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ERC Ingolstadt: Die Zeichen stehen auf Abschied

ERC Ingolstadt

Die Zeichen stehen auf Abschied

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    Bleibt er noch länger beim ERC oder ist für Jim Boni nun die Zeit gekommen, sich langsam als Sportdirektor in Ingolstadt zu verabschieden? Bald wird es eine öffentliche Erklärung geben.
    Bleibt er noch länger beim ERC oder ist für Jim Boni nun die Zeit gekommen, sich langsam als Sportdirektor in Ingolstadt zu verabschieden? Bald wird es eine öffentliche Erklärung geben. Foto: Xaver Habermeier

    Bleibt er oder geht er? Auch wenn Panther-Sportdirektor Jim Boni am Freitag auf Nachfrage der Neuburger Rundschau, ob er auch in der Saison 2014/2015 weiterhin die sportlichen Geschicke bei den Schanzern lenken würde, keine genaue Aussage treffen wollte, so stehen nach NR-Informationen die Zeichen auf Abschied! Bis spätestens 31.

    Oktober muss der laufende Vertrag entweder von Boni selbst oder vom ERC Ingolstadt gekündigt werden – ansonsten verlängert er sich um ein weiteres Jahr. Wir sprachen mit dem 50-jährigen Ingolstädter Sportchef.

    Herr Boni, die ersten zwölf DEL-Partien in der Saison 2013/2014 sind mittlerweile absolviert. Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit aus?

    Boni: Ich denke, dass es für ein erstes Fazit noch ein bisschen früh ist. Was ich in den ersten drei Monaten allerdings gesehen habe: Die Jungs ziehen hervorragend mit und arbeiten sehr hart – allerdings spielen wir bislang noch nicht so, wie wir wollen.

    Das Über- und Unterzahlspiel funktioniert bereits sehr ordentlich, dagegen sind die Probleme bei „Fünf gegen Fünf“ unübersehbar. Eine Folge daraus sind auch die zahlreichen Alleingänge, die man den jeweiligen gegnerischen Teams bietet. Worauf führen Sie das zurück?

    Boni: Das kann sicherlich mehrere Gründe haben. Zum einen das neue System, das die Spieler erst noch verinnerlichen müssen. Zum anderen aber auch die schweren Beine aus den Trainingseinheiten. Nach ungefähr sechs Wochen sieht man in der Regel erstmals richtig die Handschrift des Trainers. Von dem her sollten wir mit einem Fazit bis November beziehungsweise bis zur Deutschland-Cup-Pause warten.

    Wie interessant ist für Sie der derzeitige Blick auf die Tabelle?

    Boni: Schwer zu sagen. Natürlich schaut man in regelmäßigen Abständen immer wieder auf das Klassement. Was mich allerdings wesentlich mehr interessiert, ist die Art und Weise, wie sich die Mannschaft auf dem Eis präsentiert beziehungsweise spielt. Geht das Team einen bestimmten Weg, wird es in der Tabelle automatisch oben dabei sein. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass wir momentan etwas besser platziert sind, als wir tatsächlich spielen.

    Was im Umkehrschluss heißt: Spielt die Mannschaft einmal konstant gutes Eishockey, stünde sie auf Dauer ganz vorne in der Tabelle...

    Boni: Genau – und genau das stimmt mich zuversichtlich: Wir zeigen noch nicht unser bestes Eishockey, stehen aber dennoch im vorderen Drittel! Welches Potenzial in dieser Truppe steckt, hat sie ja bereits in der vergangenen Saison bewiesen, als sie sich direkt für die Play-offs qualifiziert hat. Ich habe jedenfalls vollstes Vertrauen in unseren Cheftrainer Niklas Sundblad und die Mannschaft, dass es ihnen gelingt, die nächsten Schritte nach vorne zu machen. Ich möchte einfach besseres Eishockey sehen.

    Stichwort „Besseres Eishockey“: Lediglich 3206 Zuschauer im Schnitt haben bislang die Heimspiele verfolgt. Eine Folge der bisher selten überzeugenden Auftritte des Teams?

    Boni: Grundsätzlich muss man sagen, dass der September und Oktober in Ingolstadt noch nie echte „Eishockey-Monate“ waren. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren liegen wir aber sicherlich noch etwas drunter. Eine genaue Analyse ist schwierig und wir machen uns darüber in der Geschäftsstelle intensiv Gedanken. Fakt ist, dass sowohl unsere Zuschauer als auch Sponsoren für das Geld, das sie bezahlen, möglichst gut unterhalten werden wollen – am besten natürlich mit einem Spektakel auf dem Eis! Diese Verantwortung haben wir – und darüber bin ich mir auch absolut bewusst. Ich würde mir daher wünschen, dass wir künftig noch mehr Druck auf das gegnerische Tor ausüben, den Gegner mit aggressivem Forechecking bereits in dessen Zone bearbeiten und ihm kaum Luft zum Atmen geben. Aber wie gesagt, ich habe großes Vertrauen in Niklas und sein Team, dass sie das in die Tat umsetzen.

    Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Als Sie in der Saison 2009/2010 als Sportdirektor zum ERC Ingolstadt zurückgekehrt sind, haben Sie gesagt: Mit 50 Jahren ist Schluss! In diesem Jahr stand nun Ihr „runder Geburtstag“ an. Konkret gefragt: Werden Sie auch in der Spielzeit 2014/2015 noch als Panther-Sportchef fungieren oder – wie es Gerüchte besagen – Ihr Engagement bei den Schanzern beenden?

    Boni: Für mich persönlich habe ich eigentlich schon eine Entscheidung getroffen. Allerdings wird es noch das eine oder andere Gespräch mit den ERCI-Verantwortlichen geben. Aufgrund der vorhandenen beidseitigen Ausstiegsklausel in meinem Vertrag muss bis spätestens 31. Oktober eine endgültige Entscheidung gefallen sein, wie es weitergeht. Danach werde ich mich zu meiner weiteren Zukunft auch öffentlich äußern.

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