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ERC Ingolstadt: ERC-Trainer Doug Shedden: „Ingolstadt war damals ein Trainerfriedhof“

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ERC-Trainer Doug Shedden: „Ingolstadt war damals ein Trainerfriedhof“

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    Geht in seine fünfte Saison beim ERC Ingolstadt: Trainer Doug Shedden und die Panther gastieren zum Start der DEL am Freitagabend in Bietigheim.
    Geht in seine fünfte Saison beim ERC Ingolstadt: Trainer Doug Shedden und die Panther gastieren zum Start der DEL am Freitagabend in Bietigheim. Foto: Johannes Traub

    Als Doug Shedden nach Ingolstadt kam, im Winter 2017, da war das einer der zwei schlimmsten Orte für Eishockeytrainer auf dieser Welt. Das sagt der Kanadier selbst, im Spätsommer 2021, vor seiner fünften Spielzeit hier bei den Panthern, die am heutigen Freitag in Bietigheim beginnt (19.30 Uhr). Über eine Stunde spricht er vor Saisonstart mit der Neuburger Rundschau. Eine Unterhaltung über Egos, Erfolg und einen Mann, der sich seiner Umgebung angepasst hat.

    Herr Shedden, Sie haben an Ihrem 53. Geburtstag einen Herzinfarkt erlitten, Sie wurden in diesem Jahr 60, Sie haben ein Haus in Florida, wahrscheinlich ein sehr gutes Handicap beim Golfen, drei Töchter, Enkelkinder. Sie könnten sich leicht zurücklehnen und das Leben genießen. Wieso kommen Sie jedes Jahr zurück nach Europa?

    Doug Shedden: Weil ich drei Töchter habe, von denen eine noch studiert, und das sehr teuer ist vielleicht? Und ich bin noch nicht bereit, alles aufzugeben. Ich bin noch nie aufgewacht und dachte: ‚Scheiße, ich muss heute in die Halle!’ Solange das nicht passiert, mache ich weiter.

    Was erfüllt Sie so am Trainerdasein?

    Shedden: Die Spiele sind immer noch aufregend. Wir sind alle durch die Hölle gegangen während Corona. Keine Fans, extreme Geldeinbußen. Dass unsere Halle jetzt voll sein wird, macht es noch aufregender.

    Ist es nicht auch ein wenig Ihr Ego, das Sie antreibt?

    Shedden: Ich mag das Wort ‚Ego’ nicht, denn ich hoffe, dass ich kein großes habe. Wir sind alle stolz darauf, was wir im Geschäft erreicht haben. Früher bin ich wahrscheinlich sehr arrogant rübergekommen. Mit dem Alter - nicht, dass ich so alt bin - aber da beruhigt man sich ein wenig. Du merkst, was wichtig ist und was nicht.

    In der Schweiz waren Sie für manche trainersuchende Klubs irgendwann ein rotes Tuch.

    Shedden: Und jetzt vermissen mich die Journalisten dort, weil sie nichts mehr zu schreiben haben.

    Sie beschreiben oft, wie sich Ihre Umwelt verändert, wie sensibel die nachkommende Generation an Spielern geworden ist. Haben Sie sich angepasst oder sind Sie immer noch derselbe Typ, der seinem Trainerkollegen Greg Puhalski 1999 die Brille kaputtgeschlagen hat?

    Shedden: (lacht) Ich glaube, ich habe mich sehr angepasst. Das musst du einfach. Du erreichst nichts mehr, wenn du nur schreist, negativ bist und jemandem in den Arsch trittst. Die halten das einfach nicht mehr aus. Dinge haben sich geändert, ob einem das gefällt oder nicht. Heute ist es besser, das Zwei-Augen-Gespräch mit dem Spieler zu suchen oder ihn hierher einzuladen und ein, zwei Bier zu haben wie wir gerade (das Interview findet auf der Terrasse des Enso-Hotels statt, Anm. d. Red.). Aber selbst, wenn ich sage: ‚Meine Tür steht immer offen. Kommt und sprecht mit mir’, sind sie vielleicht immer noch ein bisschen eingeschüchtert von mir und gehen erst zu Timmy (Regan, Co-Trainer, Red.).

