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ERC Ingolstadt: „Ich bleibe zu 100 Prozent“

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„Ich bleibe zu 100 Prozent“

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    Hat aus der vergangenen Saison seine Lehren gezogen: Panther-Topscorer Brandon Buck hat sich entschieden, alle KHL-Offerten in diesem Jahr zu ignorieren, um sich voll auf den ERC Ingolstadt konzentrieren zu können.
    Hat aus der vergangenen Saison seine Lehren gezogen: Panther-Topscorer Brandon Buck hat sich entschieden, alle KHL-Offerten in diesem Jahr zu ignorieren, um sich voll auf den ERC Ingolstadt konzentrieren zu können. Foto: Xaver Habermeier

    Den Sommer des vergangenen Jahres werden Brandon Buck sowie die Verantwortlichen und Fans des ERC Ingolstadt so schnell nicht vergessen. Bleibt der kanadische Top-Scorer bei den Panthern oder wechselt er in die russische KHL? Das Ende ist hinlänglich bekannt. Ob die eishockey-freie Zeit im Jahr 2017 für Buck ruhiger verläuft, verrät er im Gespräch mit der Neuburger Rundschau.

    Brandon, in rund sechs Wochen startet der ERC Ingolstadt in die Saisonvorbereitung. Mit welchen Gefühlen blicken Sie dem Auftakt entgegen?

    Buck: Zum jetzigen Zeitpunkt verspüre ich bereits eine gewisse Vorfreude. Ich bin gespannt und freue mich darauf, wieder nach Ingolstadt zu kommen, meine neuen Teamkollegen kennenzulernen und auch den gewohnten Trainings- und Spiele-Rhythmus wiederzufinden.

    Können Sie uns beschreiben, welche Trainings-Inhalte und Schwerpunkte in Ihrem Sommer-Programm stehen?

    Buck: Nun, Patrick McNeill und ich trainieren gemeinsam mit unseren Coaches fünf Mal pro Woche. An drei Tagen davon arbeiten wir mit unserem Trainer Dave. Er ist ein ehemaliger olympischer Gewichtheber, der mit uns sehr viel im Kraft-Bereich arbeitet – sei es an den Beinen, der Explosivität oder den Grundlagen. An den beiden anderen Tagen nimmt uns unsere Trainerin Meg unter ihre Fittiche. Sie ist verantwortlich für unseren gesamten Ausdauerbereich. Vier Wochen, bevor wir nach Ingolstadt zurückkehren, wird dann die Belastung etwas verändert. Sprich: Der Fokus wird noch etwas mehr auf die konditionelle Komponente gelegt. Neben diesem Off-ice-Programm gehe ich jetzt auch zweimal wöchentlich zum Skaten, Schießen und Stickhandling auf’s Eis. Meine jeweiligen Wochen sind also ziemlich zugepackt (lacht).

    Nach dem erneuten Aus in den Pre-Playoffs – diesmal gegen Bremerhaven – war es bereits die zweite „verlängerte“ Sommerpause nacheinander. Haben Sie die zusätzliche Zeit mit Ihrer Familie genossen oder hat doch die Enttäuschung und Frustration über das sportliche Abschneiden überwogen?

    Buck: Na ja, die langen eishockey-freien Sommer werden langsam schon etwas eintönig. Es ist auf alle Fälle sowohl für uns Spieler als auch den Verein an der Zeit, die entscheidenden Dinge in die richtige Richtung zu lenken, damit diese langen Sommer-Monate wieder der Vergangenheit angehören.

    Zumindest kann man nicht behaupten, dass der Sommer 2016 für Sie ruhig und entspannt verlaufen ist. Im Juni und Juli stand bekanntlich mehrfach ein Wechsel nach Russland kurz vor der Tür. Kann man sagen, dass Sie die jetzige Zeit wesentlich stressfreier und erholsamer erleben?

