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ERC Ingolstadt: Das erste Heimspiel beginnt schweigend

ERC Ingolstadt

Das erste Heimspiel beginnt schweigend

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    Jakub Ficenec
    Jakub Ficenec Foto: Xaver Habermeier

    Christoph Gawlik schluckt schwer. Die Augen sind feucht. „Ich darf gar nicht dran denken“, presst der 24-Jährige gerade noch so heraus, bevor er in der Kabine des ERC Ingolstadt verschwindet. Kurz zuvor musste der Eishockeyprofi vor einer Fernsehkamera Rede und Antwort stehen.

    Das Thema war die Tragödie um den deutschen Nationalspieler Robert Dietrich und seine Mannschaftskollegen von Lokomotive Jaroslawl, die am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen sind.

    Besondere Verbindungen

    Auch einen Tag danach sorgte der Unfall für jede Menge Gesprächsstoff und Emotionen – auch in den Katakomben der Ingolstädter Panther. Einige der ERC-Cracks hatten besondere Verbindungen zu den Verunglückten. Christoph Gawlik, Thomas Greilinger oder Felix Schütz spielten beispielsweise mit Robert Dietrich in der Nationalmannschaft. Michael Waginger kannte ihn noch aus seiner Zeit in Kaufbeuren. Michel Périard war in der vergangenen Saison sein Teamkollege bei den Mannheimer Adlern.

    Trainer Rich Chernomaz hatte engen Kontakt zu Brad McCrimmon, dem Trainer des russischen Erstligisten. „Ich habe erst vor zwei Tagen mit ihm telefoniert. Das ist wirklich tragisch und ich bin sehr bestürzt“, sagte Chernomaz und sprach damit vielen aus der Seele.

    Doch der Alltag holte Chernomaz gestern schneller wieder ein als ihm lieb war. Denn schon heute Abend steht das nächste Testspiel auf dem Plan. Um 19.30 Uhr treten die Panther das erste Mal in der Vorbereitung in der Saturn-Arena an. Ausgerechnet gegen die Mannheimer Adler, den Ex-Klub des verunglückten Robert Dietrich. „Wir werden vor der Partie eine Schweigeminute für Dietrich und seine Mannschaftskollegen einlegen“, kündigte Sportdirektor Jim Boni an, der sich ebenfalls sehr betroffen zeigte.

    Trotz der traurigen Nachrichten freuen sich die Spieler und der Trainer bereits auf den ersten Auftritt vor dem eigenen Publikum. „Einige Fans waren ja schon in Straubing und in Österreich dabei. Aber gerade für sie ist es wichtig, dass wir jetzt auch einmal zu Hause spielen“, zeigte Trainer Chernomaz Verständnis. An die vergangene Saison, in der die Panther bei Heimspielen nur selten glänzten, will der 47-Jährige erst gar nicht zurückdenken: „Das war letztes Jahr. Wir wollen jetzt nur noch nach vorne schauen. Wir haben eine neue Mannschaft und wollen zu Hause deutlich besser auftreten als in der vergangenen Saison.“ Die Partie gegen die Mannheimer Adler dürfte für dieses Vorhaben ein angemessener Gradmesser sein. „Das wird ein echter Härtetest für uns“, weiß auch Chernomaz.

    Comeback von Ficenec

    Umso besser, dass er dafür erstmals wieder auf einen seiner wichtigsten Verteidiger zurückgreifen kann: Jakub Ficenec ist zurück. Der dienstälteste Pantherprofi – er spielt seit 2003 beim ERC – wird vermutlich fast sechs Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback geben. Mitte der Woche bekam er grünes Licht von den Ärzten und auch Trainer Chernomaz würde ihn gerne einsetzen und testen.

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