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ERC Ingolstadt: Ein Debakel erster Güte

ERC Ingolstadt

Ein Debakel erster Güte

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    Wer will noch mal, wer hat noch nicht: Im gestrigen Heimspiel gegen die Kölner Haie offenbarten die Ingolstädter Panther – wieder einmal – eklatante Abwehrschwächen. KEC-Stürmer Hai Hospelt (rechts) erzielt in dieser Szene das zwischenzeitliche 4:1 für die Gäste.
    Wer will noch mal, wer hat noch nicht: Im gestrigen Heimspiel gegen die Kölner Haie offenbarten die Ingolstädter Panther – wieder einmal – eklatante Abwehrschwächen. KEC-Stürmer Hai Hospelt (rechts) erzielt in dieser Szene das zwischenzeitliche 4:1 für die Gäste. Foto: Xaver Habermeier

    Ideenlos, planlos, konfus – mit diesen drei Begriffen lässt sich der gestrige Auftritt des ERC Ingolstadt gegen die Kölner Haie treffend beschreiben. Nach einem über weite Strecken erschreckend schwachen Auftritt setzte es für die Panther am Ende eine deutliche 4:8 (1:1, 0:4, 3:3)-Klatsche. Am morgigen Sonntag (14 Uhr) steht die schwere Auswärtspartie bei den Eisbären Berlin auf dem Programm.

    Lediglich ein Zähler sowie drei erzielte Treffer – so lautete die magere Ausbeute der Schanzer aus den vorangegangenen beiden Partien in Bremerhaven (1:2 nach Penaltyschießen) und gegen Augsburg (2:4). Kein Wunder, dass ERCI-Trainer Tommy Samuelsson vor dem Duell mit den Haien seine Angriffsformationen gehörig durcheinanderwirbelte – zumal mit Brandon Buck (nach Magen-Darm-Grippe) sowie John Laliberte, der nach achtwöchiger Verletzungspause sein ersehntes Comeback feierte, zwei wichtige Akteure zurückkehrten. Während Buck und Laliberte gemeinsam mit Jean-Francois Jacques eine Sturmreihe bildeten, lief Center Petr Taticek mit Danny Irmen und Thomas Oppenheimer auf. Zudem erhielt das Flügel-Duo Thomas Greilinger und Petr Pohl mit Darryl Boyce einen neuen Mittelstürmer. Martin Buchwieser rutschte in die vierte Reihe zu Thomas Pielmeier und David Elsner.

    Eine Umstellung, die (zunächst) nicht die erhoffte Wirkung erzielte. Wie schon zwei Tage zuvor gegen Augsburg taten sich die Panther überaus schwer, Möglichkeiten zu kreieren. Überhaupt fühlte man sich in der Anfangsphase an das bayerische Derby erinnert, denn die Hausherren mussten auch diesmal einem Rückstand hinterherlaufen. Boyce saß exakt 50 Sekunden auf der Strafbank, als ein harter Schlenzer von Kölns ehemaligem NHL-Star Christian Ehrhoff an Freund und Feind vorbei den Weg ins Ingolstädter Gehäuse von Timo Pielmeier, dem die Sicht komplett versperrt war, fand (6.).

    Die Haie agierten nun noch defensiver, ließen die Schanzer anlaufen und lauerten auf Konter. Ein Plan, der jedoch nicht wirklich aufging. Im Gegenteil. Die Angriffsformationen der Oberbayern stellten sich langsam aber sicher besser aufeinander ein und kamen nun auch zu einigen Chancen. Nachdem Oppenheimer ein hartes Taticek-Zuspiel an den Pfosten und die Querlatte des KEC-Kastens verlängert hatte (13.), kam der große Auftritt von John Laliberte: Sein Sturmpartner Brandon Buck hatte Haie-Schlussmann Gustav Wesslau die Scheibe hinter dem Kasten geklaut und zum 33-jährigen US-Boy gespielt, der prompt zum 1:1-Ausgleich traf (18.) – was für eine Rückkehr!

    Dass sich Laliberte am Ende über sein Comeback – gelinde ausgedrückt – nicht wirklich freuen konnte, lag indes am desolaten Auftritt der Schanzer im zweiten Abschnitt. Den Anfang der „ERCI-Horror-Vorstellung“ in dieser Phase läutete Kölns Max Reinhart mit seinem erneuten Führungstreffer exakt 60 Sekunden nach Wiederbeginn ein, als er Pielmeier mit einem Schuss ins kurze Eck düpierte. Ingolstadt war nun völlig von der Rolle, leistete sich zahlreiche (Abspiel-)Fehler, Strafzeiten und demonstrierte große Schwächen im Unterzahlspiel. Travis Turnbull (24./Überzahl), und Kai Hospelt mit einem Doppelpack (29./31./Überzahl) schossen gegen überforderte Hausherren mühelos eine 5:1-Führung heraus, die zu diesem Zeitpunkt sogar noch höher hätte ausfallen können beziehungsweise müssen.

    Nach dem fünften Gegentreffer reagierte ERCI-Coach Tommy Samuelsson und nahm Timo Pielmeier vom Eis. Aber auch dessen Stellvertreter Marco Eisenhut wurde im Anschluss „Opfer“ seiner Vorderleute und musste noch dreimal hinter sich greifen: Patrick Hager (41.), Dan Byers (48.) und Nico Krämmer (51.) waren für Köln erfolgreich. Dass erneut Laliberte (45./Überzahl), dem Samuelsson ein „sensationelles Comeback“ attestierte, Buck (55.) und Pohl (58.) noch für die Panther trafen, war ebenso ein unwesentlicher Nebeneffekt wie die zumindest noch gewonnene Schlägerei von Boyce gegen Turnbull (46.).

    „Das war heute ein sehr enttäuschender Auftritt von uns. Unsere Defensiv-Arbeit war ebenso schlecht wie unser Unterzahlspiel. Zudem war unser Forechecking nicht existent. So kannst du kein Spiel in dieser Liga gewinnen“, resümierte Ingolstadts einziger „Lichtblick“ in dieser Begegnung, John Laliberte.

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier (ab 31. Eisenhut)– Köppchen, Salcido; Kohl, McNeill; Friesen, Schopper; Wagner – Laliberte, Buck, Jacques; Greilinger, Boyce, Pohl; Irmen, Taticek, Oppenheimer; Buchwieser, Th. Pielmeier, Elsner. – Tore: 0:1 Ehrhoff (6./PP), 1:1 Laliberte (18.), 1:2 Reinhart (21.), 1:3 Turnbull (24./PP), 1:4 Hospelt (29./PP), 1:5 Hospelt (31.), 1:6 Hager (41.), 2:6 Laliberte (45./PP), 2:7 Byers (48.), 2:8 Krämmer (51.), 3:8 Buck (55.), 4:8 Pohl (58.). – Zuschauer: 3728.

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