Der ERC Ingolstadt hält sich im Jahr 2015 weiter schadlos. Zwei Tage nach dem 2:1-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers kam der deutsche Meister gestern Abend bei den Grizzly Adams Wolfsburg nach einer über weite Strecken erstklassigen Vorstellung zu einem verdienten 5:3 (1:2, 3:1, 1:0)-Erfolg. Bereits am morgigen Dienstag (16.30 Uhr) empfangen die Panther in der heimischen Saturn-Arena die Iserlohn Roosters.
„Wir haben heute eine sehr gute Auswärtspartie abgeliefert und das, was wir uns vorgenommen hatten, in die Tat umgesetzt“, freute sich nach der Schlusssirene ERCI-Angreifer Patrick Hager, der nicht nur wegen seines Treffers zur zwischenzeitlichen 4:3-Führung eine überragende Leistung geboten hatte. An der Seite von Brandon Buck und Ryan MacMurchy zeigte sich der 26-jährige nicht nur überaus spielfreudig, sondern ging auch – wie gewohnt – keinem Zweikampf aus dem Weg. So steht Panther-Trainer Larry Huras voraussichtlich bereits am Dienstag gegen Iserlohn vor einer schweren Entscheidung: Nachdem Petr Taticek, der gestern ebenso wie Thomas Greilinger (fiel kurzfristig mit Magen-Darm-Problemen aus) nicht einsatzfähig war, unmittelbar vor seinem Comeback steht, bleibt abzuwarten, ob Taticek wieder die „Schweizer Reihe“ komplettiert oder ob Huras den deutschen Nationalspieler weiter mit Buck und MacMurchy gemeinsam auf’s Eis schicken wird.
Neben Hager stand gestern vor der „Wahnsinnskulisse“ von gerade einmal 2002 Zuschauern – darunter rund 50 lautstarke Fans aus Ingolstadt – ein weiterer ERCI-Akteur im Fokus: Marco Eisenhut. Der 20-jährige Goalie absolvierte seine erste Partie in der Deutschen Eishockey-Liga von Beginn an und machte dabei – nach einem nervösen Auftakt – seine Sache hervorragend. Hatte Eisenhut beim ersten Gegentreffer durch Christian Neuert, der ihm die Scheibe zwischen die Schoner schob, noch Pech (12.), sah er bei zweiten Wolfsburger Tor etwas unglücklich aus, als er einen haltbaren Schuss von Matt Dzieduszycki passieren ließ (14.). Zwischenzeitlich hatte Ryan MacMurchy in Überzahl nach Hagers großartiger Vorarbeit für die Oberbayern ausgeglichen (13.).
Als die Niedersachsen dann 43 Sekunden nach Wiederbeginn durch Sebastian Furchner (21./sein Zuspiel fälschte Panther-Verteidiger Aaron Brocklehurst unglücklich mit dem Schlittschuh in den eigenen Kasten ab) sogar auf 3:1 erhöhten, schienen diese ihrem fünften Erfolg in Serie gegen die Schanzer zuzusteuern. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Ingolstadt zeigte sich von diesem Zwei-Tore-Rückstand überhaupt nicht beeindruckt und lieferte in der Folgezeit eine der bislang besten Leistungen in dieser Spielzeit ab. Während Eisenhut im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs nahezu beschäftigungslos blieb, schossen seine Vorderleute auf der Gegenseite durch John Laliberte (22.), Dustin Friesen (33./zugleich sein erster DEL-Treffer) und eben Hager (37.) eine hochverdiente 4:3-Führung heraus.
Im Schlussdrittel erkämpften sich die Grizzly Adams Wolfsburg zwar noch einige gute Chancen. Doch Eisenhuts tolle Paraden sowie das 5:3 durch Jared Ross (57.) brachten den „Dreier“ endgültig unter Dach und Fach. (disi)
ERC Ingolstadt: Eisenhut – Kohl, Periard; Köppchen, Brocklehurst; Friesen, Schopper; Picard – Hager, Buck, MacMurchy; Laliberte, Hahn, Davidek; Gawlik, Ross, Szwez; Boucher, Barta. – Tore: 1:0 Neuert (12.), 1:1 MacMurchy (13./PP), 2:1 Dzieduszycki (14.), 3:1 Furchner (21.), 3:2 Laliberte (22.), 3:3 Friesen (33.), 3:4 Hager (37.), 3:5 Ross (57.). – Zusch.: 2002.