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ERC Ingolstadt: Der Mann der Stunde beim ERC Ingolstadt

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Der Mann der Stunde beim ERC Ingolstadt

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    Jubel in Augsburg: Maury Edwards (vorne) feiert mit seinen Teamkollegen den Sieg in Augsburg.
    Jubel in Augsburg: Maury Edwards (vorne) feiert mit seinen Teamkollegen den Sieg in Augsburg. Foto: Jan Hübner/imago

    Eigentlich wollte Maury Edwards mit seinen Mannschaftskameraden bereits in die Kabine fahren, als ihn die Fans des ERC Ingolstadt mit Sprechchören bedachten. Ein Schubs von Dustin Friesen brachte Edwards dazu, noch einmal zurückzukehren, sich vor der Kurve feiern zu lassen und mit den Anhängern die „Welle“ zu machen.

    Der Kanadier hatte sich die Liebkosungen redlich verdient. Mit seinem sehenswerten Tor in der Verlängerung hatte er den ERCI zu einem kaum mehr für möglich gehaltenen 4:3 (0:2, 1:1, 2:0, 1:0)- Sieg im Derby bei den Augsburger Panthern geschossen. Dass Edwards die Sonderstellung nach diesem Spiel beinahe unangenehm zu sein schien, liegt an seinem Naturell. Der 32-Jährige redet nicht viel, verrichtet lieber aufrichtig seine Arbeit. Dementsprechend kühl fiel in den Katakomben des Augsburger Curt-Frenzel-Stadions die Analyse seiner eigenen Leistung aus. „Eishockey ist ein Teamsport“, sagte Edwards, „wir müssen alle zusammenarbeiten.“ Um seinen Treffer in der Verlängerung, als er einen AEV-Verteidiger ins Leere rutschen ließ und eiskalt abschloss, zu beschreiben, lässt man besser andere zu Wort kommen. Einen „brutalen“ und „geilen“ Treffer hatte Fabio Wagner gesehen. Trainer Doug Shedden sprach von einem „Wahnsinnstor“.

    ERC Ingolstadt: Edwards wird zum Torjäger

    Edwards, der zuvor bereits den 2:3-Anschlusstreffer erzielt hatte, war nicht nur der stärkste Ingolstädter des Derbys, er ist Mann der Stunde bei den Panthern. Fünfmal hat er nun in den jüngsten vier Spielen getroffen. Zehn Tore und 15 Vorlagen hat er über die ganze Saison gesammelt. Beeindruckende Werte für einen Verteidiger, der mit nun 25 Punkten sogar Top-Scorer Wayne Simpson (27) auf die Pelle gerückt ist. Damit schließt Edwards nahtlos an seine starken Vorjahreswerte (12/26) an. „Für mich war er schon in der vergangenen Saison der beste Verteidiger der Liga“, lobt Shedden, „er hätte eine Auszeichnung verdient gehabt, aber sie gingen alle nach Mannheim oder München“. Edwards habe beim Erfolg in Augsburg „unglaublich gespielt“, meinte Wagner, „es macht einfach Spaß, mit ihm zusammenzuspielen“.

    Dass Edwards am Ende zum Helden des Derbys werden konnte, hatte er einer Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft zu verdanken. Denn bis zur 24. Minute, als Augsburg nach Toren von T.J. Trevelyan (18.), Adam Payerl (20.) und Daniel Schmölz (24.) mit 3:0 vorne lag, deutete rein gar nichts auf eine Wende hin. Shedden analysierte den Auftritt seiner Schützlinge zu Beginn gewohnt süffisant. „Wir haben nach unserem Sieg in Köln am Sonntag bei McDonalds gehalten, was uns offenbar nicht gutgetan hat.“ Die ersten 20 Minuten hätten ausgesehen wie das lockere Morgentraining, das schon „schrecklich“ gewesen sei. „Aber wir haben nicht aufgegeben, das muss ich meiner Mannschaft hoch anrechnen.“

    Wagner stellte den „Charakter“ des Teams heraus. Der Verteidiger selbst traf zum 1:3 (38), dann Edwards (46.). In der Schlussminute erzielte Mike Collins das 3:3, als Timo Pielmeier sein Gehäuse bereits verlassen hatte. Danach sorgte Edwards für die Entscheidung und brachte dem ERC den Zusatzpunkt.

    ERC Ingolstadt: Am Freitag ist Iserlohn zu Gast

    Den Schwung des Derbyerfolgs wollen die Panther nun mit in die kommenden beiden Spiele nehmen. Am Freitag (19.30) steht das Heimspiel gegen den Tabellen-13. Iserlohn an, am Sonntag (14 Uhr) geht es zum Letzten nach Schwenningen. „Sechs Punkte“ formuliert Wagner als Ziel, während Shedden warnt: „Es zählt nicht, wo sie stehen. Jeder kann in dieser Liga jeden schlagen. Wir brauchen die nötige Mentalität.“ Schließlich hat Shedden einen Wunsch: „Wir haben die Chance, an Weihnachten den vierten Platz zu belegen. Dann kann man sich zurücklehnen, ein Glas Wein trinken und sagen: ‘Hey, wir sind Vierter‘.“

    Einverstanden damit wäre sicherlich auch Maury Edwards. Wie viele Tore er in den beiden Spielen am Wochenende erzielen wird? Der Kanadier muss lachen, sagt dann: „Ich weiß es nicht, aber ich werde mich bemühen.“

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