    Natürlich müssen Sie jetzt auch noch die Puhalski-Geschichte erzählen.

    Shedden: (grinst) Es gab eine ziemlich große Rivalität zwischen Flint, wo ich damals trainiert habe, und Port Heron, der Mannschaft von Greg Puhalski. Er hat in der Zeitung über uns gelästert. Ich weiß nicht mehr genau, was es war. Sinngemäß ging es darum, dass wir verweichlicht seien, Schwalbenkönige.

    Sie haben in dieser Saison den Titel der damaligen UHL und danach noch zweimal die Meisterschaft in der CHL geholt, in zwei drittklassigen nordamerikanischen Ligen. Sie kamen zwar danach noch mit Jokerit Helsinki 2007 und mit dem Schweizer Klub HC Lugano 2017 ins Finale, wurden aber nie mehr Meister. Stört Sie das?

    Shedden: Nein, ich bin bald 30 Jahre Trainer und war in 22 oder 23 Jahren davon im Finale oder Halbfinale. Das ist ziemlich gut. In den ersten zehn Jahren gewann ich fünf Titel. Ich dachte: ‚Oh, das wird ja einfach.’ Aber es kann eben nur ein Team gewinnen.

    Sie waren nah dran im Vorjahr, flogen im Halbfinale gegen Meister Berlin raus. Hatten Sie das Team, um Champion zu werden?

    Shedden: Wenn ich drüber nachdenken muss: Ja. Wir hätten die zweite Partie zu Hause gewinnen müssen. Da haben wir es vermasselt. Wir haben auch in Spiel drei 2:0 geführt. Wir hätten die Trophäe in diesem Jahr nach Hause bringen können. Dass Wolfsburg Mannheim damals rausgehauen hat, war eine Riesenchance. Das hat für ein offenes Rennen gesorgt.

    Während Ihrer Zeit in der Schweiz sagten Sie mal, „die vergessene Kunst des Coachings“ sei, seine Top-Leute nicht zu oft einzusetzen. Nach dem Aus gegen Berlin, als Leute wie Mat Bodie fast 30 Minuten Eiszeit bekamen, meinten Sie: Wenn man untergehe, dann mit seinen besten Männern. Welche Philosophie stimmt denn nun?

    Shedden: Als Colton Jobke sich im ersten Viertelfinalspiel gegen München verletzte, bekamen wir nicht viel von Garret Pruden und Simon Schütz. Wir mussten also mit fünf Verteidigern spielen. Was macht man in solch einer Situation? Bringst du Leute, die nicht in der Lage sind, in dieser Situation zu spielen oder schickst du deine Stars aufs Eis? Es gibt da eine interessante Geschichte: Als ich nach Lugano kam, war noch der alte Co-Trainer Christian Wohlwend da, der jetzt beim HC Davos ist. Wir spielten in Genf. Sie bekamen ein Powerplay, es stand unentschieden, und er schickte einen 19-jährigen Verteidiger aufs Eis. Ich kannte die Spieler noch nicht mal richtig. Der Junge machte einen Fehler,

    Erfolgreich sein und junge Spieler entwickeln geht also nicht gleichzeitig?

    Shedden: Man muss die Balance finden zwischen gewinnen und entwickeln. Wenn ich in der American Hockey League bin und die Toronto Maple Leafs schicken mir 15 Jungs runter, muss ich sie entwickeln. Gewinnen ist da nicht wichtig. Wenn ich hier nicht gewinne, sagen Larry (Mitchell, Sportdirektor, Red.) und die Gesellschafter: ‚Wir haben ein gutes Team zusammengestellt. Du bist raus!’ Ja, wir wollen sehen, wie unsere jungen Spieler besser werden. Ja, wir wollen sie viel spielen lassen. Ja, am besten bekommt die vierte Reihe zehn Minuten Eiszeit. Aber am Ende geht es auch ums Gewinnen.

    Sie waren im Trainingslager in Latsch, Südtirol. Das ist die Zeit, in der sich ein Team untereinander am besten kennenlernt. Haben Sie irgendetwas über einen Spieler herausgefunden, das Sie überrascht hat?

    Shedden: Nicht wirklich. Die einzige Überraschung war, wie sehr sie sich verstanden haben. Sie sind ein richtig netter Haufen. Da war keiner, der nicht reingepasst hat.

