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ERC Ingolstadt: Gutes Händchen

ERC Ingolstadt

Gutes Händchen

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    Der „Mann des Abends“ in Aktion: Panther-Stürmer Jacob Berglund (hinten) erzielte beim Sieg gegen Augsburg einen Hattrick.
    Der „Mann des Abends“ in Aktion: Panther-Stürmer Jacob Berglund (hinten) erzielte beim Sieg gegen Augsburg einen Hattrick. Foto: Harry Schindler

    Dass er ein obsessiver Scout sei, das bekommt Larry Mitchell, Sportdirektor des ERC Ingolstadt, ziemlich oft zu hören. Und er dürfte wohl auch keinen Anstoß daran nehmen, ist es doch eine Art Jobvoraussetzung, den Spielermarkt zu kennen wie die eigene Modellautosammlung, um ein Team möglichst gut verstärken zu können.

    Ob Mitchell im zurückliegenden Sommer akribisch nach Penalty-Schützen gescoutet hat, ist nicht überliefert. Den Eindruck, dass nicht nur die beiden ERCI-Stürmer Jacob Berglund und Greg Mauldin über ein gutes Händchen verfügen, wird man nach Sonntagnachmittag jedenfalls nicht los.

    Was war passiert? Nach einem 4:1-Sieg gegen Straubing am vergangenen Freitag hatten die Ingolstädter gestern den Gäuboden-Cup gewonnen – und zwar mit einem 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 1:0)-Erfolg gegen Rivale Augsburg im Penaltyschießen! Es war der erste ERCI-Triumph dieser Art seit über zweieinhalb Jahren. Torschützen: ausgerechnet die beiden Neuzugänge Mauldin und Berglund.

    Vor allem der Schwede präsentierte sich in Frühform und erzielte seine Treffer drei bis fünf im für ihn erst dritten Vorbereitungsmatch.

    Gleich im zweiten Wechsel erwischte der ERCI einen Blitzstart: Verteidiger Benedikt Kohl mit einem Zuckerpass über die halbe Eisfläche auf Berglund. Der 25-Jährige hatte sich in den Rücken der Augsburger Abwehr geschlichen und hob den Puck zur frühen Panther-Führung in den Winkel (2.).

    Einer recht ereignisarmen Partie drückte der ERCI – ohne Brandon Buck (krank), Petr Taticek (Rücken), Timo Pielmeier (Oberschenkel), Joachim Ramoser (Reha) und Matt Pelech (Rotation in der Verteidigung) – fortan seinen Stempel auf, ohne jedoch allzu gefährlich vor Ben Meisner aufzutauchen. Wie auch sein Gegenüber Jochen Reimer hatte der AEV-Goalie einen erholsamen Arbeitstag. Die überschüssige Energie musste anderweitig verbrannt werden: Vor dem zweiten Drittel schnappte sich Meisner die Schaufel des Eismeisters und säuberte eigenhändig seinen Torraum, in dem sich in der Drittelpause ein veritabler Ententeich gebildet hatte.

    Halbwegs pfützenfrei konnte dann der zweite Abschnitt beginnen – diesmal mit dem besseren Start für die Augsburger. Matt White sah den unbewachten Thomas Holzmann vor dem Ingolstädter Gehäuse. Der stellte seinen Schläger im richtigen Winkel zum scharf gespielten Puck – 1:1 (25.). Aber Ingolstadt hatte ja Berglund. Der wurde in Überzahl mustergültig von Brett Olson bedient und traf zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung (30.).

    Weil ein Schuss von Augsburgs White nach einem Konter unglücklich vom Schanzer Verteidiger Benedikt Schopper ins Tor rutschte (36.) und danach in einer niveauarmen, aber umkämpften Partie nicht mehr viel passierte, musste das Penaltyschießen entscheiden.

    In diesem besiegelte der ERCI seinen insgesamt zweiten Gäubodencup-Titel (nach 2011, damals mit 6:1 ebenfalls gegen Augsburg). Berglund tunnelte Meisner, Mauldins Schuss sprang von der Latte hinter die Linie, Reimer hielt beide Versuche des AEV.

    „Ich liebe Penaltys. Das habe ich schon als kleiner Junge gerne gemacht“, sagte Dreifach-Torschütze Berglund nach der Partie und zog ein breites Grinsen auf. Den Beweis dafür liefert ein altes Youtube-Video: Berglund, 16-jährig, Gitterhelm, im Trikot des schwedischen Zweitligisten Malmö, läuft zum Penalty an, wartet lange, zieht die Scheibe nach hinten, lässt den Torhüter ins Leere rutschen und netzt ein. Man kann davon ausgehen, dass Larry Mitchell dieses Video im vergangenen Sommer gesehen hat.

    ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Friesen; McNeill, Kohl; Sullivan, Schopper; Schütz – Collins, Olson, Kiefersauer; Greilinger, Berglund, Mauldin; Laliberte, Olver, Mouillierat; Swinnen, Braun, Elsner – Tore: 1:0 Berglund (2.), 1:1 Holzmann (25.), 2:1 Berglund (30./PP), 2:2 White (36.), 3:2 Berglund (Penalty)

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