    Buck: Oh ja, der vergangene Sommer war wirklich extrem stressig für unsere Familie. Es gab einen Punkt, an dem jede Woche etwas Neues passierte. Hinzu kam, dass meine Frau damals auch noch hochschwanger war. Das war eine Erfahrung, die ich ehrlich gesagt nicht noch einmal machen möchte. Ich habe bereits sehr intensiv mit Larry Mitchell gesprochen. Dabei habe ich ihm meine Intentionen mitgeteilt. Ich möchte mich einfach zu 100 Prozent auf mich, meine Familie und mein Training konzentrieren, damit ich die Grundlage dafür legen kann, dass ich mein bislang bestes Jahr für den ERC Ingolstadt absolviere. Mein Agent und ich haben bereits frühzeitig die Entscheidung getroffen, sämtliche Anfragen und Angebote aus der KHL abzulehnen, damit ich einen klaren Kopf habe und mich voll und ganz auf die kommende Saison mit den Panthern konzentrieren kann. Ich bin selbst mein größter Kritiker und weiß am besten, dass ich in dieser Spielzeit deutlich bessere Leistungen bringen muss. Und dafür bin ich bereit!

    Gab es auch in diesem Sommer Angebote aus der KHL?

    Buck: Ja, die gab es! Aber wie bereits gesagt: Sie waren und sind für mich absolut kein Thema.

    Nochmals ganz konkret gefragt: Können Sie dem Verein und den Fans das Versprechen abgeben, in der Saison 2017/2018 definitiv das Trikot des ERC Ingolstadt zu tragen?

    Buck: Ja, ich werde zu 100 Prozent weiter bei den Panthern spielen und freue mich darauf!

    Vor einigen Wochen hat der ERC Ingolstadt mit Larry Mitchell seinen neuen Sportdirektor vorgestellt. Sie haben bereits von einem intensiven Gespräch zwischen Ihnen und Mitchell erzählt. Wie waren Ihre ersten Eindrücke vom neuen Sportchef?

    Buck: Großartig! Larry hat seinen Scouting-Trip extra unterbrochen, um sich mit mir und Patrick McNeill zum Mittagessen zu treffen und sich vorzustellen. Ich denke, das war ein sehr guter Anfang und macht die Dinge dementsprechend leichter für alle Seiten, wenn wir uns im August wieder treffen. Er scheint eine klare Vorstellung davon zu haben, was unser Team benötigt, wie er uns spielen sehen möchte und wie wir den Gegnern in der Liga im Gedächtnis bleiben wollen.

    Wenn Sie einen Blick auf den bisherigen Kader der Panther werfen: Wie fällt Ihr Fazit soweit aus?

    Buck: Wie ich schon gesagt habe, bin ich überzeugt, dass Larry genau weiß, welche Spielertypen er für unser Team benötigt. Das sieht man schon an seinen bisherigen Neuzugängen. Wir haben bereits jetzt deutlich mehr Tiefe auf jeder Position als in den vergangenen beiden Jahren. Es wird einen großen Konkurrenzkampf um die Eiszeit beziehungsweise einen Platz in den vorderen Reihen geben, was für ein Team immer positiv ist. Wenn man bei den Torhütern beginnt, dann verfügen wir mit Timo Pielmeier und Jochen Reimer über das wohl beste Goalie-Duo in der DEL. In der Verteidigung wird Matt Pelech eine deutliche Verstärkung darstellen. Seine Präsenz und physische Komponente wird es jedem unserer Spieler etwas leichter machen. Sean Sullivan hat über Jahre bewiesen, dass er ein starker Zwei-Wege-Verteidiger ist, der nicht nur einen guten ersten Pass spielen, sondern damit auch Offensiv-Situationen einleiten und kreieren kann. Im Angriff trifft das ebenso auf Darin Olver zu. Er ist bereits seit vielen Jahren einer der Top-Angreifer in der Liga, der sehr viel Kreativ- und Scoring-Potenzial in unsere Mannschaft einbringt. Über Brett Olson weiß ich ehrlich gesagt nicht so viel. Ein guter Kumpel von mir hat aber schon mit ihm zusammengespielt und nur gute Sachen berichtet. Auch Jacob Berglund ist mir eher unbekannt. Er hatte aber ein tolles Jahr in der Schweizer NLB.

    Und die Youngster?

    Buck: Joachim Ramoser und Dennis Swinnen wollen sich in der DEL beweisen. Wenn dann auch noch unsere Jungs wie Fabio Wagner und David Elsner, die sich in der vergangenen Saison enorm verbessert haben, dort weitermachen, wo sie aufgehört haben, bin ich wirklich sehr, sehr zuversichtlich.

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