    Angeblich war der Fitnesszustand einiger Spieler bei Ihrer Rückkehr dennoch nicht der beste.

    Shedden: Einige waren besser als andere, wie in jedem Jahr. Vom Gewicht her war jeder ok. Manche Zeiten und Sprunghöhen waren nicht so gut, wie sie hätten sein sollen. Aber ich lege darauf nicht den allerhöchsten Wert. Wir hatten immer noch fünf Wochen Vorbereitung, um Leute in Form zu bringen.

    Welcher Abgang hat Ihnen am meisten wehgetan?

    Shedden: Morgan Ellis war ein großartiger Typ. Er hat seine Mitspieler zur Verantwortung gezogen. Wenn jemand nicht hart genug arbeitete, hat er ihm sofort die Meinung gegeigt. Das liebe ich. Das gibt es nicht mehr oft. Michael Garteig war nach Ericsson aus Schwenningen wahrscheinlich der zweitbeste Torhüter der Liga. Wenn Kevin Reich und Karri Rämö besser als er sein können, vermisse ich ihn nicht. Aktuell ist das noch ein Fragezeichen.

    Wenn Ihre beiden Torhüter Ihr volles Potenzial ausschöpfen, haben Sie wohl eines der besten Goalie-Duos der Liga. Wenn nicht, haben Sie ein Problem.

    Shedden: Seien wir ehrlich: Rämö war bisher nicht so herausragend. Aber bei seinem Lebenslauf bin ich mir sicher, dass er über den Sommer nicht vergessen hat, wie man Pucks fängt. Vielleicht braucht er wegen seines Alters etwas länger, um in Form zu kommen. Sein letztes Testspiel gegen Wien war schon mal ein gutes Zeichen. Ich weiß, Kevin will die Nummer eins sein. Er ist ein guter Junge. Aber das muss er sich erarbeiten. Es ist ein wichtiges Jahr für ihn.

    In der Verteidigung kam mit David Warsofsky ein großer Name. Was bringt er dem Team?

    Shedden: Ein fantastischer Schlittschuhläufer. Er hat unser System noch nie gespielt und hat deshalb noch Anpassungsprobleme. Noch denkt er mehr, statt zu handeln. Wenn wir das umdrehen, wird er sehr gut sein.

    Auch in der Tiefe haben Sie sich defensiv mit Leon Hüttl und Simon Gnyp verstärkt. Wer hat bisher die Nase vorn?

    Shedden: Sie haben ihren Job beide wirklich sehr, sehr gut gemacht bisher. Wir wissen, wer unsere Top-Vier Verteidiger sind (Bodie, Warsofsky, Ben Marshall und Fabio Wagner, Red.). Jobke kriegt einen Freifahrtschein, weil er ein Unterzahlspezialist ist, Schüsse blockt und ein Leader ist. Die zwei Jungs werden mit Emil Quaas um die verbleibenden zwei Plätze kämpfen müssen. Da hat Quaas noch einen Vorteil. Aber Hüttl war eine große Überraschung.

    Ihr Kapitän Wagner hat seinen Vertrag gerade langfristig verlängert. Er zählt zu Ihren absoluten Lieblingsspielern. Was zeichnet ihn aus?

    Shedden: Für mich als Trainer und für Ingolstadt als Klub sind das großartige Neuigkeiten. Er hätte wahrscheinlich locker zu anderen Klubs gehen können. Er arbeitet so hart, er geht immer mit gutem Beispiel voran, er ist eine stille Führungspersönlichkeit. Man gibt sich einfach gern mit ihm ab.

    Von Ihrer neuen Paradereihe, bestehend aus Chris Bourque, Wayne Simpson und Louis-Marc Aubry, sagten sie früh, dass könnte eine der besten Formationen der Liga sein. Haben sie das bisher bewiesen?

