Die Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga bleiben für den ERC Ingolstadt weiter spannend. Am Freitagabend revanchierten sich die Panther bei den Krefeld Pinguinen für die 1:3-Niederlage am Mittwoch und gewannen das zweite Viertelfinalspiel mit 4:1 (1:1, 2:0, 1:0). Damit steht es in der „Best of seven“-Serie 1:1. Spiel drei findet am Sonntag um 14.30 Uhr in Krefeld statt.
Das Einzige, was man den Ingolstädtern bei ihrem verdienten Sieg vorwerfen konnte, war die lange nur mangelhafte Chancenverwertung. Allein in den ersten zwölf Minuten der Partie hätten die Panther gut und gerne mit 3:0 in Führung gehen können. Begünstigt durch einige Strafzeiten schnürten sie die Gäste aus dem Rheinland in deren Drittel ein und nahmen das gegnerische Tor unter Dauerbeschuss. Doch entweder fehlte den Ingolstädter die Präzision oder Torhüter Scott Langow, der Pfosten (bei einem Schuss von Derek Hahn) oder ein Krefelder Verteidiger standen im Weg. So war es einzig Joe Motzko vergönnt, über einen Treffer zu jubeln. Der Amerikaner nutzte eine Überzahlsituation, um aus zentraler Position den Puck zwischen den Schonern von Langkow hindurch zum 1:0 einzunetzen (12. Minute).
Der hochverdiente Führungstreffer hatte jedoch unerwartete Folgen: Statt bei den Panthern einen zusätzlichen Motivationsschub auszulösen, ließ er schlagartig deren Konzentration schwinden. In der Verteidigung ließen sie den Pinguinen plötzlich viel zu viel Platz, was diese dankbar annahmen. In der 14. Minute fuhr Francois Methot völlig unbedrängt quer durch das Ingolstädter Drittel, um dann seinen Teamkollegen Mark Voakes zu bedienen, der mit der Rückhand den etwas überraschenden Ausgleich besorgte. Es war der bis dahin dritte Torschuss der Krefelder. Weil der vierte, abgegeben von Methot, kurz vor der Pause nur an den Pfosten klatschte und nicht ebenfalls den Weg ins Tor fand, konnte der ERC am Ende des ersten Drittels fast schon froh über das Unentschieden sein.
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Ingolstädter dann aber wieder die Kontrolle über das Spiel. In der Abwehr ließen sie kaum einmal eine Chance der Krefelder zu und im Angriff schlugen sie zweimal zu. Zunächst sorgte Michel Périard in doppelter Überzahl für den erneuten Führungstreffer (25.), dann krönte Jean-Francois Boucher eine schöne Einzelleistung mit seinem Treffer zum 3:1. Nur Millimeter fehlten wenige Minuten später zum vierten Panthertor des Abends. Nach einem Schuss von Thomas Greilinger an den Innenpfosten rutschte der Puck hinter Keeper Tomas Duba – er war kurz zuvor für den an der Leiste verletzten Langkow gekommen – die Torlinie entlang, um dann doch wieder ins Feld zurückzuspringen.
So blieb für das Schlussdrittel zumindest noch ein Hauch an Spannung erhalten, mit dem die Krefelder aber nichts anzufangen wussten. Im Gegenteil: Vier Minuten vor dem Ende sprintete Joe Motzko in einen Pass der Pinguine und machte dann nach einem Sololauf über die halbe Eisfläche mit seinem zweiten Treffer den Ingolstädter Sieg perfekt. "Wir sind nach dem Ausgleich heute ruhig geblieben und haben weiter unser Konzept durchgezogen. Gerade defensiv haben wir sehr gut gearbeitet und nur wenig zugelassen. Jetzt liegt der Druck wieder bei Krefeld", sagte nach der Partie Doppeltorschütze Joe Motzko.
Ähnlich zufrieden war auch Trainer Rick Nasheim in der abschließenden Pressekonferenz: "Das war heute eine großartige Leistung von meinen Jungs. Wir haben zwei Überzahltore geschossen und im zweiten Drittel nur zwei Schüsse auf unser Tor zugelassen. Das war sehr stark heute. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft."
ERC Ingolstadt: Gordon – Hambly, Ficenec; Périard, Likens; Heid, Weller - Barta, Hager, Motzko; Sabolic, Ross, Greilinger; Laliberte, Hahn, Oblinger; Boucher, Sparre, Dinger. – Zuschauer: 4381. – Tore: 1:0 Motzko (12.), 1:1 Voakes (14.), 2:1 Périard (25.), 3:1 Boucher (31.), 4:1 Motzko (56.).