Jim Boni hat in seinem Leben als Eishockey-Profi schon viel erlebt. So schnell dürfte den 48-Jährigen also in Sachen
Doch wer den Sportdirektor des ERC Ingolstadt in diesen Tagen erlebt, wird eines Besseren belehrt. Seit Boni vergangene Woche die Nachricht bekommen hat, dass der ERC in der kommenden Saison bei der „European Trophy“ mitspielen darf, schwebt Boni auf Wolke sieben des Eishockey-Himmels.
„Das ist der absolute Wahnsinn. Wir sind unglaublich stolz darauf, dass wir als so junger DEL-Verein bei solch einem hochkarätigen Turnier mitspielen dürfen“, erklärte Boni am Donnerstag auf einer extra anberaumten Pressekonferenz: „Die Teilnahme empfinden wir als eine Auszeichnung unserer Arbeit in den vergangenen Jahren.“
Vor gut einer Woche hatten Boni und Ingolstadts Marketingchef Rudi Hofweber in Salzburg – dort wurde das diesjährige Finale des Turniers ausgespielt – die frohe Botschaft erhalten. „Als die 32 Teilnehmer genannt wurden und wir in einem Atemzug mit Spitzenklubs wie Jokerit und IFK Helsinki oder Schwedens Rekordmeister Färjestad BK genannt wurden, habe ich eine Gänsehaut bekommen“, erinnert sich Boni und kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: „Das ist größer als alles, was ich bisher im Eishockey erlebt habe und für den Verein eine unglaubliche Chance.“
Die European Trophy wird kommendes Jahr zum dritten Mal ausgespielt. Derzeit findet der Großteil der Spiele noch in der Sommerpause statt, doch geht es nach den Organisatoren, soll der Wettbewerb eines Tages parallel zu den nationalen Ligen laufen. Genauso wie der Europapokal oder die Champions League im Fußball. „Ich bin davon überzeugt, dass dieses Turnier eine Chance hat, sich zu etablieren. Daher finde ich es umso wichtiger, dass wir mit dabei sind“, sagte Boni und konnte nur schwer seine Freude verstecken, dass der ERC Ingolstadt den Vorzug gegenüber anderen deutschen Traditionsvereinen erhielt. „Die Organisatoren sind der Meinung, dass sich der ERC in den vergangenen zwei Jahren sehr gut entwickelt hat und sie sind davon überzeugt, dass wir in Zukunft eine tragende Rolle im deutschen Eishockey übernehmen werden“, erklärte Marketingchef Rudi Hofweber. Dem Vernehmen hatten auch Wolfsburg und Köln Interesse an einer Teilnahme gezeigt, am Ende jedoch den Kürzeren gezogen.
„Auch für unsere Fans ist dieses Turnier ein absolutes Highlight. Es werden europäische Topklubs in der Saturn-Arena zu Gast sein“, sagte Sportdirektor Boni und meinte damit die Frölunda Indians aus Göteborg und den schwedischen Rekordmeister Färjestad BK, die Mitte August in Ingolstadt ein Gastspiel geben werden. Dazu kommen noch die Auswärtspartien gegen die finnischen Vereine Jokerit und IFK Helsinki, zwei Spiele gegen die Adler Mannheim und zwei noch nicht terminierte Partien gegen die Zürich Lions und den EV Zug.
„Unsere Gruppe hat es wirklich in sich, aber das ist gut so. Wir freuen uns auf hochklassiges Eishockey und wollen da auch eine gute Figur abgeben“, erklärte Boni und war damit der gleichen Meinung wie Trainer Rich Chernomaz: „Spiele gegen solche Mannschaften heben dich selbst auf ein anderes Level. Für die Vorbereitung auf die danach anstehende Saison ist das eine großartige Möglichkeit.“