    Shedden: Sie haben in der Vorbereitung noch nicht ihr bestes Eishockey gezeigt. Aber das ist ok. Bourque war im Vorjahr unter den fünf besten Scorern der Liga. Das Jahr zuvor hatte Simpson die meisten Punkte in der gesamten DEL. Wenn man die zwei zusammentut, ist das schon mal ziemlich gut. Dann stellst du einen 1,90-Mann dazwischen, der die vergangene Saison sehr stark beendet hat. Das ist die größte Chance, die Aubry jemals in seiner Eishockeykarriere haben wird. Wenn er die Reihe besser macht, dann kann er sich bald auf ziemlich gute Gehaltsschecks freuen. Wenn sie spielen, was von ihnen erwartet wird, werden sie sehr gut sein. So einfach hatte ich es noch nie im Leben. Im Trainingslager hatte ich schon drei Reihen beisammen. Sonst musste ich oft würfeln.

    Auch Jerome Flaake, Daniel Pietta und Mirko Höfflin scheinen sich gefunden zu haben.

    Shedden: Sie sprechen dieselbe Sprache, sie mögen und kennen sich. Man muss sie einfach nur spielen lassen. Sie werden schlechte Spiele haben. Ist mir egal. Ich lasse sie einfach.

    Ihre aktuellen Sturmreihen bestehen entweder rein aus Deutschen oder aber aus Importspielern. Verstärkt das nicht die Spaltung innerhalb eines Teams, die ohnehin nie ganz zu vermeiden ist?

    Shedden: Nein, das glaube ich nicht. Man hat diese Trennung immer ein bisschen.

    Die dritte Reihe ergab sich dann von selbst: Brandon DeFazio, Justin Feser und Frederik Storm.

    Shedden: DeFazio hat heuer eine gesamte Vorbereitung mitgemacht. Er sieht viel besser aus als im Vorjahr. Er hat eine fantastische Einstellung. Feser ist ein guter Zwei-Wege-Center mit Offensivtalent. Stormi ist ein unglaublicher Skater. Er trifft nur verdammt nochmal nicht. Mit seiner Cleverness und seiner Geschwindigkeit spielt er sich aber viele Chancen raus. Ich hoffe, er hat in dieser Saison mehr Scheibenglück.

    Der Konkurrenzkampf für die letzten Sturmplätze ist nochmal angeheizt worden. Sie haben mit Wojciech Stachowiak, Samuel Soramies, Enrico Henriquez-Morales, Louis Brune und

    Shedden: Soramies, Sammy der Soldat, ist der passende Mann dort. Er spielt einfach richtig, hart. Das muss das finnische Blut in ihm sein. Er hat gegenüber allen einen Vorteil. Bei Chili (Morales, Red.) ist es ähnlich. Das Einzige, was ihn zurückhält, ist, dass er nicht der Schnellste ist. Aber er ist ein smarter, kleiner Spieler. Ich mag das. Bei Wojo (Stachowiak, Red.) kommt alles über die Beine. Sein größtes Problem ist, dass er manchmal nicht darauf achtet, was auf dem Eis eigentlich abgeht. Er verliert seinen Fokus. Auch Brune hat mich bisher überzeugt.

    Insgesamt, wie unterscheidet sich das Team im Vergleich zur Vorsaison?

    Shedden: Gehen wir mal alle Wechsel durch. Warsofsky für Ellis: Da sind wir vorne. Flaake für Elsner: Da auch. Hüttl und Gnyp für Schütz und Pruden: besser. Rämö und Reich für Garteig und Daws, auf dem Papier sieht es besser aus, aber mal abwarten. Das ist das einzige Fragezeichen.

    Schnellfragerunde. Ingolstädter Baggersee oder Luganersee?

    Shedden: Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Oh, Baggersee natürlich (lacht ironisch)

    Schnitzel oder Bratwurst?

    Shedden: Schnitzel.

    Bayerisches Bier oder italienischer Wein?

    Shedden: Ich bin kein großer Fan von italienischem Wein. Ich mag das dunkle Zeug mit 14 Prozent. Bordeaux, Cabernet.

    Ihr Lieblingsort in Ingolstadt?

    Shedden: Kastaniengarten. Der gehört einem Freund von mir.

    Tief spielen oder spielerisch ins Drittel kommen?

    Shedden: Spielerisch, wenn möglich.

    An der blauen Linie pinchen oder passiv bleiben als Verteidiger?

    Shedden: Pinchen.

    Ihr peinlichster Moment als Trainer.

