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ERC Ingolstadt: Christoph Gawlik: „Rückkehr? Eine tolle Sache!“

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Christoph Gawlik: „Rückkehr? Eine tolle Sache!“

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    Ein unvergesslicher Moment – und bald wieder vereint? Christoph Gawlik (rechts) und Thomas Greilinger (links) feierten 2014 gemeinsam den Meistertitel mit dem ERC Ingolstadt.
    Ein unvergesslicher Moment – und bald wieder vereint? Christoph Gawlik (rechts) und Thomas Greilinger (links) feierten 2014 gemeinsam den Meistertitel mit dem ERC Ingolstadt. Foto: imago

    Der Name Christoph Gawlik ist beim ERC Ingolstadt nach wie vor allgegenwärtig. Sei es bei den Verantwortlichen der Panther als möglicher Neuzugang für die kommende DEL-Saison – oder auch den Fans. Selbst knapp drei Jahre nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft stimmen die ERCI-Anhänger in der 37. Minute eines nahezu jeden Heimspiels den Ohrwurm „Der

    Hallo Herr Gawlik. Wo erwischen wir Sie denn gerade?

    Gawlik: Ich sitze auf unserer Terrasse daheim in Deggendorf, genieße das schöne Wetter und entspanne mich mit meiner Frau, die ich am Samstag geheiratet habe, und unserem sieben Monate alten Sohn Leo.

    Sie haben erst vor rund sechs Wochen mit den Löwen Frankfurt die Meisterschaft in der DEL2 durch einen Finalsieg gegen Bietigheim gefeiert. Welchen Stellenwert hat dieser Titelgewinn bei Ihnen persönlich?

    Gawlik: Ich denke, dass eine Meisterschaft grundsätzlich – egal in welcher Liga – immer etwas ganz Besonderes ist. Für mich persönlich war es nach den zurückliegenden eineinhalb Jahren, in denen ich doch arges Verletzungspech hatte, sehr schön, dass ich einerseits wieder viel Spielpraxis sammeln und auch eine tragende Rolle im Team übernehmen konnte. Ich habe sowohl bei Fünf-gegen-Fünf als auch Über- und Unterzahl viel Eiszeit und Verantwortung bekommen. Das gibt einem einfach auch das nötige Selbstvertrauen, das man benötigt, um gutes und erfolgreiches Eishockey zu spielen, zurück.

    Sie haben Ihr Verletzungspech bereits angesprochen. Erst mussten Sie aufgrund eines Kreuzbandrisses, den Sie sich in der Vorbereitung 2015 zugezogen hatten, eine komplette Saison pausieren. Dann kam ein Jahr später noch ein Muskelfaserriss im Adduktorenbereich hinzu, der Sie ebenfalls zu einer längeren Zwangspause zwang. Kann man sagen, dass die gewonnene Meisterschaft mit Frankfurt so etwas wie eine Entschädigung für die vorangegangenen eineinhalb Jahre waren?

    Gawlik: Das kann man schon so sagen, ja. Diese Meisterschaft hat mich um so mehr gefreut, da ich – wie bereits gesagt – eine sehr wichtige Rolle innerhalb der Mannschaft innehatte. Dabei habe ich wieder zu meinem alten Spiel gefunden, wozu natürlich auch das Trainerduo Paul Gardner/Rich Chernomaz entscheidend beigetragen hat. Gleichzeitig muss man aber auch dem Verein ein großes Kompliment aussprechen. Von der Professionalität her war das fast schon wie zu früheren DEL-Zeiten.

    Sie sind ja bekanntlich 2015 vom ERC Ingolstadt zur Düsseldorfer EG gewechselt. Würden Sie heute im Nachhinein sagen, dass diese Entscheidung ein Fehler war?

    Gawlik: (überlegt) Ich denke, dass sich eine solche Frage nicht beantworten lässt. Wenn man jetzt alleine und ausschließlich die Verletzungsgeschichte nimmt, könnte man sicher sagen, dass es vielleicht ein Fehler war. Aber letztlich muss man ja das Ganze sehen. In meinen Augen ist so etwas immer ein Lernprozess beziehungsweise eine weitere wichtige Erfahrung, die man sowohl als Profi als auch Mensch macht. Den Verein Düsseldorfer EG kann man dabei sicherlich nicht schlechtreden. Die DEG hat mir damals die Möglichkeit geboten, dass ich dort mehr Eiszeit als zuvor in Ingolstadt bekomme. Dass dann die beiden Verletzungen gekommen sind, war einfach enormes Pech.

    Stichwort ERC Ingolstadt: Mit den Panthern haben Sie 2014 den Titel errungen. Seitdem existiert das Fanlied „Der Christoph Gawlik schoss das Tor“. Wie stolz macht Sie diese Homage an Ihre Person?

    Gawlik: Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Es ist natürlich eine riesengroße Ehre, wenn einem die Anhänger ein solches Lied widmen und es nach wie vor gesungen wird. Enorm stolz macht es mich selbstverständlich auch.

    Aus der Meistermannschaft von 2014 sind mit Timo Pielmeier, Patrick Köppchen, Benedikt Schopper, John Laliberte und Thomas Greilinger aktuell nur fünf Akteure übrig geblieben. Ist das eine normale Fluktuation oder wurden hier in Ihren Augen Fehler gemacht?

    Gawlik: Ich bin jetzt eher nicht in der Situation, das entsprechend beurteilen zu können. Wir hatten damals einige Akteure, die altersbedingt ihre Karriere beendet oder auch aus finanziellen Gründen den Verein gewechselt haben. Bei anderen Entscheidungen war ich nicht dabei und kann deshalb auch nichts dazu sagen. Aber klar, grundsätzlich ist es immer schade, wenn Meisterspieler den Klubs verlassen.

    Lassen Sie uns nach vorne blicken: Wie sieht Ihre konkrete Zukunftsplanung aus? Steht bereits fest, wo Sie in der Saison 2017/2018 spielen werden?

    Gawlik: Nein, noch nicht! Momentan ist noch alles offen. Es gibt Anfragen und Angebote, mit denen sich mein Agent auseinandersetzt. Von dem her kann man diesbezüglich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht allzu viel sagen.

    Ist für Sie eine Rückkehr zum ERC Ingolstadt nach wie vor ein Thema?

    Gawlik: Ja, auf jeden Fall! Wenn alles passen würde, dann wäre das sicherlich eine tolle Sache und würde mich freuen. Ich habe mich in Ingolstadt fünf Jahre lang sehr wohlgefühlt, die Atmosphäre dort genossen. Und als bayerischer Spieler in der Heimat aktiv zu sein, ist natürlich noch schöner.

    Es hätte ja bereits in der vergangenen Saison beinahe schon mit Ihrem „Comeback“ bei den Panthern geklappt. Warum hat sich das doch noch zerschlagen?

    Gawlik: Ja, das stimmt. Das Interesse und die Gespräche waren schon da. Warum es aber am Ende dann doch nicht funktioniert hat, kann ich leider nicht sagen. Ich bin dann nach Frankfurt gewechselt und hatte dort vier gute Monate. Jetzt werden die Karten wieder neu gemischt.

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