Das gestrige Spiel des ERC Ingolstadt bei den Iserlohn Roosters steht sinnbildlich für die aktuelle Saison. Obwohl die Panther über weite Strecken das überlegene Team waren, unterlagen sie am Ende mit 3:4 nach Penaltyschießen (1:2, 0:1, 2:0, 1:0).
Die Vorzeichen auf einen Ingolstädter Erfolg im Sauerland standen alles andere als gut. Interimstrainer Larry Mitchell standen nur fünf Verteidiger zur Verfügung, weil Benedikt Kohl (Viruserkrankung) und Dustin Friesen (Gehirnerschütterung) noch fehlten. Aufgrund seines wohl bevorstehenden Wechsels zum HC Davos fehlte auch Brandon Buck. Wegen des Fehlens des 29-jährigen Kanadiers entschied sich das Trainerteam doch dagegen, David Elsner als sechsten Verteidiger aufzubieten.
Die Partie startete rasant. Nach nur 55 Sekunden schoss Darin Olver die Panther in Führung. Aber auch die Hausherren ließen sich nicht lange bitten. Als sich die Roosters in der Zone der Gäste festsetzten, verloren die Oberbayern die Zuordnung, sodass Sasa Martinovic unbedrängt sein erstes Saisontor erzielen konnte (4.). Gerade als die Sauerländer stärker wurden, traf Mike Collins zur erneuten Gästeführung. Christopher Fischer fälschte den Verlegenheitsschuss des US-Amerikaners mit dem Bein ins eigene Tor ab (9.). Und Chancenreich ging es weiter. Kael Mouillierat traf für den ERCI in einem Powerplay den Pfosten (15.) und 20 Sekunden vor Schluss war John Laliberte frei durch, scheiterte aber an Iserlohns Goalie Sebastian Dahm. Sein Gegenüber Timo Pielmeier konnte sich über fehlende Schüsse auf sein Gehäuse ebenfalls nicht beschweren. Luigi Caporusso verzog zunächst knapp (14.), ehe Fischer und Blaine Down zweimal nur den Pfosten anvisierten (19.).
Nach Wiederbeginn gelang es den Ingolstädtern, die Offensivbemühungen der Iserlohner im Keim zu ersticken. Nur fünf Torschüsse musste Pielmeier im Mittelabschnitt parieren. Selbst zeigten sich die Gäste offensiv enorm verbessert. Der einzige Wermutstropfen: Es gelang nur ein weiteres Tor. Collins vollstreckte nach einem Zuspiel von Brett Olson zum 3:1 (31.). Mit dem Zwei-Tore-Rückstand waren die Hausherren bestens bedient, denn bei fünf weiteren Großchancen verpassten es die Oberbayern, für eine komfortablere Führung zu sorgen. Kurz vor der Pause zettelte Christopher Brown einen Faustkampf gegen Matt Pelech an und kassierte neben der Niederlage auch noch zwei Strafminuten mehr als der Panther-Verteidiger (40.).
Allerdings mussten die Schanzer für die nächsten zwölf Minuten mit nur noch vier Abwehrspielern auskommen. „Es hätte noch ein bisschen mehr sein können als das 3:1. Aber wir werden weiter drücken“, kündigte Laurin Braun für den Schlussabschnitt an. Der Ansage des Ex-Berliners folgten aber keine Taten. Gegen weiterhin harmlose Roosters wurde sein Team zu passiv. Auch drei Powerplays spielten sie zu nachlässig. Das hatte zur Folge, dass Jason Jaspers in Unterzahl verkürzen konnte (53.). So kam, was kommen musste. Jaspers traf mit einem „Abfälscher“ zum Ausgleich (56.). Weil die Panther kurz vor Schluss ein weiteres Powerplay nicht nutzten und auch die Verlängerung keinen Sieger hervorbrachte, musste das Penaltyschießen entscheiden. In diesem avancierte Jack Combs mit seinem Treffer zum Matchwinner für die Roosters.
„Wir müssen das Spiel im zweiten Drittel schon zu machen. Da hatten wir Chancen ohne Ende. Jetzt stehen wir wieder da wie Vollidioten und haben nur einen Punkt geholt, der uns nicht weiterbringt“, schimpfte Thomas Greilinger.
ERC Ingolstadt Pielmeier – McNeill, Wagner; Pelech, Sullivan; Schopper – Collins, Olson, Laliberte; Mauldin, Olver, Mouillierat; Greilinger, Taticek, Braun; Elsner, Berglund, Swinnen. Tore 0:1 Olver (1.), 1:1 Martinovic (4.), 1:2 Collins (9.), 1:3 Collins (31.), 2:3 Jaspers (53./SH), 3:3 Jaspers (56.), 4:3 Combs (PS) – Zuschauer 4204.