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ERC Ingolstadt: „Im Sport ist alles möglich“

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„Im Sport ist alles möglich“

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    Tauscht in den kommenden Wochen das Trikot des ERC Ingolstadt gegen das der deutschen Nationalmannschaft: Timo Pielmeier wurde für Olympia nominiert. Heute Abend geht es noch mit den Panthern gegen die Iserlohn Roosters.
    Tauscht in den kommenden Wochen das Trikot des ERC Ingolstadt gegen das der deutschen Nationalmannschaft: Timo Pielmeier wurde für Olympia nominiert. Heute Abend geht es noch mit den Panthern gegen die Iserlohn Roosters. Foto: Xaver Habermeier

    „Wahrscheinlich höre ich mich an, wie eine kaputte Schallplatte“, sagt Panther-Trainer Doug Shedden, aber die kommenden Spiele würden ob der brisanten Tabellensituation nun mal wichtiger und wichtiger und wichtiger.

    Zur Begegnung mit den Iserlohn Roosters (Mittwoch, 19.30 Uhr), einem direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze, plant der Kanadier im Vergleich zur Partie gegen Schwenningen (2:1 nach Verlängerung) keine Personaländerungen. Das heißt: Dustin Friesen wird trotz Blessur vom Sonntag spielen. Dennis Swinnen bleibt voraussichtlich als überzähligem Spieler nur der Platz auf der Tribüne. Und im Kasten wird ein Mann das Tor hüten, der schon in zwei Wochen im südkoreanischen Pyeongchang um olympische Medaillen kämpfen wird: Timo Pielmeier. Die Neuburger Rundschau hat sich mit dem 28-Jährigen vor seinem Olympia-Debüt unterhalten.

    Herr Pielmeier, wissen Sie eigentlich, was Thomas Greilinger und Arnold Schwarzenegger gemein haben?

    Timo Pielmeier: (überlegt) Puh, nein.

    Greilinger hat ihn damals bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver getroffen. Hat er Ihnen schon erzählt, wie man sich so fühlt, als Olympionike?

    Pielmeier: Er hat natürlich vom Leben im Deutschen Haus und dem Olympischen Dorf im Allgemeinen erzählt. Dass alle beisammen wohnen und man die Chance hat, andere hochkarätige Sportler kennenzulernen und sich auszutauschen. Er hat mich schon ein bisschen auf das Ganze vorbereitet.

    Welche Kindheitserinnerungen haben Sie an die Olympischen Spiele?

    Pielmeier: Natürlich verfolgt man da andere Sportarten und lernt Neues kennen. Eishockey war für mich als Kind aber die Sportart Nummer eins. Da waren damals noch die richtigen Legenden, wie Peppi Heiß oder Wayne Gretzky, auf dem Eis. Da ist es schon etwas Besonderes, jetzt selbst bei Olympia dabei zu sein.

    Allerdings gab es im Vorfeld der diesjährigen Spiele ein beständiges Hintergrundrauschen. Die russische KHL (Kontinental Hockey League) hatte zwischenzeitlich mit einem Boykott gedroht, sollte Russland im Zuge des Dopingskandals gesperrt werden. Die nordamerikanische NHL (National Hockey League) stellt erstmals seit 1998 keine Spieler für Olympia ab.

    Pielmeier: Mit dem, was drumherum passiert, habe mich eigentlich gar nicht beschäftigt, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß seit einer Woche, dass ich dabei bin und das genieße ich.

    Das Ausbleiben der absoluten Top-Stars birgt sicher auch eine Chance für das deutsche Team. Ist „dabei sein“ diesmal nicht „alles“?

    Pielmeier: Auf alle Fälle! Im Sport ist alles möglich und jeder kann jeden schlagen. Wir fahren sicherlich hin, um zu gewinnen und nicht einfach nur, um vor Ort gewesen zu sein.

    Deutschland ist in einer Gruppe mit Schweden, Finnland und Norwegen. Ihre Einschätzung?

    Pielmeier: Schweden und Finnland sind natürlich zwei Eishockeyländer schlechthin. Sie sind spielerisch, läuferisch und technisch sehr gut. Wir werden versuchen, ihnen ein Bein zu stellen.

    Neben Ihnen sind Dennis Endras von den Adler Mannheim und Danny aus den Birken, der für Red Bull München spielt, für die Torhüterposition nominiert. Wie hoch sehen Sie Ihre Chancen, als Nummer eins ins Turnier zu gehen?

    Pielmeier: Es gab noch keine Gespräche. Aber es sind ein paar Spiele und ich hoffe natürlich, dass ich auch im Tor bin. Am Ende entscheidet der Bundestrainer. Aber ich werde es ihm so schwer wie möglich machen, mich nicht aufzustellen (grinst).

    Mit jungen Jahren schon Erfahrung in der NHL gesammelt, deutscher Meister 2014, zwei Weltmeisterschaften, jetzt Olympia. Was fehlt eigentlich noch in der Karriere des Timo Pielmeier?

    Pielmeier: Man will natürlich nicht nur einmal Meister werden oder nicht nur zweimal WM spielen. Man kann meiner Meinung nach nie genug haben. Es ist immer Luft nach oben. Ich komme jetzt in das beste Torhüteralter, habe einen super Torwarttrainer und fühle mich selbstbewusst. Mal schauen, wo es die nächsten Jahre hingeht.

    Ist Olympia denn das bisherige Highlight Ihrer Karriere?

    Pielmeier: Auf alle Fälle! Aber es ist natürlich auch geil, eine Weltmeisterschaft zu spielen. Die deutsche Meisterschaft war schon ein Märchen, mehr oder weniger. Und dann mit schlappen 20 Jahren in der NHL auf dem Eis zu sein. Da ist natürlich auch ein Traum in Erfüllung gegangen. Leider habe ich es nicht geschafft, da zu bleiben.

    Nach Olympia ist für Sie vor dem Saisonendspurt. Ende Februar geht es in der Liga weiter. Besteht nicht die Gefahr, nach dreieinhalb Wochen Eishockey-Weltbühne – vielleicht gerade, wenn es bei Olympia nicht läuft, wie erwartet – den Fokus auf den Ligaalltag zu verlieren?

    Pielmeier: Diese Gefahr besteht bei uns seit dem ersten Spieltag. Es gibt da keine Vor- und Nachteile. Andere Spieler liegen am Strand in dieser Zeit, ich spiele eben Eishockey. Das kann man drehen, wie man will. Wir haben jetzt noch zwei Spiele vor Olympia, da wollen wir gut dastehen. Und am Ende wird es mit Sicherheit ein heißer Kampf um die Play-off-Plätze werden.

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