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ERC Ingolstadt: Das nächste Störfeuer

ERC Ingolstadt

Das nächste Störfeuer

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    Jean-Francois Boucher (in Blau) ist vom Disziplinarausschuss der DEL für sechs Spiele gesperrt worden. Gegen Köln heute Abend und am Sonntag in München (hier in Weiß) wird der Franko-Kanadier damit fehlen.
    Jean-Francois Boucher (in Blau) ist vom Disziplinarausschuss der DEL für sechs Spiele gesperrt worden. Gegen Köln heute Abend und am Sonntag in München (hier in Weiß) wird der Franko-Kanadier damit fehlen. Foto: Xaver Habermeier

    Der ERC Ingolstadt hatte in den vergangenen Wochen genug Probleme, um sich nur auf Eishockey zu konzentrieren. Nun ist die Sachlage um die Posten von Geschäftsführer und Sportdirektor endlich geklärt sowie der Fan-Boykott halbwegs verdaut, da kommt vor dem schweren Heimspiel am heutigen Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Kölner Haie das nächste Störfeuer: ein Aufschrei aus Düsseldorf.

    DEG: Not-OP bei Düsseldorfer

    Nicht, weil der ERC am Dienstag glücklich mit 2:0 bei der DEG gewonnen, sondern weil Jean-Francois Boucher den Düsseldorfer Corey Mapes mit einem Check ins Krankenhaus befördert hatte. Der 21-Jährige musste in der Nacht auf Donnerstag notoperiert werden. Eine mögliche Lähmung, nachdem er sich beim Aufprall an der Bande einen Lendenwirbel im unteren Rückenbereich gebrochen hatte, wurde dadurch verhindert. Die Düsseldorfer waren außer sich. Der sportlicher Leiter Walter Köberle forderte eine Sperre für Boucher, sein Verein schickte Videomaterial an die Liga.

    Düsseldorf bekam ihren Willen – und damit toben jetzt zwei Lager. Boucher wurde von der DEL für sechs Spiele aus dem Verkehr gezogen. Im Internet präsentierten sich unter den Reaktionen der Fans zwei Extreme: zu wenig und viel zu viel.

    Beim ERC machte die Neuigkeit gestern Vormittag die Runde, gerade als die Spieler nach dem Training vom Eis kamen. Die beiden Trainer Niklas Sundblad und Petri Liimatainen waren ziemlich angefressen. Nicht weil Boucher schon der siebte Ingolstädter ist, der in der laufenden Saison gesperrt wurde, oder weil Patrick Hager aktuell noch drei Spiele seiner Sperre absitzen muss, sondern weil sie das Urteil für übertrieben halten. „Es gab keine Strafzeit durch die Schiedsrichter“, sagte Sundblad. Der Check von Boucher sei nicht zu spät und auch weit genug von der Bande entfernt gewesen, fügte Liimatainen an. Sundblad verriet außerdem, dass der anwesende Schiedsrichterbeobachter nach dem Spiel von einem fairen Check gesprochen habe.

    ERCI: Boucher nun selbst verletzt

    Ob es einen Einspruch des ERC geben wird, ist noch offen. Eine Rolle könnte dabei auch spielen, dass Boucher selbst eine geschwollene Hand hat – möglicherweise ist etwas gebrochen – und heute Abend gegen Köln wohl sowieso gefehlt hätte.

    Daneben fehlen weiterhin Tyler Bouck, John Laliberte und Hager. Der Einsatz von Christoph Gawlik, der sich vor zwei Wochen gegen Schwenningen eine Gehirnerschütterung zuzog, ist offiziell fraglich. Am Montag hatte er trainiert, doch in der Nacht habe er wieder starke Kopfschmerzen bekommen, sagte er unserer Zeitung. Am Donnerstag ließ er sich wieder vom Arzt untersucht. „Ich werde am Wochenende wohl nicht spielen“, sagte er.

    Sundblad wird gegen die Haie, gegen die der ERC bisher alle drei Duelle in dieser Saison verloren hat, somit nur drei Sturmreihen aufbieten können. „Das heißt, wir werden defensiver spielen und auf Konter lauern. So ähnlich wie das gegen Düsseldorf geklappt hat“, kündigte der Coach an. Im Mittelpunkt wird deshalb wohl auch wieder Torhüter Timo Pielmeier stehen, der in Düsseldorf 44 Schüsse abwehrte.

    Am Sonntag (16.30 Uhr) ist der ERC Ingolstadt beim EHC Red Bull München zu Gast.

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