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ERC Ingolstadt: Erste Laola-Welle seit 553 Tagen: ERC Ingolstadt gewinnt kurz vor Schluss

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Erste Laola-Welle seit 553 Tagen: ERC Ingolstadt gewinnt kurz vor Schluss

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    Endlich wieder Zuschauer: Der ERC Ingolstadt gewann sein erstes Heimspiel der Saison mit 2:1 gegen die Schwenninger Wild Wings. Das entscheidende Tor erzielte Louis-Marc Aubry zehn Sekunden vor der Schlusssirene.
    Endlich wieder Zuschauer: Der ERC Ingolstadt gewann sein erstes Heimspiel der Saison mit 2:1 gegen die Schwenninger Wild Wings. Das entscheidende Tor erzielte Louis-Marc Aubry zehn Sekunden vor der Schlusssirene. Foto: Johannes Traub

    553 Tage. Anderthalb Jahre kein Bier-Schweiß-Geruch im Block, kein Leiden, kein Zittern, kein Jubeln, keine Siegesfeier. So lange hatte die Corona-Pandemie Menschen aus den Stadien ausgeschlossen. Am Sonntag war die lange Leidenszeit für die Fans des ERC Ingolstadt dann endlich vorbei. Bier- und Schweißgeruch in der Saturn Arena, leiden, zittern, jubeln. In einem Herzschlagfinale gewannen die Panther am Ende mit 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) gegen die Schwenninger Wild Wings. Vor 3021 Fans.

    Schon eine Stunde vor der Partie stimmten die Panther-Anhänger ihre ersten Gesänge an. Sie sollten bis zu Spielbeginn kaum mehr verstummen. Die Euphorie, sie war zum Greifen. Und sie erhielt schon nach vier Minuten einen kleinen Dämpfer. Ingolstadts Defensive zeigte sich nach einem Distanzschuss komplett desillusioniert. Ex-Panther Travis Turnbull sah seinen Schwenninger Kollegen Ken-Andre Olimb am kurzen Pfosten stehen, der ohne Gegenwehr Karri Rämö einmal umkurven konnte und per Rückhand die Gästeführung erzielte (4.). Der Finne war für Kevin Reich zwischen die ERC-Pfosten gewechselt. In der vierten Sturmreihe feierte Louis Brune sein Punktspieldebüt für die Schanzer. Enrico Henriquez-Morales blieb dafür draußen. Ansonsten ließ Trainer Doug Shedden sein Team im Vergleich zum Saisonauftakt in Bietigheim unverändert.

    ERC Ingolstadt gleicht frühen Rückstand aus

    Der Vorsprung der Wild Wings währte genau 64 Sekunden. Tyson Spink wanderte wegen Beinstellens auf die Strafbank, Ingolstadt zog sein Powerplay auf. David Warsofsky schlenzte von rechts oben an der blauen Linie, vor dem Tor nahm Louis-Marc Aubry Gästekeeper Joacim Eriksson die Sicht und fälschte zum Ausgleich ins Netz (5.). Für den Frankokanadier, der die vergangenen Play-offs so stark beendet hatte, war es bereits der dritte Saisontreffer.

    Und auch Warsofsky, der während der Vorbereitung in seinem ersten Europa-Jahr noch mit einem ihm komplett neuen Spielsystem fremdelte, war einer der Auffälligsten. Ein Scharfschuss des US-Amerikaners strich in der achten Minute knapp am linken Pfosten vorbei.

    Es waren hauptsächlich solche Distanzschüsse, mit denen Ingolstadt gefährlich wurde. Schwenningen spielte klassisches Niklas-Sundblad-Eishockey, blieb taktisch diszipliniert, machte die Räume eng, versuchte immer wieder, nach vorne auszubrechen. So war der schwedische Trainer auch schon mit Ingolstadt im Meisterjahr 2014 erfolgreich. Und auch gegen konteranfällige Ingolstädter war seine Ausrichtung nicht das schlechteste Mittel. Vor allem, weil ab dem zweiten Drittel ERC-Top-Verteidiger Mat Bodie mit einer Unterkörperverletzung ausfiel.

    Lange blieb es eine offene, streckenweise aber auch ereignisarme Partie, in der nach der ersten Pause vor allem die beiden skandinavischen Torhüter in den Fokus rücken sollten. Da war Schwenningens Schwede Eriksson, der einen Schuss von Jerome Flaake aus der Nahdistanz abwehrte (31.) und einen verdeckten Schlenzer von Ben Marshall wegfischte (38.). Und da war Rämö im ERC-Kasten, der mit einem starken Reflex gerade noch die Beine zusammenbrachte, als Patrik Lundh abfälschte (33.) und nur zwei Minuten später mit einem spektakulären Hechtsprung weit vor dem Tor einen Zwei-auf-Eins-Konter unterband (35.). Es blieb beim 1:1 nach zwei Dritteln.

    ERC Ingolstadt: Louis-Marc Aubry erzielt Siegtreffer

    Die Panther starteten dann engagierter in den Schlussabschnitt – und wähnten sich schon in Führung. Die Menge jubelte, die Spieler rissen die Hände nach oben, das Stadionlicht flackerte bereits. Doch Colton Jobkes Distanzschuss war nur vom einen an den anderen Pfosten geprallt, wie das Schiedsrichtergespann nach dem Videostudium feststellte (47.). Nun wurde es hitzig. Ingolstadt warf alles nach vorne - und ließ seine Fans bis zum letzten Moment warten. Zehn Sekunden vor Ende des Spiels fälschte Aubry einen Warsofsky-Schuss bei angezeigter Schwenninger Strafe ins Tor. Drin. Ekstase. Die erste Laola-Welle nach 553 Tagen.

    ERC Ingolstadt Rämö – Warsofsky, Bodie; Marshall, Wagner; Hüttl, Quaas; Jobke – Simpson, Aubry, Bourque; Flaake, Pietta, Höfflin; Storm, Feser, DeFazio; Brune, Soramies, Stachowiak – Tore 0:1 Olimb (4.), 1:1 Aubry (5./PP), 2:1 Aubry (60.) – Zuschauer 3021

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