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ERC Ingolstadt: Klatsche(n) zum Abschied

ERC Ingolstadt

Klatsche(n) zum Abschied

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    Einen emotionalen Abschied feierte Ingolstadts Torhüter Ian Gordon nach dem letzten Spiel der Eishockeysaison und dem letzten seiner Karriere.
    Einen emotionalen Abschied feierte Ingolstadts Torhüter Ian Gordon nach dem letzten Spiel der Eishockeysaison und dem letzten seiner Karriere. Foto: Stefan Bösl

    Mit glasigen Augen verließ Ian Gordon am Samstagabend das Eis der Saturn-Arena. Gerade hatte er einen der emotionalsten Momente seiner langen Eishockeykarriere erlebt. Und gleichzeitig seinen letzten. Mit dem sechsten Play-off-Spiel des ERC Ingolstadt gegen die Krefeld Pinguine beendete der 37-jährige Torhüter seine aktive Laufbahn.

    Das wäre alleine schon besonders genug, doch der Samstagabend machte es noch ein großes Stück besonderer. Denn Gordon musste seine Karriere mit einer bitteren Niederlage beenden. 2:7 verloren die Panther in der heimischen Saturn-Arena gegen Krefeld und schieden damit gleichzeitig aus den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga aus. Gordon hatte die meiste Zeit des Spiels auf der Ersatzbank verbracht. Erst, als die Fans wenige Minuten vor der Schlusssirene seinen Namen riefen, durfte der Torhüter unter frenetischem Jubel der 4351 Zuschauer noch einmal aufs Eis. Für 72 Sekunden reine Spielzeit und einige Ehrenrunden nach der Partie. „Das hat mich sehr gefreut. Ich wollte den Fans in Ingolstadt unbedingt noch Tschüss sagen. Das war ein sehr schöner Moment, auch wenn er nicht ganz einfach war“, sagte Gordon mit stockender Stimme, als er einige Minuten später in der Kabine der Panther verschwand.

    Dort traf er auf seine Teamkollegen, deren Gesichter ebenfalls gezeichnet waren. Von 60 Minuten Eishockey, von sechs harten Play-off-Spielen gegen am Ende einfach bessere, weil effizientere Krefelder, von Enttäuschung und Ärger. Sie alle hatten gehofft, dem Sieg vom Donnerstag einen weiteren folgen zu lassen und damit ein alles entscheidendes siebtes Spiel zu erzwingen. Bis zur Mitte des zweiten Drittels sah es auch noch gut aus, doch dann erlebten sie die bittersten fünf Minuten der gesamten Saison. In denen drehten die Gäste aus dem Rheinland einen 1:2-Rückstand in eine 6:2-Führung und versetzten damit ganz Eishockey-Ingolstadt in Schockstarre. „Diese fünf Minuten haben uns den Sieg und die Serie gekostet. Danach war der Tank leer“, resümierte Trainer Rick Nasheim.

    Beeindruckend war dann allerdings, was nach der Schlusssirene in der Saturn-Arena passierte. Statt ihrer Verärgerung über das 2:7-Debakel und das Play-off-Aus im Viertelfinale mit Pfiffen und Schmährufen Luft zu verschaffen, sorgten die Ingolstädter Fans für eine wahre Gänsehaut-Atmosphäre. Mit Gesängen und viel Applaus verabschiedeten sie „ihre Panther“ in die Sommerpause. „So etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Hut ab dafür und vielen Dank“, sagte ein gerührter Björn Barta später.

    Am kommenden Samstag kann er das den Fans noch einmal persönlich sagen, wenn in der Saturn-Arena die offizielle Saisonabschlussfeier samt Verabschiedung und Autogrammstunde stattfindet (ab 14 Uhr). Dann dürfte sich sowohl bei den Fans als auch den Spielern die erste Enttäuschung bereits wieder gelegt haben. Bei Sportdirektor Jim Boni ging das am vergangenen Samstag etwas schneller. „Auch wenn wir im Viertelfinale ausgeschieden sind, war die gesamte Saison in Ordnung. Wir haben trotz vieler Verletzter den sechsten Platz in der Hauptrunde erreicht und sind in den Play-offs gegen die Überraschungsmannschaft der Liga ausgeschieden. Das ist keine Schande“, erklärte er.

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