    Shedden: Da gab es einige. Ich wurde mal in Memphis von der Bande verwiesen. Ich bin dann ausgeflippt, habe einen großen, vollen Mülleimer genommen - ich war damals etwas stärker als heute - und habe ihn aufs Eis geworfen. Er ist bis zum mittleren Bullykreis gerutscht und hat Dreck verteilt. Die Fans liebten es. Aber es hat mich einige Tausend Dollar gekostet.

    Mit welchem DEL-Trainerkollegen würden Sie sich auf einen Drink treffen?

    Shedden: Mit keinem (lacht). Nein, ich kenne Don Jackson mein ganzes Leben lang. Wir sind fast gleichalt. Mit ihm kann man sich immer zusammensetzen. Wer noch? Kenne ich noch wen? Oh, Serge Aubin aus Berlin. Er war mal mein Spieler.

    Erinnern Sie sich eigentlich, wie Sie Ende 2017 hier gelandet sind?

    Shedden: Ich saß in Florida, als Tommy Samuelsson gefeuert wurde. Larry hat dann Kontakt mit mir aufgenommen. Ich fing an, die ERC-Spiele zu schauen. Sie trafen vorne einfach nicht. Kurz vor Weihnachten bekam Larry dann das grüne Licht von den Gesellschaftern und ich habe hier unterschrieben.

    Zu der Zeit war Ingolstadt ein ziemlich ungemütlicher Ort für Trainer. Genauso wie Ihre Stationen zuvor, Lugano und Zagreb. Sie saßen auf ein paar heißen Stühlen. Jetzt gehen Sie in Ihre fünfte Saison hier.

    Shedden: Lugano und Ingolstadt waren zu dieser Zeit bekannt als Trainerfriedhöfe. Ich weiß nicht, was hier davor los war. Aber unter Larry hat sich die Lage scheinbar sehr stabilisiert. Der größte Unterschied, seit ich gekommen bin, ist sicher die Geschäftsstelle. Das ist wie Tag und Nacht. Jetzt sind wir ein richtiges Team. Claus Liedy (Geschäftsführer, Red.) ist ein fröhlicher Typ. Er hat zwar nicht so viel Eishockey-Fachwissen, das wird er zugeben, aber er liebt seinen Job. Es wird einfach immer besser. Und das hat auch Einfluss auf das Team.

    Was hat sich in der Liga während Ihrer Zeit verändert?

    Shedden: Es gab tausende Regeländerung. Wissen Sie übrigens, was die absolut schlimmste Regel ist? Die Schiedsrichter sprechen immer über die Sicherheit der Spieler. Und dann darfst du nach einem Icing deine fünf Jungs nicht auswechseln, die müde sind wie die Hunde und denen die Zunge schon raushängt.

    Manche sagen, dass die Dominanz von München und Mannheim etwas gebrochen wurde. Dass Berlin oben mitspielt. Dass Ingolstadt das einzige Team ist, das mit diesem Trio mithalten kann. Und dass Sie daran einen großen Anteil haben.

    Shedden: Das überrascht mich, wenn Menschen das sagen. Niemand will eine Liga, die von zwei Teams dominiert wird. Das ist verdammt langweilig. Larry hat seine Hausaufgaben gemacht und großartige Spieler geholt. Aber für uns muss alles richtig laufen, um dieses Trio zu jagen. Wir müssen voll da sein. Teams mit viel Geld können sich Aussetzer erlauben, wir nicht.

    Wir haben am Anfang davon gesprochen, dass Sie noch nicht aufhören wollen. Was würde Sie noch reizen in Ihrer Trainerkarriere?

    Shedden: Man will immer Titel gewinnen. Wenn man 30 Jahre Trainer ist, so wie ich, dann will man nicht, dass es aufhört. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen. Wenn meine Frau sagt, dass jetzt sie dran ist und nicht meine Karriere, würde ich wahrscheinlich einen Job als Scout in Nordamerika annehmen. Aber aktuell fühle ich mich sehr wohl hier.

    Sollten Sie doch einmal aufhören mit dem Trainersein, was für ein Leben sehen Sie dann?

    Shedden: Ich sehe viel Angeln, viel Golfen und viel Sonne.

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