einsätzen in der European Trophy erstklassige Leistungen abgeliefert. Mit der Kombination Pielmeier/Janka brauchen wir uns in der DEL vor keinem einzigen Gegner zu verstecken.

    Apropos Gegner: Vereine wie Nürnberg, München oder Augsburg haben kräftig aufgerüstet. Dazu kommen Teams wie Berlin, Mannheim, Köln, Hamburg oder Wolfsburg, mit denen man immer rechnen muss. Wird es von Jahr zu Jahr anspruchsvoller, sich unter den „Top Sechs“ (direkte Play-Off-Qualifikation) zu platzieren?

    Boni: Einfach war das auch in den vergangenen Jahren nicht (lacht). Aber ich sehe es schon auch so, dass es immer schwieriger wird, sich vorne zu etablieren. Doch das ist die Herausforderung, die wir annehmen müssen und wollen. Von unserem Kader her sehe ich uns gut gerüstet. Mein großer Wunsch ist, dass wir vom großen Verletzungspech der vergangenen Jahre endlich einmal verschont bleiben.

    Große Hoffnungen setzt man beim ERC Ingolstadt auf den neuen Cheftrainer Niklas Sundblad. Wie haben Sie ihn während der rund sechswöchigen Vorbereitung erlebt?

    Boni: Niklas ist ein sehr harter und akribischer Arbeiter, der von seinen Spielern sehr viel verlangt. Von seiner Art und Weise passt er hervorragend zu unserer Philosophie: Ingolstadt ist eine Arbeiterstadt, wir sind ein Arbeiterverein, in dem hart gearbeitet wird! Ich habe bei der Trainer-Verpflichtung vor allem darauf geachtet, dass der neue Chefcoach zu unserer Philosophie passt und nicht wir zu ihm. Klar ist aber auch, dass letztlich immer die Ergebnisse stimmen müssen. Das ist jetzt kein spezieller Druck von mir, sondern ein Teil des Profigeschäfts.

    Sundblad eilt der Ruf voraus, vor allem auch mit jungen deutschen Spielern hervorragend arbeiten zu können. Würden Sie diese Einschätzung teilen?

    Boni: Auf alle Fälle. Das war sicherlich ein weiterer Grund, warum wir uns für Niklas entschieden haben. Schon allein aus finanziellen Gründen wird es der Weg des ERC Ingolstadt in den kommenden Jahren sein, vermehrt auf junge deutsche Akteure zu setzen, die bei ihren jetzigen Vereinen keine Chance erhalten. Spieler vom Format eines Patrick Köppchen oder Benedikt Schopper zu verpflichten, wird künftig noch viel schwieriger werden. Ich denke, dass wir diesbezüglich mit Niklas und auch Petri Liimatainen sehr gut aufgestellt sind.

    Lassen Sie uns abschließend einen Blick nach vorne wagen: Was müsste am Saisonende unter dem Strich stehen, damit Sie ein zufriedenes Fazit ziehen könnten?

    Boni: Ich möchte eine Mannschaft auf und neben dem Eis sehen, die sich kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Das ist für mich das Wichtigste – ohne es jetzt an bestimmten Platzierungen festzumachen. In Sachen Arbeit und Einstellung hat Niklas bereits eine gute Basis geschaffen. Jetzt geht es an die taktischen Feinheiten, beispielsweise im Über- oder Unterzahlspiel. Wenn das Team in diesen Bereichen eine gewisse Konstanz an den Tag legt, wird sich der Erfolg von selbst einstellen. Davon bin ich überzeugt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden